Meinung

Die ersten Vertriebenen

Manchmal sprudelt es einfach so aus einem heraus. Den Gefühlen mal richtig Luft machen, tut ja auch der Seele gut. Schließlich kann man nicht immer alles runterschlucken. So geht es offenbar auch Manfred Kittel. Der Direktor der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung bekannte am Montag laut FAZ freimütig: »Wie man es macht, macht man es falsch.« Ein Stoßseufzer der verzweifelten Art. Dabei könnte der Historiker zufrieden sein. Sein Konzept für die geplante Dauerausstellung als »sichtbares Zeichen« zur Erinnerung an die Vertreibung wurde einstimmig abgenickt. Einstimmig? Nicht ganz. Die jüdischen Vertreter im Stiftungsrat sind damit keinesfalls einverstanden. Schon seit einiger Zeit lassen sie ihren Sitz wegen revanchistischer Positionen zweier Vertreter des Bundes der Vertriebenen ruhen. Aber auch inhaltlich ist man über Kreuz. Zentralratsvize Salomon Korn formuliert es so: »Die Juden waren die ersten Vertriebenen in diesem Land, das wird nicht ausreichend gewürdigt.« Doch wenn es einen solch grundlegenden Konflikt gibt, wie soll dann der viel beschworene Versöhnungsgedanke zum Tragen kommen? Ein Ding der Unmöglichkeit. Hand aufs Herz: Dieses Projekt ist zum Scheitern verurteilt. Womöglich war es das von Anfang an.

Berlin

Prien: Alles tun gegen einen AfD-Kanzler

Warum spricht die Bildungsministerin übers Auswandern, falls die AfD ins Kanzleramt einzieht? Und was folgt daraus für die aktuelle Politik?

 22.10.2025

Glosse

Der Klinkenputzer der Islamisten

Jürgen Todenhöfer trifft sich in Katar mit Vertretern der Hamas zum Gespräch und verbreitet danach ihre Propaganda.

von Ralf Balke  22.10.2025

Meinung

Wer stoppt die Hamas?

Die Entwaffnung und Zerschlagung der palästinensischen Terrororganisation ist und bleibt der Schlüssel zum Frieden in Nahost

von Philipp Peyman Engel  22.10.2025

Den Haag

IGH äußert sich zu Israels Pflichten in den palästinensischen Gebieten

Diesmal geht es um Fragen in im Zusammenhang mit den Vereinten Nationen und anderen internationalen Organisationen. Jerusalem wirft dem IGH eine Voreingenommenheit gegen den jüdischen Staat vor

 22.10.2025

Technik

Eigener Browser: Sam Altmans OpenAI bettet ChatGPT in Web-Nutzung ein

Internet-Nutzer steuern Websites tagtäglich über Browser-Software wie Chrome oder Safari an. Beim Konkurrenz-Programm Atlas von OpenAI soll der Chatbot ChatGPT ein ständiger Begleiter sein

 22.10.2025

Meinung

Die Abkehr des Kanzlers von der Staatsräson: Kein Grund zur Trauer

Der von Altkanzlerin Angela Merkel geprägte Begriff war schon immer vage. Es ist auch wesentlich leichter, wohlklingende Erklärungen abzugeben, als danach zu handeln. Friedrich Merz sollte endlich Taten folgen lassen

von Daniel Neumann  22.10.2025

Hannover

Bundesregierung lehnt Hilfsangebot für Kinder aus Gaza ab

Hannover will verletzte Kinder aus Gaza und Israel aufnehmen. Doch das Bundesinnenministerium bevorzugt einen anderen Weg - und lehnt ab. Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay äußert sich deutlich

 22.10.2025

New York

Rabbiner: »Zohran Mamdani ist Gefahr für jüdische Gemeinschaft«

Rabbi Elliot Cosgrove von der Park Avenue Synagogue ruft seine Gemeindemitglieder auf, den parteilosen Kandidaten Andrew Cuomo zu unterstützen

 22.10.2025

Regierungsrätin und Vorsteherin der Gesundheitsdirektion Natalie Rickli lehnte die unverbindliche Anfrage des Bundes ab, 20 Kinder aus Gaza in der Schweiz aufzunehmen.

Schweiz

Kinder aus Gaza bald in Zürich?

In der Schweiz wird eine politische Debatte darüber geführt, ob verletzte Kinder aus dem Gazastreifen aufgenommen werden sollen

von Nicole Dreyfus  22.10.2025