Einem Bericht von Sky News zufolge plant die US-Regierung um Präsident Donald Trump sich dafür einzusetzen, einen Ausschluss von Israels Fußballern für die WM 2026 zu verhindern. Ein Sprecher des für die Außenpolitik zuständigen Ministeriums von Marco Rubio sagte dem britischen Sender: »Wir werden uns mit aller Kraft dafür einsetzen, alle Versuche, Israels Fußball-Nationalteam von der WM auszuschließen, vollständig zu unterbinden.«
Genau dies hatten mehrere vom UN-Menschenrechtsrat bestellte Experten in dieser Woche gefordert. Dies sei ihrer Auffassung nach als Reaktion auf Israels Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen, wo Hunderttausende Zivilisten auf der Flucht sind, nötig. Der Sport dürfe nicht den Eindruck erwecken, dass alles beim Alten sei, teilten die unabhängigen Berichterstatter mit. »Sportverbände dürfen bei schweren Menschenrechtsverletzungen nicht wegsehen«, schreiben sie.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu betonte wiederholt, die israelische Armee gehe gegen die Hamas vor, nicht gegen die Zivilbevölkerung. Die Streitkräfte (IDF) haben im Verlauf des Krieges humanitäre Zonen und Fluchtrouten eingerichtet und Bewohner vor bevorstehenden Luftangriffen gewarnt. Die Hamas missbraucht palästinensische Zivilisten im Gazastreifen als menschliche Schutzschilde. Die Terroristen verstecken Waffen und Raketen in zivilen Einrichtungen und beschießen israelische Soldaten unter anderem aus Krankenhäusern und Schulen.
Israel spielt aktuell um WM-Ticket
Israel weist sämtliche Vorwürfe im Rahmen des UN-Menschenrechtsrates stets zurück. Das Land wirft dem Rat und seinen Berichterstattern vor, gegen Israel voreingenommen zu sein. Die Fußballer Israels spielen derzeit in der europäischen Qualifikationsrunde um ein Ticket für die WM, die im Sommer 2026 in den USA, Mexiko und Kanada stattfindet. In Gruppe I belegt Israel hinter Norwegen und Italien aktuell Platz drei.
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte Sanktionen gegen Israel in der Vorwoche bereits abgelehnt. Es gebe keinen Verstoß gegen die olympische Charta, hieß es. Bei den Sanktionen gegen russische Sportler wegen des Krieges in der Ukraine hatte das IOC Verstöße gegen die olympische Charta als Grund genannt. Russlands Olympisches Komitee ist weiterhin suspendiert. Auch das Fußball-Nationalteam nimmt nicht an der WM-Qualifikation teil. dpa/ja