Meinung

Der unkritische Dialog

Vergangene Woche ist mal wieder eine Delegation des Deutschen Bundestags in den Iran gereist. Unseren Parlaments-Politikern ist es offenbar gleichgültig, mit wem sie ins Gespräch kommen. Selbst, wenn es sich um Vertreter einer menschenverachtenden Diktatur wie der des Iran handelt. Ganz so, als gäbe es weder die Freiheitsbewegung noch die berechtigten Sorgen um Teherans Nuklearprogramm. Die Ignoranz über die gefährliche Lage krönte CSU-Politiker Peter Gauweiler noch mit einem Statement zum friedlichen Zusammenleben der Religionen. Dass die dortigen Machthaber systematisch Glaubens-Minderheiten unterdrücken, scheint irgendwie nicht so recht in das romantisch verklärte Bild vom »kritischen Dialog« zu passen. Folgerichtig gibt sich die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth der Illusion hin, ein verstärkter Kulturaustausch sei der richtige Weg, mit dem totalitären Regime umzugehen. Anstatt den Mördern freiheitsliebender Iraner die Hände zu schütteln, hätten unsere Politiker gut daran getan, von zu Hause aus die Demokratiebewegung mit einer Resolution zu unterstützen. Dafür braucht es allerdings eines: Mut.

Die im Iran geborene Autorin ist Publizistin und Soziologin.

Berlin

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Meinung

Ohne Wissen und Gewissen 

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Kommentar

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Ausgerechnet zum 60. Jubiläum der deutsch-israelischen Beziehungen kritisiert die ARD-Korrespondentin Sophie von der Tann die Kriegsführung in Gaza, und das auch noch, ohne die Hamas zu erwähnen

von Esther Schapira  18.05.2025

Basel

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 18.05.2025

Karin Prien

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Berlin

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Nahost-Diplomatie

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Der US-Präsident forciert bei seinem Nahostbesuch die Idee weiterer Abraham-Abkommen mit Israel - auch Syrien soll Interesse signalisiert haben

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Justiz

Ankläger von Weltstrafgericht tritt zurück

Chefankläger Karim Khan wird des sexuellen Missbrauchs beschuldigt

 16.05.2025

Interview

»Es hätte viel kürzer und klarer sein müssen«

Peter Neumann über das AfD-Gutachten des Verfassungsschutzes, die internationale Debatte darüber und ein mögliches Verbotsverfahren gegen die rechtsextreme Partei

von Nils Kottmann  16.05.2025