Meinung

Der türkische Patient

Ministerpräsident der Türkei: Recep Tayyip Erdogan Foto: Council of Europe

Recep Tayyip Erdogan liebt klare Ansagen. »Sie werden in ihrem eigenen Blut ertrinken«, drohte der türkische Ministerpräsident den kurdischen Terroristen der PKK, als er am Sonntag vor den Särgen von elf ermordeten Soldaten stand. Der jahrzehntelange Konflikt hat eine neue Eskalationsstufe erreicht. Und Ankara findet kein Mittel gegen die Rebellen. Warum gelingt es den Kurden-Kämpfern immer wieder, wie aus dem Nichts zuzuschlagen, obwohl Militär und Geheimdienst alles daran setzen, dies zu verhindern? Die Antwort des muslimischen Regierungschefs: Er sieht ominöse Kräfte am Werk, »die die PKK gegen die Türkei benutzen«. Und da kommt derzeit nur eine fiese Kraft in Betracht: Israel. Das hat er zwar so nicht gesagt, aber sicherlich gemeint. Kurden und Juden machen gemeinsame Sache – wenn das keine Verschwörungsfantasie ist! Doch nach Israels Angriff auf die Gaza-Flottille erscheint Erdogan alles recht, um Jerusalem zu diskreditieren. Die arabische Straße bedankt sich mit Hurra-Rufen. Hauptsache, es geht dem »zionistischen Gebilde« an den Kragen. Das würde auch Hisbollah-Chef Nasrallah in den Kram passen, der wohl schon bald Ankaras Führung einen Besuch abstatten wird. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt und auf die NATO-Mitgliedschaft der Türkei verweist. Zu sicherheitspolitischen Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie am besten mal in Teheran nach.

Brüssel

EU-Chefdiplomatin organisiert Krisenschalte zu Nahost-Krieg

Kann die EU einen Beitrag zur Deeskalation des Konflikts zwischen Israel und dem Iran leisten? Am Dienstag soll es eine Videokonferenz der zuständigen Außenminister geben

 16.06.2025

Nahost

Krieg gegen Iran: EU will mit USA Energiemarkt sichern

Seit dem Angriff Israels auf das iranische Atomprogramm steigen die Rohölpreise und in der Folge die Sprit- und Heizölpreise. Die EU und die USA sind alarmiert - und wollen notfalls handeln

 16.06.2025

Berlin

Karin Prien: »Ich gestatte mir keine Ängstlichkeit«

Die Bundesbildungsministerin spricht in einem Interview über ihre jüdischen Wurzeln. Und geht bei manchen Themen auf Distanz zu ihrem Parteivorsitzenden

von Alexander Missal  16.06.2025

Iran

Iran: Geheimdienstchef der Revolutionsgarden und sein Vize getötet

Israel hat seit Beginn des Krieges mit dem Iran bereits etliche führende Militärs getötet. Nun sind bei einem weiteren Angriff Geheimdienstvertreter der nationalen Eliteeinheit getötet worden

 15.06.2025

Berlin

Merz sagt Israel Hilfe zu und bekennt: Iran darf niemals über Atomwaffen verfügen

Deutschland wappne sich zudem für den Fall, dass der Iran israelische oder jüdische Ziele hierzulande ins Visier nehmen sollte

 15.06.2025

Verbraucher

Krieg zwischen Israel und Iran treibt Benzinpreis

Seit dem Angriff auf iranische Atomanlagen und Militärziele steigen die Rohölpreise und in der Folge auch die Spritpreise

 15.06.2025

Diplomatie

Außenminister Wadephul spricht mit israelischem Kollegen Saʼar

Statt des für heute geplanten Besuchs in Jerusalem telefonieren die beiden

 15.06.2025

Doha

Krieg zwischen Israel und Iran: Wadephul will »Kompromiss« finden

Innerhalb der nächsten Woche müsse der ernsthafte Versuch unternommen werden, »die Spirale der Gewalt« zu unterbrechen, sagt der Bundesaußenminister

 15.06.2025

Berlin

Erneuter antisemitischer Angriff auf Neuköllner Kulturkneipe

14-Jähriger soll Pflasterstein geworfen haben. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt

 15.06.2025