Sachsen-Anhalt

Dobrindt: Antisemiten sind in Deutschland nicht willkommen

Alexander Dobrindt (CSU), Bundesinnenminister, Max Privorozki, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde Halle/Saale, und Reiner Haseloff (CDU), Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt Foto: picture alliance/dpa

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) hat bei einem Besuch der Jüdischen Gemeinde in Halle betont, wer Judenhass schüre, sei in Deutschland nicht willkommen. Er sagte, dass neben dem Antisemitismus von Rechtsextremisten inzwischen auch zunehmend »der importierte Judenhass eine bedeutende Rolle einnimmt«. Solche Menschen seien in Deutschland nicht nur nicht willkommen, sondern sollten seiner Ansicht nach auch das Land verlassen müssen. 

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident, Reiner Haseloff (CDU), der Dobrindt bei seinem Besuch begleitete, sagte, wer in seinem Bundesland eingebürgert werden wolle, müsse sich zuvor schriftlich zum Existenzrecht Israels bekennen.

Im vergangenen Jahr zählte die Polizei bundesweit 6236 antisemitische Straftaten, davon gingen 3016 Taten auf das Konto mutmaßlich rechter Täter.

Lesen Sie auch

Erinnerung an ein antisemitisches Attentat

Am 9. Oktober 2019, es war Jom Kippur, hatte ein rassistischer Attentäter versucht, die Synagoge zu stürmen und ein Massaker anzurichten. Als es ihm nicht gelang, ermordete er nahe der Synagoge zwei Menschen. Während er im Gefängnis Burg seine Haftstrafe absaß, nahm der Straftäter am 12. Dezember 2022 mit einer selbst gebastelten Waffe Gefängnisbedienstete als Geiseln, um in die Freiheit zu gelangen. Der Plan scheiterte.

Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Max Privorozki, sagte, die Anteilnahme der Stadtgesellschaft von Halle nach dem Anschlag sei groß gewesen. Dies habe er nach dem terroristischen Angriff der Hamas und anderer Gruppen in Israel so nicht gespürt. Es sei ein legitimes Ziel, die Hamas im Gazastreifen mit militärischen Mitteln zu zerstören, sagte Dobrindt. Bundeskanzler Friedrich Merz hatte angekündigt, dass vorerst keine Ausfuhren von Rüstungsgütern nach Israel genehmigt würden, die im Gaza-Krieg verwendet werden könnten.

Auf dem weiteren Programm der Sommerreise des Ministers stehen unter anderem Begegnungen mit Helfern des Technischen Hilfswerks (THW) und Bereitschaftspolizisten der Bundespolizei sowie ein Besuch bei einem Unternehmen, das sich gegen Cyberangriffe wappnen muss. dpa

Berlin

»Es beginnt mit den Juden. Es hört aber nicht bei ihnen auf«

Zum zweiten Jahrestag des Hamas-Massakers beklagt der Zentralrat der Juden fehlende Strafen für antisemitische Taten in Deutschland und fordert die Bundesregierung zum Handeln auf

 05.10.2025

7. Oktober

»Deutschland steht fest an Ihrer Seite!«

Jüdische Menschen können sich darauf verlassen, dass wir Demokraten entschieden gegen jeden Judenhass kämpfen: Ein Gastbeitrag von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU)

von Alexander Dobrindt  05.10.2025

Berlin

»Antisemitismus bedauern reicht nicht - wir müssen handeln«

Kulturstaatsminister Wolfram Weimer ruft zu konkreten Schritten gegen Judenhass auf

 05.10.2025

Nahost

Wadephul reist nach Katar und Kuwait auch nach Israel

Welche Rolle spielen die Golfstaaten jetzt für Frieden und Sicherheit in der Region?

 05.10.2025 Aktualisiert

Deutschland

Nobelpreisträgerin Herta Müller warnt vor grassierendem Hass auf Juden

Die Schriftstellerin setzt sich für Menschenrechte und gegen Antisemitismus ein. Ausschreitungen an deutschen Unis sieht sie auch als Ergebnis von Dummheit. Und warnt vor der Gefahr durch Islamisten

 04.10.2025

Den Haag

Niederlande müssen Rüstungsexporte nach Israel neu prüfen

Das Verbot der Ausfuhr von Ersatzteilen für F-35-Kampfjets bleibt aber vorerst in Kraft, urteilte der Hohe Rat

 03.10.2025

Washington

»Sonst bricht die Hölle los«

Der US-Präsident droht der Hamas mit schweren Konsequenzen, sollte sie seinen 20-Punkte-Plan nicht annehmen

 03.10.2025

Washington

Der 20-Punkte-Plan für Gaza und den Nahen Osten im Wortlaut

Die USA haben einen Fahrplan für Frieden in der Region vorgelegt. Eine Dokumentation

 03.10.2025

3. Oktober

»Ein großes Glück«

André Herzberg über die Wiedervereinigung, das letzte Konzert von »Pankow« und seinen Traum von der Welt

von Helmut Kuhn  02.10.2025