Thüringen

Bodo Ramelow warnt vor Björn Höcke als Faschist

Bodo Ramelow (Die Linke), Ministerpräsident von Thüringen, am Montag bei einer Demonstration gegen Björn Höcke - und Rechtsextremismus generell - in Erfurt Foto: picture alliance/dpa

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) hat eindringlich vor einem möglichen Ministerpräsidenten Björn Höcke gewarnt. Der Thüringer AfD-Chef habe sich sein Leben lang verstellt, nun werde sein Outing »als Faschist« immer deutlicher, sagte Ramelow dem Nachrichtenmagazin »Der Spiegel«.

»Ich habe vor ihm persönlich keine Angst«, sagte Ramelow über Höcke. Er habe vielmehr Angst vor dem, was Höcke tun wolle. Dieser schreibe in seinem Buch deutlich, wie er die Volksgemeinschaft nach Sprache und Herkunft trennen wolle.

Vieles von dem, was nun nach dem Potsdamer Treffen über die Abschiebepläne der AfD bekannt geworden sei, habe Höcke so schon vor Jahren aufgeschrieben. Die AfD habe er in Thüringen zu einer »Sammelbewegung für alle Rechtsextremen« gemacht, sagte Ramelow.

Die gegenwärtigen Demonstrationen gegen Rechtsextremismus im Land würdigte Ramelow als deutliches Zeichen gegen die AfD. »Diese Demonstration hat mir viel Kraft gegeben«, sagte er über eine Kundgebung, die er in Weimar besucht hatte.

Sie sei von Studierenden der Bauhaus-Universität sehr kurzfristig organisiert worden. Zur Zeit der Nationalsozialisten sei das Bauhaus aus Weimar vertrieben worden, nun stünden die heutigen Studierenden auf, um eine Wiederholung der Geschichte zu verhindern. epd

Meinung

Die Kluft zwischen Juden und Nichtjuden wird offensichtlich

Es lebt sich grundsätzlich anders mit dem Wissen, dass ein Regime, das den eigenen Tod zur Staatsdoktrin erhoben hat, sich in aller Ruhe daran macht, dieses Ziel zu erreichen. Wer sich nicht bedroht fühlt, kann dagegen gelassen auf Verhandlungen setzen, für deren Scheitern andere den Preis zahlen müssen.

von Esther Schapira  22.06.2025

Extremismus

Karin Prien stellt »Demokratie Leben« auf den Prüfstand

Fließen Fördergelder des Bundes auch an Akteure, die mit Antisemitismus in Verbindung stehen könnten? Das legen Recherchen der »Welt am Sonntag« nahe. Die Familienministerin verspricht eine Prüfung.

 22.06.2025

Krieg gegen Iran

USA warfen 14 bunkerbrechende Bomben auf Atomanlagen ab

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth informierte bei einer Pressekonferenz über die Angriffe

 22.06.2025 Aktualisiert

Diplomatie

Europäer nach US-Angriff auf Iran düpiert

Noch am Freitag hatten die Außenminister Frankreichs, Großbritanniens, Deutschlands und der EU versucht, Iran mit diplomatischen Mitteln vom Atomprogramm abzubringen

von Jörg Blank  22.06.2025

Schoa-Gedenken

Zentralrat setzt auf digitale Erinnerung

Es gibt immer weniger Zeitzeugen der Nazi-Verbrechen. Darum wird an neuen Formen des Erinnerns gearbeitet. Der Zentralrat der Juden befürwortet Digitales wie Computerspiele - aber nicht auf Kosten der Würde der Opfer

von Leticia Witte  22.06.2025

Krieg gegen Iran

Angela Merkel: Israel muss sich wehren können

Die Altkanzlerin hat auch eine Meinung zum Nahost-Konflikt. Das Recht Israels, sich gegen eine Auslöschung zur Wehr zu setzen, steht für sie außer Frage

 22.06.2025

Nahost

Setzen die Angriffe auf die iranischen Atomanlagen radioaktive Strahlung frei?

Die internationale Atombehörde IAEA meldet sich mit einer ersten Einschätzung zu Wort

 22.06.2025

Judenhass

Entsetzen über antisemitische Gewalttat in Berlin

Ein alarmierter Beamter zog seine Schusswaffe, woraufhin der Kufiya-Träger sein Messer niederlegte

 22.06.2025

Rabbiner Pinchas Goldschmidt

Skandal in Sarajevo

Wenn europäische Rabbiner zur Zielscheibe eines Regierungsboykotts werden, ist das nicht mehr legitime Kritik an Israel. Es ist Hasspropaganda

von Rabbiner Pinchas Goldschmidt  21.06.2025