Auschwitz-Prozess

Beide Seiten legen Revision ein

Der frühere SS-Wachmann Reinhold Hanning mit seinen beiden Anwälten Foto: dpa

Nach dem Auschwitz-Prozess am Landgericht Detmold befasst sich nun der Bundesgerichtshof mit dem Fall. Gegen das Urteil vom 17. Juni haben beide Seiten Revision eingelegt, wie das Landgericht Detmold am Montag mitteilte.

Bis das Urteil rechtskräftig wird, werde es voraussichtlich eine längere Zeit dauern, sagte Richterin Anneli Neumann der Nachrichtenagentur epd. Der frühere SS-Wachmann Reinhold Hanning war wegen Beihilfe zum Mord in mindestens 170.000 Fällen zu fünf Jahren Haft verurteilt worden.

Instanz Bis zum Ablauf der Frist für eine Revision am vergangenen Freitag hätten beide Verteidiger des Angeklagten sowie insgesamt neun Nebenklägervertreter Revision eingelegt, erklärte das Gericht.

Der Bundesgerichtshof werde nun entscheiden, ob das Urteil vollstreckt, abgeändert oder aufgehoben werde, erläuterte Richterin Neumann. Erst wenn die nächste Instanz die Haftstrafe bestätigt, werde geprüft, ob der heute 94-jährige Angeklagte die Haft antreten könne.

entscheidung Auch in einem weiteren Fall, dem des früheren SS-Manns Oskar Gröning, steht eine Entscheidung des Bundesgerichtshofes noch aus. Gröning war vor etwa einem Jahr vom Lüneburger Landgericht wegen Beihilfe zum Mord in mindestens 300.000 Fällen im KZ Auschwitz-Birkenau zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Auch in diesem Fall ist das Urteil nach knapp einem Jahr nicht rechtskräftig. Die Anwälte beider Seiten hatten Revision vor dem Bundesgerichtshof beantragt. Mit einer ähnlichen Dauer müsse auch im Fall Hanning gerechnet werden, sagte Neumann. epd

Israel

Netanjahu beginnt Aussage in seinem Korruptionsprozess

Die Anwälte des Ministerpräsidenten hatten sich wegen der Kriegszustände in der Region vergeblich um einen längeren Aufschub seiner Aussage bemüht

 09.12.2024

Vatikan

Papst Franziskus betet an Krippe mit Keffiyeh

Die Krippe wurde von der PLO organisiert

 09.12.2024

Melbourne

Brandanschlag auf Synagoge als Terror eingestuft

Die Ermittlungen werden jetzt von einem Anti-Terror-Team geführt. Fortschritte werden gemeldet

 09.12.2024

Politik

Zentralrat der Juden schlägt Maßnahmen für Schutz jüdischen Lebens vor

Was der jüdische Dachverband von den Parteien mit Blick auf die Neuwahlen erwartet

 09.12.2024

Berlin

Erinnerungskultur per App: Wo die Nazis Verbrechen verübten

Im kommenden Jahr jährt sich das Ende der NS-Diktatur zum 80. Mal. Ein digitaler Atlas soll deutlich machen, an wie vielen Orten die Nationalsozialisten Unrecht begingen

von Verena Schmitt-Roschmann  09.12.2024

London

10.000 Menschen bei Protestmarsch gegen Antisemitismus

Einer der Organisatoren weist auf die Gefahr der »globalisierten Intifada« hin

 09.12.2024

Porträt

Wer ist der Mann, der Assad gestürzt hat?

Abu Mohammed al-Golani hat sich oft gewandelt. Der Anführer des Aufstandes, der der jahrzehntelangen Diktatur der Familie Assad in Syrien binnen Tagen ein Ende setzte, hat jahrelang an seinem Image gearbeitet

von Kareem Chehayeb  08.12.2024

Hintergrund

Tass: Assad und Familie in Moskau 

Seit 2015 unterstützte Russland den syrischen Machthaber Assad militärisch, hielt ihn im Amt – und bekam zum Dank Militärbasen im Land. Nun gewährt ihm Moskau auch noch Zuflucht

 08.12.2024

Zusammenfassung

Islamisten übernehmen Kontrolle über Damaskus - Assad flieht

Seit mehr als 13 Jahren dauert der Bürgerkrieg in Syrien an. Nun geht es rasend schnell. Erst vor anderthalb Wochen starteten die Islamisten ihre Offensive - und scheinen ihr Ziel erreicht zu haben

 08.12.2024