Holocaust

Auschwitz-Gedenken ohne Russland – Putin sendet Grußwort

Foto: picture alliance/dpa/TASS

Zum 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz hat Russlands Präsident Wladimir Putin mit Nachdruck an die Verdienste der sowjetischen Soldaten erinnert. Es sei die Rote Armee gewesen, die der Menschheit die Wahrheit über die Verbrechen der Nazis offenbart habe, hieß es in einem Schreiben Putins zum Holocaust-Gedenktag. »Und wir werden uns immer daran erinnern, dass es der sowjetische Soldat war, der dieses schreckliche, totale Übel zerschlug und den Sieg errang, dessen Größe für immer in der Weltgeschichte bleiben wird.«

Offizielle russische Vertreter sind wegen Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine nicht eingeladen zum Gedenken in Polen, wo deutsche Besatzer das Vernichtungslager errichtet hatten. Moskau kritisierte den Ausschluss von den Feiern.

Moskau verärgert über Ausschluss von Auschwitz-Gedenken

Polen und andere Unterstützer der Ukraine versuchten heute, das Andenken an die Heldentaten der Roten Armee zu beschmutzen und Denkmäler zu zerstören, sagte Außenministeriumssprecherin Maria Sacharowa in Moskau. Russische Diplomaten der Vertretung in Krakau wollten auf einem Gedenkfriedhof Blumen niederlegen für die bei der Befreiung von Auschwitz gefallenen Sowjetsoldaten, darunter viele Juden, sagte sie.

Deutscher Botschafter gedenkt in Moskau

Im Jüdischen Museum in Moskau erinnerte der deutsche Botschafter Alexander Graf Lambsdorff in einer Rede an die Verbrechen der Nazis. Deutschland stelle sich seiner historischen Verantwortung, sagte er. Lambsdorff gedachte dabei auch der Opfer der Leningrader Blockade, die am 27. Januar 1944 endete, und zu den größten Kriegsverbrechen der Wehrmacht gehörte. 

Putin legte zum Jahrestag auf dem Gedenkfriedhof Piskarjowskoje in seiner Heimatstadt St. Petersburg (früher Leningrad) einen Strauß roter Rosen nieder am Grab seines Bruders Viktor, der 1942 während der Blockade gestorben war. dpa

Meinung

Israel hat eine historische Chance auf Frieden

Nach den militärischen Erfolgen der vergangenen 20 Monate hat der jüdische Staat keinen Feind mehr, der seine Existenz ernsthaft bedrohen könnte. Nun ist die Zeit für Diplomatie gekommen

von Joshua Schultheis  19.06.2025

Straßburg/Berlin

Israelfeindliche Demos: Europarat kritisiert Deutschland

Menschenrechtskommissar Michael O’Flaherty kritisiert das Vorgehen gegen Demonstranten. Er bezieht sich auch auf die »Nakba-Tag«-Demo am 15. Mai, bei der ein Polizist fast zu Tode geprügelt wurde

 19.06.2025

Diplomatie

»Israel macht die Drecksarbeit für uns«

Beim G7-Gipfel in Kanada lobt der Bundeskanzler den Angriff auf Iran

von Michael Thaidigsmann  19.06.2025

Nahost

NGO: Iran seit über zwölf Stunden vom Internet getrennt

Viele Iraner haben nun keinen Kontakt mehr zur Außenwelt

 19.06.2025

Diplomatie

Europäische Außenminister wollen mit Iran verhandeln

In Genf sollen am Freitag direkte Gespräche europäischer Top-Diplomaten mit dem iranischen Außenminister stattfinden

 19.06.2025

Bundesregierung

Kabinett Merz: Bisher 4 Mio. Euro Rüstungsexporte für Israel

In der ersten fünf Wochen ihrer Amtszeit hat die neue Bundesregierung aber keine Ausfuhrgenehmigungen für Kriegswaffen erteilt

 19.06.2025

Berlin

Prosor nimmt Merz gegen Kritik in Schutz

Der Kanzler hat sich hinter die israelischen Angriffe auf den Iran gestellt. Für seine drastische Wortwahl wird Merz scharf kritisiert, aber er bekommt auch Unterstützung

 19.06.2025

Berlin

Kritik an Merz-Zitat zur »Drecksarbeit« Israels im Iran

Der Bundeskanzler lobt den Mut Israels beim Vorgehen gegen den Iran. Die Äußerungen sorgen in Deutschland auch für Kritik – auch in den Reihen des Koalitionspartners SPD

 18.06.2025

Extremismus

Jüdische Studenten fordern Maßnahmen gegen »Jüdische Stimme«

Der VJSH verlangt unter anderem, dass dem Verein »Jüdischen Stimme für einen gerechten Frieden« die Gemeinnützigkeit entzogen wird

von Imanuel Marcus  18.06.2025