Antisemitismus

»Da ist noch viel zu tun«

Bundeskanzlerin Angela Merkel Foto: SAT.1

Juden sind in Deutschland willkommen, betonte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Donnerstagabend im Interview mit dem Fernsehsender SAT 1: »Wir freuen uns, dass es wieder jüdisches Leben gibt.« Im Gespräch mit Moderator Peter Limbourg nahm die Kanzlerin auch zur steigenden Zahl von Angriffen auf Juden und jüdisches Leben in Deutschland Stellung. Es sei eine »beschämende Situation«, dass vor fast jeder jüdischen Einrichtung Polizisten aufpassen müssten, dass es nicht zu Verunglimpfungen oder Gewalttätigkeiten komme. »Da ist noch viel zu tun«, sagte Merkel. »Der Antisemitismus ist leider nicht weg, sondern ist Teil unseres Lebens, und deshalb ist der Kampf gegen Antisemitimus auf unserer Tagesordnung.« Die Kanzlerin versicherte: »Ich werde alles dafür tun, dass jüdisches Leben in Deutschland weiter möglich ist und dass die Bürgerinnen und Bürger, die Juden sind, in Deutschland eine gute Zukunft haben.«

Iran Ein weiteres Thema des Interviews war die Diskussion über einen möglichen israelischen Militärschlag gegen den Iran. Merkel sagte, der beste Weg sei, politische Möglichkeiten zu nutzen, und erklärte zugleich auch die Bereitschaft, über weitere Sanktionen nachzudenken. Das atomare Programm des Irans stelle nicht nur eine Bedrohung für Israel, sondern für die gesamte Welt dar. Die Kanzlerin bekräftigte, dass die Sicherheit Israels zur deutschen Staatsräson gehöre. Aber jetzt gebe es keinen Raum für Spekulationen, »sondern die Notwendigkeit, politisch zu handeln«. ddk

Wien

Juden protestieren gegen FPÖ-Veranstaltung für Antisemiten im Parlament

Als »radikalen Antisemiten« hatte sich der Österreicher Franz Dinghofer einst selbst bezeichnet - auch der NSDAP trat er bei. Die rechtsextreme FPÖ gedenkt des Politikers nun - und wird dafür hart kritisiert

 11.11.2025

Projekte gegen Antisemitismus

Berliner Kultursenatorin räumt Defizite bei Fördermittel-Vergabe ein

In Berlin sollen Mittel für Projekte gegen Antisemitismus nach unklaren Kriterien und auf Druck und Wunsch aus der CDU-Fraktion vergeben worden sein. Kultursenatorin Wedl-Wilson will nun »aufräumen«

 11.11.2025

Initiative

Knesset stimmt über Gesetz zu Todesstrafe ab

Wer in Israel tötet, um dem Staat und »der Wiedergeburt des jüdischen Volkes« zu schaden, soll künftig die Todesstrafe erhalten können. Das sieht zumindest ein umstrittener Gesetzentwurf vor

 11.11.2025

Berlin

Ein streitbarer Intellektueller

Der Erziehungswissenschaftler, Philosoph und Publizist Micha Brumlik ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Ein persönlicher Nachruf

von Julius H. Schoeps  11.11.2025

Terror

Netanjahu: Israels Kampf gegen Feinde noch nicht vorbei

Laut Ministerpräsident Netanjahu beabsichtigen die Hamas und die Hisbollah weiterhin, Israel zu vernichten. Die Waffenruhe-Abkommen mit beiden will Israel demnach durchsetzen - solange diese gelten

 11.11.2025

Diplomatie

Al-Schaara schließt normale Beziehungen zu Israel aus

Der syrische Staatschef wurde von US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus empfangen. Bei dem historischen Treffen ging es auch um die Abraham-Abkommen

 11.11.2025

Meinung

Wahlen in Ostdeutschland: Es gibt keine Zeit zu verlieren

In Mecklenburg-Vorpommer und Sachsen-Anhalt wird im September gewählt. Es steht viel auf dem Spiel: Eine AfD-Regierung könnte großen Schaden anrichten. Leidtragende wären nicht zuletzt die jüdischen Gemeinden

von Joshua Schultheis  10.11.2025

Medien

So erzeugt man einen gefährlichen Spin

Wie das Medienunternehmen »Correctiv« den Versuch unternimmt, die Arbeit des israelischen Psychologen Ahmad Mansour fragwürdig erscheinen zu lassen

von Susanne Schröter  10.11.2025 Aktualisiert

Würzburg

Zentralrat der Juden fordert mehr Zivilcourage gegen Hass

Beim Gedenken an die Novemberpogrome in Würzburg hat Juden Schuster die grassierende Gleichgültigkeit gegen Judenhass kritisiert

 10.11.2025