Berlin

Bundestag debattiert über Paket gegen Rechtsextremismus

»Wir werden unsere Demokratie mit allen Mittel des wehrhaften Rechtsstaates verteidigen«: Christian Lange Foto: dpa

Die große Koalition hat am Donnerstag ihr Gesetzpaket zur Bekämpfung von Rechtsextremismus und Hasskriminalität in den Bundestag eingebracht. »Wir werden unsere Demokratie mit allen Mittel des wehrhaften Rechtsstaates verteidigen«, sagte der parlamentarische Staatssekretär im Bundesjustizministerium, Christian Lange (SPD).

Den Sicherheitsbehörden würden dafür wirksame Mittel in die Hand gegeben. Aus der Opposition kamen Kritik und Verbesserungsvorschläge.

soziale medien Der Gesetzentwurf sieht unter anderem eine geplante Verschärfung des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes vor. Betreiber sozialer Netzwerke sollen künftig Straftaten, insbesondere Morddrohungen und Volksverhetzungen, melden, anstatt sie nur zu löschen oder zu sperren.

Beleidigungen im Netz sollen stärker bestraft werden, um den speziellen Bedingungen des Internets – große Reichweite und hohe Aggressivität – besser gerecht zu werden. Zudem soll die Beleidigung von Kommunalpolitikern künftig ausdrücklich bestraft werden und eine Auskunftssperre beim Meldeamt für Betroffene von Hass und Hetze leichter durchzusetzen sein.

Beleidigungen im Netz sollen stärker bestraft werden, um den speziellen Bedingungen des Internets – große Reichweite und hohe Aggressivität – besser gerecht zu werden.

»Rechtsextremisten hassen unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung«, sagte der CDU-Politiker Thorsten Frei. Der AfD-Politiker Roman Reusch bezeichnete das Gesetzpaket als »Mogelpackung« und kritisierte die Anzeigepflicht für soziale Netzwerke.

stossrichtung Politiker von FDP, Grünen und Linken begrüßten dagegen die Stoßrichtung des Gesetzes. Drohungen etwa gegen Moscheen und Attacken gegen Kommunalpolitiker seien »rechtsextremer Alltag und nicht hinnehmbar«, sagte Petra Pau (Linke).

Die Grünen-Politikerin Renate Künast sagte, die Pläne griffen aber zu kurz bei den Themen Prävention und Opferschutz. Sie erneuerte die Forderung nach einem Demokratiefördergesetz, das Anti-Extremismus-Initiativen eine dauerhafte Finanzierung sichern soll. Auch die SPD macht sich dafür stark, die Union lehnt das aber ab.  epd

Soziale Medien

Raus aus X?

Die Journalistin Sarah Cohen-Fantl und der Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees diskutieren, ob man auf der Plattform bleiben sollte.

 15.12.2024

Berlin

SPD-Mitglieder von Rechtsradikalen attackiert

Ein Mann wurde zu Boden geworfen und mit Springerstiefeln in Gesicht und Bauch getreten

 15.12.2024

Porträt

Der Sinneswandler

Derviş Hizarcı ist Muslim und kämpft gegen Judenhass in der Community. Eine Begegnung in Berlin

von Canan Topçu  14.12.2024

Weiden

Muslimischer Prediger rief zur Tötung von Juden auf – Bewährungsstrafe

Neben der Freiheitsstrafe auf Bewährung wurde dem Mann eine Geldstrafe auferlegt

 13.12.2024

Israel

TV-Bericht: Netanjahu wurde vor dem 7. Oktober von zwei Seiten vor Angriff gewarnt

Im Krankenhaus soll der Ministerpräsident auf die Bedrohung angesprochen worden sein. Sein Büro spricht von »Verleumdung und Lügen«

 13.12.2024

Nahost

Acht Hamas-Mitglieder in Gaza getötet

Zu den Terroristen gehört ein Mann, der am Massaker vom 7. Oktober 2023 in Israel beteiligt war

 13.12.2024

Berlin/Jerusalem/Tel Aviv

60 Jahre diplomatische Beziehungen: Deutsch-israelischer Buchmesse-Pavillion abgesagt

Regierungsbeamte in Israel sind enttäuscht. Die Bundesregierung sieht die Sache anders

 13.12.2024 Aktualisiert

Meinung

Wenn Social Media zur Gefahr für die Demokratie wird

Politik und Plattformbetreiber müssen konsequent gegen Desinformation und Hetze vorgehen

von Anna Staroselski  12.12.2024

Berlin

Roth: Israelische Angriffe auf syrische Waffenlager verständlich

Israels Luftwaffe bombardiert seit dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad massiv militärische Einrichtungen in Syrien. Der SPD-Politiker zeigt dafür zum Teil Verständnis

 12.12.2024