Einspruch

Das große Abenteuer

Der erfolgreiche Aufstand der Ägypter – es war auch ein Sturm der Bilder. Menschen, die zu allem entschlossen die Faust ballen und »Mubarak muss weg« schreien. Aufgebrachte Demonstranten, die als Zeichen tiefster Verachtung dem noch vergangene Woche herrschenden Pharao ihre Schuhe zeigen. Frauen und Männer, die am Tag nach der ersten arabischen Revolution auf dem Tharir-Platz die Besen schwingen.

Alles soll seine Ordnung haben, das Land am Nil ein sauberes werden. Denn den Menschen, die sich die Freiheit friedlich genommen haben, schwebt Großes vor: »Entschuldigen Sie die Störung – wir bauen ein neues Ägypten«, stand auf einem Plakat geschrieben. Wer den Staat schon in Chaos und Anarchie versinken sah, wird zumindest vorerst eines Besseren belehrt. So viel Aufbruch war in dieser Weltgegend nie. Das große Abenteuer hat begonnen.

Karten Nun ist allerdings noch keinesfalls ausgemacht, wohin die Reise im Nahen Osten geht. Wird aus Ägypten eine Demo- oder eine Theokratie? Lösen die Geschehnisse in Kairo einen Dominoeffekt aus? Müssen künftig die autokratischen Regime in Damaskus, Amman und Tripolis um ihre Macht fürchten? Nichts scheint dieser Tage so sicher wie die Unsicherheit. Klar ist nur: Die Karten werden neu gemischt. Darauf muss sich vor allem einer einstellen – Israel.

Dass die Lage ernst ist und eine Menge Gefahren birgt, wer könnte das leugnen? Mubarak als wichtigster Verbündeter in der Region fortgejagt; eine frohlockende Hamas, die im Verbund mit dem Iran von einer islamistischen Welle träumt; ein US-Präsident, für den seit Langem der Nahe Osten ein ganz ferner ist. Und mittendrin in diesem Meer aus Ungewissheit und Unwägbarkeit ein jüdischer Staat, der nichts anderes kennt als den Kampf ums Überleben.

Was hilft, aus dieser schwierigen Situation dennoch einen Vorteil zu ziehen? Eine politische Offensive! Jerusalem sollte versuchen, mehr Partner zu finden und an sich zu binden. Warum zum Beispiel nicht mit den Palästinensern im Westjordanland im Kampf gegen die Hamas gemeinsame Sache machen? Oder das neue Ägypten davon überzeugen, dass Frieden jeder Art dem Krieg überlegen ist? Das mag naiv, ja abenteuerlich klingen. Doch andere Zeiten bedeuten eben auch: Mal das scheinbar Unmögliche denken. Und tun.

Berlin/Potsdam

Zentralrat der Juden erwartet Stiftung für Geiger-Kolleg im Herbst

Zum Wintersemester 2024/25 soll sie ihre Arbeit aufnehmen

 26.07.2024

Potsdam

Neuer Name für das Abraham Geiger Kolleg bekannt geworden

Die Ausbildungsstätte für liberale Rabbiner soll nach Regina Jonas benannt werden

 26.07.2024

Meinung

Kein Symbol für den Frieden

Warum man bestimmte Israel-Ketten besser nicht tragen sollte

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Opinion

Francesca Albanese is Surrounded by Like-Minded People at the U.N.

The Special Rapporteur is not a neutral observer, but an anti-Israel activist

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Judenhass-Skandal

Kritiker werfen Albanese »Bilderbuch-Antisemitismus« vor

Immer öfter wird eine Entlassung der UNO-Beauftragten gefordert

von Imanuel Marcus  26.07.2024

Olympia

Brandanschläge legen französisches Schnellzugnetz lahm

Am Tag der Eröffnungszeremonie gab es im ganzen Land Brandanschläge auf das Schienennetz

 26.07.2024

Palm Beach

Trump empfängt Netanjahu in Florida

Das Treffen sorgt für Aufsehen

 26.07.2024

Meinung

Francesca Albanese ist bei der UN von Gleichgesinnten umgeben

Die Sonderberichterstatterin ist eine israelfeindliche Aktivistin

von Joshua Schultheis  26.07.2024

Brandenburg

AfD-Politiker wollte Robert Habeck ermorden

Der Mann war Hausmeister beim mittlerweile verbotenen »Compact«-Magazin

 26.07.2024