München

CSU fordert Exmatrikulation antisemitischer Studenten

CSU-Generalsekretär Martin Huber Foto: picture alliance / dts-Agentur

Nach den »propalästinensischen« Protesten an der Freien Universität Berlin fordert die CSU Rechtsgrundlagen zur Exmatrikulation antisemitischer Studierender.

»Es braucht hier auch klare Kante von den Universitäten bei Blockaden und antisemitischen Vorfällen. Auch eine Exmatrikulation muss hier möglich sein. Und auch eine Ausweisung von internationalen Studenten«, sagte CSU-Generalsekretär Martin Huber am Montag nach einer Sitzung des Parteivorstands in München. Aus der Sicht Hubers belegen die Vorfälle, dass die Demokratie in Deutschland auch durch Linksextremisten gefährdet sei.

Hubers Kritik bezog sich auf die zwischenzeitliche Besetzung eines Hofs der Freien Universität Berlin durch antiisraelische Aktivisten in der vergangenen Woche. Im sogenannten Theaterhof der Hochschule hatten etwa einhundert Personen versucht, ein Protest-Camp mit Bänken und Zelten zu errichten. Zudem hatten Protestierer versucht, in Räume und Hörsäle der Universität einzudringen, um diese zu besetzen.

Solidarität mit Israel

Dazu inhaltlich passend beschloss der CSU-Vorstand auch eine Fünf-Punkte-Erklärung anlässlich des 75. Jahrestages des deutschen Grundgesetzes, in der er jeglicher Form des Extremismus den Kampf ansagte: »Der Staat muss sich gegenüber denen behaupten, die seine Grundordnung hintertreiben oder beseitigen wollen. Deshalb gilt es, jede Form von Extremismus gleichermaßen entschlossen zu bekämpfen – von links wie von rechts, ebenso wie jede Art von religiösem Extremismus, Verschwörungstheorien oder ausländischer Einflussnahme.«

Die CSU betonte zudem erneut ihre Solidarität mit dem Staat Israel: »Insbesondere gegenüber unseren jüdischen Mitbürgern stehen wir dabei in besonderer Verantwortung. Wir stehen entschlossen gegen jegliche Form von Antisemitismus ein. Die jüdische Gemeinde kann sich auf unseren Schutz und unsere Unterstützung verlassen.« Am 24. Mai vor 75 Jahren trat das Grundgesetz in Kraft. dpa

München

Antisemitismuseklat im Nationalmuseum – Minister reagiert

Eine Programmbroschüre bedient antisemitische Klischees

 23.03.2025

Leipzig

Antiisraelische Demonstration und Gegenproteste

Teilnehmer beschädigten Plakate mit jüdischem Bezug am Zeitgeschichtlichen Forum

 23.03.2025

Berlin-Friedrichshain

Protest gegen Neonazi-Demo

2000 Menschen gingen gegen die rechtsextremistische Demonstration auf die Straße

 22.03.2025

Diplomatie

Berlin, London und Paris fordern Waffenruhe in Gaza

Die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens sprechen sich für eine »sofortige Rückkehr« zur Waffenruhe aus

 22.03.2025

Langenau

Psychoterror gegen den Pfarrer

Ralf Sedlak und seine Gemeinde werden von »propalästinensischen« Aktivisten bedrängt. Was tut die Kleinstadt dagegen? Ein Ortsbesuch in Württemberg

von Ayala Goldmann  21.03.2025

Justiz

Gil Ofarim: »Ich habe wirklich gedacht, ich werde freigesprochen«

Sänger Gil Ofarim hatte vor Gericht zugegeben, einen antisemitischen Vorfall in einem Leipziger Hotel erfunden zu haben. Jetzt hat er zum ersten Mal ein ausführliches Interview gegeben

 21.03.2025

Hamburg

Neues Auswahlverfahren für Antisemitismusbeauftragten erforderlich

Nach Ansicht des Verwaltungsgerichts weist die letzte Auswahlentscheidung Rechtsfehler auf

 21.03.2025

Terror

Eli Sharabi berichtet von Hamas-Geiselhaft und Mord an seiner Familie

Ausgehungert, erniedrigt, seiner Familie beraubt: Eine ehemalige Geisel der Hamas erzählt vor dem UN-Sicherheitsrat seine Geschichte von 491 Tagen in Gefangenschaft

von Benno Schwinghammer  20.03.2025

Leserbriefe

»Es gibt uns, nichtjüdische Deutsche, die trauern und mitfühlen«

Nach der Sonderausgabe zum Schicksal der Familie Bibas haben uns zahlreiche Zuschriften von Lesern erreicht. Eine Auswahl

 20.03.2025