Berlin

documenta-Eklats Thema im Bundestag

Der Plenarsaal des Deutschen Bundestags Foto: IMAGO/Christian Spicker

Die Antisemitismus-Eklats bei der documenta in Kassel beschäftigen auch den Bundestag. Bei der neben der Biennale in Venedig wichtigsten Ausstellung für Gegenwartskunst war nach der Eröffnung Mitte Juni ein massiv antisemitisches Bild entdeckt worden.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Das Banner »People’s Justice« des indonesischen Kunstkollektivs Taring Padi wurde daraufhin abgehängt. Bereits vor der Eröffnung hatte es Antisemitismusvorwürfe gegen das kuratierende Kollektiv Ruangrupa gegeben, das ebenfalls aus Indonesien stammt. Jüdische Künstler, die aus Israel stammen, wurden erst gar nicht eingeladen.

Zunächst werden an diesem Mittwoch im Kulturausschuss des Parlaments Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne), der Geschäftsführer des Zentralrats der Juden in Deutschland, Daniel Botmann, die hessische Kunstministerin Angela Dorn (Grüne) und documenta-Generaldirektorin Sabine Schormann über die Vorgänge berichten. Am Donnerstag debattiert der Bundestag das Thema auf Antrag der CDU/CSU-Fraktion.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Die Union dringt in ihrem Entschließungsantrag auf »transparente und konsequente Antworten« auf den Eklat. Es sei »völlig unverständlich, dass bislang keine personellen Konsequenzen gezogen wurden«, sagte die kulturpolitische Sprecherin Christiane Schenderlein zum Antrag. »Die Uneinsichtigkeit der Verantwortlichen vor Ort erschwert eine ehrliche und schonungslose Aufarbeitung.«

Die Union will laut Antrag eine unabhängige Untersuchungskommission eingesetzt wissen, »die Fehlplanungen, Fehlprozesse sowie Fehlentscheidungen aufzeigt sowie personelle Verantwortlichkeiten benennt«. Der Antisemitismusbeauftragte solle einen Bericht vorlegen, in dem Tragweite und Folgen des Skandals bewertet würden. Planungen für die nächste documenta in fünf Jahren sollten zurückgestellt werden, bis der Skandal aufgearbeitet sei und daraus entsprechende Maßnahmen folgten. Der Antrag sieht auch vor »personelle Konsequenzen bei der documenta zur Bedingung der Weiterförderung der documenta mit Bundesmitteln zu machen«.

Roth hat bereits Änderungen in der Struktur der documenta gefordert. Im Kern will Berlin mehr Einfluss, sonst soll es kein Geld mehr geben. Der Rückzug des Bundes aus dem Aufsichtsrat 2018 bei Festhalten an der Bundesförderung wird inzwischen als »schwerer Fehler« gewertet.

Der Vorsitzende des documenta-Aufsichtsrats, Kassels Oberbürgermeister Christian Geselle (SPD), lehnt die Pläne des Bundes ab. Dorn, als Vertreterin Hessens Aufsichtsratsvize, stützt die Position Roths weitgehend. dpa/ja

Extremismus

BSW-Chefin Wagenknecht will Brandmauer zur AfD einreißen 

Gespräche zwischen BSW und AfD? Landespolitiker in Thüringen haben es vorgemacht. Selbstverständlich sei das auch auf Bundesebene möglich, sagen beide Seiten

von Torsten Holtz  04.07.2025

Medien

Eurovision künftig ohne Israel?

Die Regierung droht mit der Schließung des öffentlich-rechtlichen Senders Kan. Das könnte das Aus für die Teilnahme am weltgrößten Gesangswettbewerb sein

von Sabine Brandes  04.07.2025

Berlin

Russland steuert Hetzkampagne gegen Nicholas Potter

Das Propaganda-Portal »Red« ist Treiber der Diffamierungskampagne gegen den Journalisten. Das Auswärtige Amt ist sich nun sicher, dass Russland hinter dem Portal steht

 04.07.2025

USA

Edan Alexander bedankt sich bei Donald Trump

Die freigelassene Geisel Edan Alexander trifft erstmals US-Präsident Trump. Um sich zu bedanken und auch, um darauf zu drängen, alle verbleibenden Geiseln so schnell wie möglich nach Hause zu holen

 04.07.2025

Rassistischer Polizist bleibt im Dienst

Gericht »nicht auf rechtem Auge blind«

Der Verwaltungsgerichtshof München steht in der Kritik, weil er einen ehemaligen Personenschützer von Charlotte Knobloch im Dienst belassen hat - obwohl dieser Juden in KZs wünschte. Jetzt wehrt sich das Gericht

 04.07.2025 Aktualisiert

Berlin

Wie viel Migration verträgt das Klassenzimmer – und sind Grenzen nötig?

Bundesbildungsministerin Prien hält eine Obergrenze für Schüler mit Migrationshintergrund für denkbar

 04.07.2025

Österreich

Hitler-Geburtsort Braunau benennt Straßennamen mit NS-Bezug um

Ausgerechnet in Adolf Hitlers Geburtsort gibt es bis dato nach Nationalsozialisten benannte Straßen. Das soll sich ändern - und trifft bei einigen Politikern auf Widerstand

 03.07.2025

Hamburg

Hamas-Anhänger tritt bei staatlich gefördertem Verein auf

Das Bündnis Islamischer Gemeinden in Norddeutschland wird durch das Programm »Demokratie leben« gefördert und lud einen Mann ein, der Sinwar als »Märtyrer« bezeichnet hat

 03.07.2025

«Stimme der verstummten Millionen»

Anita Lasker-Wallfisch blickt ernüchtert auf die Welt

Sie gehörte dem Mädchen-Orchester von Auschwitz an, überlebte das Lager und später das KZ Bergen-Belsen. Am 17. Juli wird die Cellistin Anita Lasker-Wallfisch 100. Und ist verzweifelt angesichts von Antisemitismus, Rechtsruck und Krieg, sagt ihre Tochter

von Karen Miether  03.07.2025