Nahost

Außenamt nennt Aussagen von Abbas »unsäglich und empörend«

Foto: picture alliance / photothek

Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas hat erneut mit antisemitischen Aussagen für Kritik gesorgt. In einer Rede vor führenden Mitgliedern seiner Fatah-Partei sagte der 87-Jährige: »Sie sagen, dass Hitler die Juden getötet hat, weil sie Juden waren, und dass Europa die Juden gehasst hat, weil sie Juden waren«. Dies sei falsch. »Die (Europäer) kämpften gegen diese Menschen wegen ihrer Rolle in der Gesellschaft, die mit Wucher, Geld und so weiter zu tun hatte.«

Das Auswärtige Amt in Berlin kritisierte die Aussagen von Ende August am Donnerstag als »unsäglich und empörend«. Jegliche Relativierung des Holocausts sei unerträglich und inakzeptabel, teilte eine Sprecherin auf Nachfrage mit.

Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, hatte zuvor auf X, ehemals Twitter, geschrieben, die Äußerungen seien eine Beleidigung der Millionen ermordeten Männer, Frauen und Kinder. »Die Palästinenser verdienen es, von ihrem Führer die historische Wahrheit zu hören, nicht solche Verzerrungen.«

Unterstützung Die stellvertretende CDU-Vorsitzende, Karin Prien, forderte von der Regierung eine deutliche Positionierung: »Die Bundesregierung sollte sich dringend fragen, ob sie Abbas und seine Fatah weiter so unterstützen will«.

Es ist nicht das erste Mal, dass Abbas mit antisemitischen Äußerungen für Empörung sorgt. Bereits 2018 behauptete er, die Ermordung von sechs Millionen Juden durch die Nazis sei nicht durch Antisemitismus, sondern wegen ihrer »soziale Stellung« ausgelöst worden.

Für einen Eklat sorgte er zudem im vergangenen Jahr, als er Israel bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz vielfachen »Holocaust« an den Palästinensern vorwarf.

»Israel hat seit 1947 bis zum heutigen Tag 50 Massaker in 50 palästinensischen Orten begangen. 50 Massaker, 50 Holocausts.« Der Kanzler erwiderte in der Pressekonferenz nichts darauf und distanzierte sich erst später, was auf breite Kritik stieß. dpa

Nahost

Israels Außenminister fordert »klaren Kurs« der Bundesregierung

Deutschland solle sich nicht nur zu Israels Sicherheit bekennen, sondern auch so handeln, sagt Gideon Sa’ar im Interview mit der »Welt am Sonntag«

 14.02.2025

Google

Google Calendar streicht den Internationalen Holocaust-Gedenktag

Neben anderen Gedenktagen sind im Google Calendar auch die mit jüdischem Bezug verschwunden. Das Unternehmen dementiert, dass man damit den Anti-Diversitäts-Vorgaben der Trump-Regierung gehorche

 14.02.2025

Faktencheck

Szene aus »Markus Lanz«-Sendung mit Robert Habeck weiter abrufbar

In der Debatte um Verschärfungen in der Migrationspolitik war Robert Habeck in einer TV-Sendung zu Gast. Nun teilen Nutzer eine Aussage, die nachträglich gelöscht worden sei. Doch das stimmt nicht

 14.02.2025

Frankfurt am Main

Haya Schulmann widerspricht Gutachten zu antisemitischem Vorfall beim Hessischen Rundfunk

Ein Gutachten kommt zu dem Schluss, dass kein Fehlverhalten vorgelegen habe. Die betroffene Informatikprofessorin bleibt jedoch bei ihrer Darstellung

von Imanuel Marcus  14.02.2025

Anstieg

Rechtsextreme Straftaten 2024 auf Rekordhoch

Immer mehr rechtsextreme Straftaten in Deutschland - Nach 2023 reißt 2024 erneut die Höchstmarke mit weit über 41.000 Delikten, wie die »taz« berichtet. Die Zahlen sind allerdings noch vorläufig

 14.02.2025

Bundestagswahl 2025

Meinungsforscher Güllner: Merz stabilisiert AfD mit forscher Art

CDU-Anhänger fühlen sich »natürlich eher bestärkt« durch Merz‹ Agieren - »die wandern nicht ab«, so Güllner

von Susanne Rochholz  14.02.2025

EU / Gaza

EU-Parlamentspräsidentin Metsola besucht Gaza

Die Präsidentin des Europaparlaments macht sich persönlich ein Bild von der Lage in Gaza. Im Gepäck hat sie ein Versprechen

 14.02.2025

Washington D.C./Gaza

Rubio ruft arabische Länder zu Gaza-Vorschlag auf

»Wenn sie also einen besseren Plan haben, ist jetzt die Zeit, ihn zu präsentieren«, sagt der US-Außenminister

 14.02.2025

Debatte

Großer Wirbel: Israelisches Team von Turnier in Stuttgart ausgeladen

Ein israelisches Sportteam darf bei einem Turnier in Deutschland nicht starten. Die Organisatoren betonen, dass Sicherheitsgründe keine Rolle spielen und man auch nicht voreingenommen sei

 13.02.2025 Aktualisiert