Meinung

Bibi, Angie und die Paartherapie

Sabine Brandes Foto: Marco Limberg

Es ist nicht bekannt, ob Angela Merkel und Benjamin Netanjahu den amerikanischen Paartherapeuten John Gottman kennen. Er lehrt, negative Konfliktmuster durch positive Interaktionen zu ersetzen und Wunden aus der Vergangenheit zu heilen. Das tun andere Therapeuten auch. Doch Gottmans Besonderheit ist, dass seine Arbeit auf Erkenntnissen jahrzehntelanger Paarforschung basiert.

Keine Binsenweisheiten, sondern knallharte Fakten. Dieser Ansatz könnte den Pragmatikern Merkel und Netanjahu durchaus gefallen. Eine von Gottmans Theorien ist die, dass es in jeder Beziehung dauerhafte Probleme gibt, die sich kaum lösen lassen: böse Schwiegermutter, Knauserigkeit, Differenzen bei der Kindererziehung oder eben Iran-Politik und Siedlungsbau.

wellenlänge Bei diesen Angelegenheiten werden die Kanzlerin und Israels Premier nie auf einer Wellenlänge liegen. Trotzdem kann man sich verständigen und muss seine Beziehung nicht für gescheitert erklären. Für die dauerhaften Schwierigkeiten müsse man einen Modus Operandi finden, mit dem beide Seiten leben können, meint Gottman.

Merkel und Netanjahu haben genau das bei der Reise der Bundesregierung nach Israel gezeigt. Sie gaben zu, dass Probleme existieren, sprachen sie offen an und schienen doch als authentische Partner Seite an Seite zu stehen. Beide betonten die vielen Gemeinsamkeiten und Interessen, statt auf den Differenzen herumzuhacken. Ganz im Sinne der bedeutenden deutsch-israelischen Beziehungen. Und Gottmans.

Dessen Arbeit widmet sich übrigens nicht nur Liebespaaren. Er arbeitet ebenso mit Familienmitgliedern, Geschäftspartnern und, wer weiß, eventuell sogar Politikern zusammen. Vielleicht haben sich die Kanzlerin und der Premier in einem der Bücher Gottmans Anregungen geholt. In jedem Fall haben sie den von Gottman für erfolgreiche Paare verliehenen Titel »Master statt Desaster« verdient.

Bayern

Trumps Vizepräsident besucht KZ-Gedenkstätte Dachau

US-Vizepräsident J.D. Vance ist in Deutschland eingetroffen, um die Außenpolitik der Regierung Trump zu präsentieren. Vorher wirft er aber einen Blick zurück in die Vergangenheit

von Michael Fischer  14.02.2025

Nahost

Israels Außenminister fordert »klaren Kurs« der Bundesregierung

Deutschland solle sich nicht nur zu Israels Sicherheit bekennen, sondern auch so handeln, sagt Gideon Sa’ar im Interview mit der »Welt am Sonntag«

 14.02.2025

Google

Google Calendar streicht den Internationalen Holocaust-Gedenktag

Neben anderen Gedenktagen sind im Google Calendar auch die mit jüdischem Bezug verschwunden. Das Unternehmen dementiert, dass man damit den Anti-Diversitäts-Vorgaben der Trump-Regierung gehorche

 14.02.2025

Faktencheck

Szene aus »Markus Lanz«-Sendung mit Robert Habeck weiter abrufbar

In der Debatte um Verschärfungen in der Migrationspolitik war Robert Habeck in einer TV-Sendung zu Gast. Nun teilen Nutzer eine Aussage, die nachträglich gelöscht worden sei. Doch das stimmt nicht

 14.02.2025

Frankfurt am Main

Haya Schulmann widerspricht Gutachten zu antisemitischem Vorfall beim Hessischen Rundfunk

Ein Gutachten kommt zu dem Schluss, dass kein Fehlverhalten vorgelegen habe. Die betroffene Informatikprofessorin bleibt jedoch bei ihrer Darstellung

von Imanuel Marcus  14.02.2025

Anstieg

Rechtsextreme Straftaten 2024 auf Rekordhoch

Immer mehr rechtsextreme Straftaten in Deutschland - Nach 2023 reißt 2024 erneut die Höchstmarke mit weit über 41.000 Delikten, wie die »taz« berichtet. Die Zahlen sind allerdings noch vorläufig

 14.02.2025

Bundestagswahl 2025

Meinungsforscher Güllner: Merz stabilisiert AfD mit forscher Art

CDU-Anhänger fühlen sich »natürlich eher bestärkt« durch Merz‹ Agieren - »die wandern nicht ab«, so Güllner

von Susanne Rochholz  14.02.2025

Washington D.C./Gaza

Rubio ruft arabische Länder zu Gaza-Vorschlag auf

»Wenn sie also einen besseren Plan haben, ist jetzt die Zeit, ihn zu präsentieren«, sagt der US-Außenminister

 14.02.2025

Debatte

Großer Wirbel: Israelisches Team von Turnier in Stuttgart ausgeladen

Ein israelisches Sportteam darf bei einem Turnier in Deutschland nicht starten. Die Organisatoren betonen, dass Sicherheitsgründe keine Rolle spielen und man auch nicht voreingenommen sei

 13.02.2025 Aktualisiert