Hamas-Terror

DJV fordert Aufklärung zu Fotografen, die Hamas-Terror aufnahmen

Die sterblichen Überreste der Opfer werden aus dem Kibbuz Kfar Azza gesichert. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS

Nach Berichten über eine frühzeitige Information freier Journalisten im Zusammenhang mit dem Überfall der islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel dringt der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) auf Aufklärung. Der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster sprach am Freitag in Berlin von »unglaublichen Vorwürfen von immenser Tragweite«. Diese müssten umfassend aufgeklärt werden.

Die »Bild«-Zeitung hatte am Vortag unter Berufung auf die israelische Nichtregierungsorganisation »Honest Reporting« berichtet, dass mehrere freie Bildjournalisten bei dem Hamas-Überfall vom 7. Oktober verdächtig schnell zur Stelle gewesen seien und Gräueltaten fotografiert hätten. Die betreffenden Journalistinnen und Journalisten sollen demnach unter anderem für CNN, Assciated Press und Reuters arbeiten.

Associated Press betonte in einer eigenen Meldung, dass »Honest Reporting« keine Beweise dafür geliefert habe, dass die freien Fotografen vorab über die Massaker informiert worden seien. »Es waren berechtigte Fragen«, sagte Gil Hoffmann, Leiter der Organisation, am Donnerstag. Er verwies darauf, dass »Honest Reporting« keine Nachrichtenplattform sei.

Allerdings veröffentlichte die Gruppe bei X ein Selfie, dass Zweifel an der Neutralität zumindest eines freien Fotografen aufwirft. Auf dem Foto lässt sich Hassan Eslaiah lächelnd von Hamas-Chef Yahya Sinwar auf die Wange küssen. Der Fotograf dokumentierte das Massaker der Terroristen im Kibbuz Kfar Azza. Die israelische Regierung macht Sinwar für den größten Terrorangriff in der Geschichte des Landes verantwortlich.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Der DJV forderte Aufklärung von den großen internationalen
Nachrichten- und Bildagenturen. Der Bundesvorsitzende Beuster sieht dabei die Auftraggeber der Freelancer genauso in der Pflicht wie die Fotografen selbst. Journalisten seien unabhängige Berichterstatter und nicht Kriegsteilnehmer, betonte Beuster und fügte hinzu: »Um der Glaubwürdigkeit des Journalismus willen hoffe ich inständig, dass an den Vorwürfen nichts dran ist.« epd/ja

Terrorismus

Waffenkurier der Hamas wohnte in unmittelbarer Nähe zum Zentralrat der Juden

Im Auftrag der Terrororganisation Hamas sollen mehrere Männer jüdische und proisraelische Ziele unter anderem in Berlin ausgespäht und Waffen eingeschmuggelt haben. Nun berichten »Zeit« und »Welt« über die Hintergründe

 27.11.2025

Bildung

Im Land der Täter

Bis März soll die Entscheidung fallen, wo die Dependance der Schoa-Gedenkstätte Yad Vashem in Deutschland angesiedelt wird

von Michael Thaidigsmann  27.11.2025

München

Uschi Glas: Christen müssen jüdische Mitbürger schützen

Uschi Glas mahnt Christen zum Schutz von Juden. Sie warnt vor neuer Ausgrenzung und erinnert an eigene Erfahrungen nach dem Krieg. Was sie besonders bewegt und warum sie sich Charlotte Knobloch verbunden fühlt

von Hannah Krewer  27.11.2025

Entscheidung

Uni Jena lehnt Prüfung von Kontakten mit israelischen Hochschulen ab

Die Friedrich-Schiller-Universität Jena wird Kooperationen mit israelischen Hochschulen nicht auf mögliche Verbindungen zum Militär überprüfen. Der Senat lehnte einen entsprechenden Antrag von Teilen der Professorenschaft ab

 27.11.2025

Berlin

Der falsche Konsens

Der israelische Militärhistoriker Danny Orbach stellt im Bundestag eine Studie und aktuelle Erkenntnisse zum angeblichen Genozid im Gazastreifen vor – und beklagt eine einseitige Positionierung von UN-Organisationen, Wissenschaft und Medien

 27.11.2025

Berlin

Prozess um Angriff am Holocaust-Mahnmal: »Tat zugegeben«

Polizisten berichten von der Begegnung mit dem Angeklagten wenige Stunden nach der Tat

 27.11.2025

Debatte um Hamas-Nähe

Mitglieder des ZDF-Kontrollgremiums fordern Konsequenzen

Nachdem ein mutmaßlicher Terrorist über eine Partnerfirma an Produktionen des öffentlich-rechtlichen Senders mitgewirkt hat, soll der Fall nun parlamentarisch aufgearbeitet werden

 27.11.2025

Berlin

Späte Gerechtigkeit? Neue Schiedsgerichte zur NS-Raubkunst

Jahrzehnte nach Ende der Nazi-Zeit kämpfen Erben jüdischer Opfer immer noch um die Rückgabe geraubter Kunstwerke. Ab dem 1. Dezember soll es leichter werden, die Streitfälle zu klären. Funktioniert das?

von Cordula Dieckmann, Dorothea Hülsmeier, Verena Schmitt-Roschmann  27.11.2025

USA

Staatsanwaltschaft rollt den Fall Etan Patz neu auf

Der jüdische Junge Etan Patz verschwindet am 25. Mai 1979 auf dem Weg zur Schule. Jahre später wird er für tot erklärt

 26.11.2025