Kassel

Bundessozialgericht lehnt Rückwirkung für Ghettorenten ab

Rente als Hilfe: Schoa-Überlebende an der Supermarkt-Kasse in Kiew Foto: Marco Limberg

Das Bundessozialgericht (BSG) in Kassel hat am Dienstag die Rückwirkung von Leistungen bei Ghettorenten bis zum Jahr 1997 abgelehnt. Betroffen von dieser Entscheidung sind mehr als 20.000 noch lebende jüdische NS-Opfer. Nach dem Ghetto-Rentengesetz können Opfer des Nationalsozialismus zwar Rentenansprüche ab Juli 1997 rückwirkend beantragen. Unklar aber war, ob dies auch für jüdische NS-Opfer gilt, deren Antrag auf Ghettorente bereits von der Rentenversicherung abgelehnt worden ist.

In den am Dienstag entschiedenen Fällen hatten zwei inzwischen in Israel lebende Frauen gegen die Deutsche Rentenversicherung geklagt, weil ihnen Rente vorenthalten worden war. Nach der Entscheidung kündigte deren Berliner Rechtsanwältin Simona Reppenhagen Medienberichten zufolge eine Verfassungsbeschwerde an.

Gerechtigkeit »Wir appellieren an die Bundesregierung und den Bundestag, für eine politische Lösung Sorge zu tragen«, sagte Greg Schneider, Executive Vice President der Claims Conference, nach der Urteilsverkündung. »Es ist die letzte Möglichkeit, den hochbetagten Überlebenden ein Mindestmaß an Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Die rückwirkende Leistung würde für sie ein Stück weit Sicherheit und Anerkennung bedeuten, deren sie während der Verfolgung beraubt wurden.«

Noch am Vorabend des Internationalen Holocaust-Gedenktages am 27. Januar habe der Deutsche Bundestag über die Rückwirkung der Rentenansprüche für Arbeit in einem Ghetto bis zum Jahr 1997 diskutiert. Dabei hätten Vertreter aller Parteien bekundet, dass eine rasche Lösung zugunsten der hochbetagten Holocaust-Überlebenden gefunden werden müsse, heißt es in einer Mitteilung der Claims Conference.

Darauf verweist auch der Bundesverband Information & Beratung für NS-Verfolgte. »Wir erwarten, dass dieser Ankündigung angesichts der Entscheidung des Bundessozialgerichtes nun auch Taten folgen«, sagte Jost Rebentisch vom Kölner Bundesverband der Jüdischen Allgemeinen. »Die Bundesregierung sollte den Willen des Gesetzgebers verdeutlichen und eine entsprechende Anweisung an die Rententräger aussenden.« ja

Vatikanstadt

Papst Leo XIV. verurteilt Terroranschlag in Sydney

Bei einem Terroranschlag auf eine Chanukka-Feier in Australien gibt es mindestens 15 Todesopfer. Der Papst findet deutliche Worte

 15.12.2025

USA

Ministerin: Silvester-Terrorattacke in Kalifornien vereitelt

Eine »linksextreme, propalästinensische, regierungsfeindliche und antikapitalistische« Gruppe soll Terroranschläge an der Westküste der USA vorbereitet haben

 15.12.2025

Australien

Faktencheck zum Terroranschlag in Sydney

Nach dem Blutbad am Bondi Beach ist noch vieles unklar. Solche Situationen nutzen Menschen in sozialen Netzwerken, um Verschwörungsmythen zu verbreiten

 15.12.2025

Faktencheck

Ahmed Al Ahmed hat einen Angreifer am Bondi Beach entwaffnet

Ein Passant verhindert Schlimmeres - und wird im Netz umbenannt. Angeblich soll Edward Crabtree einen der Täter von Sydney entwaffnet haben. Doch die Geschichte stammt von einer Fake-Seite

 15.12.2025

Dresden

Hauptverfahren gegen »Sächsische Separatisten«

Acht Mitglieder einer rechtsextremistischen Gruppe sollen sich vor dem Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts Dresden verantworten. An einem »Tag X« wollten sie laut Anklage gewaltsam an die Macht

 15.12.2025

Oranienburg

Gedenken an NS-Völkermord an Sinti und Roma

Bei der Gedenkveranstaltung wollen Schülerinnen und Schüler Textpassagen aus Erinnerungsberichten verfolgter Sinti und Roma vortragen

 15.12.2025

Sydney

Australiens Premierminister widerspricht Netanjahu

Nach dem Anschlag in Sydney betont Premierminister Albanese: Die Anerkennung Palästinas durch Australien steht nicht im Zusammenhang mit der Tat

 15.12.2025

Berlin

Hitlergruß im Bundestag? Anklage gegen AfD-Abgeordneten

Nach dem Vorwurf verliert Matthias Moosdorf seine Immunität. Auch innerhalb der AfD-Fraktion gab es zuletzt Spannungen um den Politiker

 15.12.2025

Anschlag

Sydney: Neue Details zu den mutmaßlichen Tätern

Hinweise aus Ermittlerkreisen deuten darauf hin, dass die Familie ursprünglich aus Pakistan stammt

 15.12.2025