Berlin

Brandanschlag auf Neuköllner Lokal

Unbekannte haben in der Nacht zu Sonntag das »Bajszel« in Berlin-Neukölln angegriffen. Einsatzkräfte des Objektschutzes hätten ein rotes Hamas-Dreieck und einen Aufkleber mit dem Slogan »Free Palestine« auf der Schaufensterscheibe des Lokals festgestellt, teilte ein Sprecher der Polizei mit.

In den frühen Morgenstunden wurde zudem ein Brand in einem Papierkorb an der Fassade des Gebäudes bemerkt, der gelöscht werden konnte. An der Fassade und einer Schaufensterscheibe blieben den Angaben zufolge Rußspuren zurück.

Der Polizeiliche Staatsschutz des Landeskriminalamtes ermittelt. In dem Lokal finden regelmäßig Veranstaltungen unter anderem zu Bildungsarbeit gegen Antisemitismus und Demokratiearbeit statt.

»Wir sehen das als Mordversuch«

Zum Zeitpunkt des Brandes habe sich einer der Betreiber noch in den Räumlichkeiten befunden, die in einem Wohnhaus liegen, berichtete der in Berlin erscheinende »Tagesspiegel«. Zuvor waren die Türschlösser zugeklebt worden. Die Zeitung zitierte eine Betreiberin des Lokals mit den Worten: »Wir sehen das als Mordversuch«. Derzeit werde die Kneipe fast täglich antisemitisch angegriffen.

Martin Hikel, Bezirksbürgermeister von Neukölln, sagte zu dem Vorfall: »Die Tat ist der furchtbare vorläufige Höhepunkt von mehreren Angriffen gegen das Bajszel. Die Gewalt gegen israelsolidarische Menschen und Einrichtungen muss aufhören, solche Täter müssen gefasst und verurteilt werden.«

Bereits in den Tagen zuvor war die Fassade der Kneipe in der Emser Straße mit antisemitischen und israelfeindlichen Hassbotschaften und einem roten Hamas-Dreieck beschmiert worden.

Am Sonntagabend um 19 Uhr ist eine Solidaritätskundgebung vor dem Bajszel geplant. epd/ja

Neuss

Auktion von Besitztümern von NS-Opfern abgesagt

Im Fall der geplanten Auktion von Besitztümern von NS-Opfern hat sich die polnische Regierung eingeschaltet. Auch das Auschwitz-Komitee will die Versteigerung verhindern

 16.11.2025 Aktualisiert

Meinung

Mit Martin Hikel geht einer, der Tacheles redet

Der Neuköllner Bürgermeister will nicht erneut antreten, nachdem ihm die Parteilinke die Unterstützung entzogen hat. Eine fatale Nachricht für alle, die sich gegen Islamismus und Antisemitismus im Bezirk einsetzen

von Joshua Schultheis  16.11.2025

Berlin

Merz verspricht Schutz jüdischen Lebens in Deutschland

Bei der diesjährigen Verleihung des Preises für Verständigung und Toleranz im Jüdischen Museum Berlin an Amy Gutmann und David Zajfman gab Bundeskanzler Friedrich Merz ein klares Versprechen ab

 16.11.2025

Meinung

Die Ukrainer brauchen unsere Hilfe

Die Solidarität mit ukrainischen Geflüchteten in Deutschland nimmt ab. Aus einer jüdischen Perspektive bleibt es jedoch wichtig, auch weiterhin nicht von ihrer Seite abzuweichen

von Rabbinerin Rebecca Blady  16.11.2025

Berlin

Angriff auf Leiter deutsch-arabischer Schule in Neukölln

Al-Mashhadani gilt als Kritiker islamistischer Netzwerke und setzt sich für einen arabisch-israelischen Austausch ein

 15.11.2025

Debatte

»Hitler hatte eine unentdeckte genetische sexuelle Störung«

Eine neue britische Dokumentation über Adolf Hitler sorgt für Diskussionen: Kann die Analyse seiner DNA Aufschluss über die Persönlichkeit des Massenmörders geben?

 15.11.2025

Deutschland

Auschwitz-Komitee: Geplante Auktion ist schamlos 

Ein Neusser Auktionshaus will einen »Judenstern« und Briefe von KZ-Häftlingen und deren Angehörigen versteigern. Das internationale Auschwitz-Komitee reagiert

 15.11.2025

Debatte

Verbot durch US-Präsident Trump: Wie gefährlich ist die »Antifa-Ost« wirklich?

In einem ungewöhnlichen Schritt stuft die Trump-Regierung vier linksextreme Organisationen als Terrorgruppen ein - in Europa. Betroffen ist auch eine Gruppierung in Deutschland

von Luzia Geier  14.11.2025

Nahostkonflikt

Indonesien will 20.000 Soldaten für Gaza-Truppe bereitstellen

Der US-Plan für die Stabilisierung des Küstenstreifens sieht eine internationale Eingreiftruppe vor. Einige Staaten haben bereits Interesse bekundet

 14.11.2025