»Schalom Aleikum«

Auftakt zum Austausch

Auftaktveranstaltung des neuen Zentralratsprojekt »Schalom Aleikum. Jüdisch‐muslimischer Dialog« Foto: xpess.berlin

Unter dem Titel »Starting Dialogue« geht am Abend in Berlin das Projekt »Schalom Aleikum. Jüdisch-muslimischer Dialog« des Zentralrats der Juden in Deutschland an den Start. Im Fokus der Auftaktveranstaltung in der Kalkscheune stehen jüdische und muslimische Jungunternehmer und Start-up-Gründer, die sich über ihre kulturell-religiöse Identität im modernen beruflichen Kontext austauschen werden. Zentralratsgeschäftsführer Daniel Botmann zeigte sich im Vorfeld der Veranstaltung gespannt.

Neukölln »Ich freue mich sehr darauf, was wir alles darüber erfahren werden, was es bedeutet, Jungunternehmer mit jüdischem und muslimischen Hintergrund zu sein«, sagte Botmann bei einem Pressegespräch im Restaurant Gordon in Berlin-Neukölln. »Es wird ein toller Projektstart werden.« Weitere Dialogforen mit Lehrern, Sportlern, Studierenden, Senioren und Frauengruppen sollten in den kommenden Monaten folgen, betonte Botmann.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Annette Widmann-Mauz (CDU), wünschte dem Projekt viel Erfolg. »Der gemeinsame Dialog zwischen Juden und Muslimen trägt dazu bei, Vorurteile und Ressentiments erst gar nicht entstehen zu lassen«, sagte Widmann-Mauz.

Die CDU-Politikerin betonte, bei dem Projekt gehe es darum, Hemmschwellen abzubauen und eine Verfestigung von antisemitischen Vorurteilen frühzeitig zu bekämpfen. »Prävention durch interreligiöse Gespräche ist wichtig«, unterstrich die Beauftragte. Dabei sollten mit der Gesprächsreihe auch neue Zielgruppen erreicht werden.

»Es wird ein toller Projektstart werden«, sagt Zentralratsgeschäftsführer Daniel Botmann.

Zum Hintergrund des Projektes verwies die Integrationsbeauftragte auf den Anstieg antisemitischer und islamfeindlicher Straftaten. Sie sei entsetzt, dass es wieder möglich ist, dass Menschen wegen ihrer Religion beschimpft und angegriffen werden. »Das ist kein Zustand, den wir in unserem Land wollen«, sagte Widmann-Mauz.

Austausch Die Staatsministerin unterstützt das Dialogprojekt des Zentralrats mit 1,2 Millionen Euro bis Anfang 2020.  Ziel ist es, den interreligiösen Austausch zu fördern und zu stärken. Dies soll zugleich der Demokratieförderung und der Bekämpfung antisemitischer Stereotype dienen.

Ziel der Initiative sei es, »Antisemitismus gar nicht erst entstehen zu lassen«, erklärte Zentralratspräsident Josef Schuster zum Auftakt des Projekts am Mittwoch in Berlin. »Wir treten mit unserem Projekt auf unkonventionelle Art und Weise in einen jüdisch‐muslimischen Dialog ein. Es ist ein offener Austausch«, sagte Schuster. »Wer aus seiner Lebensrealität heraus miteinander spricht, geht ohne Vorbehalte aufeinander zu.«  ja

Lesen Sie mehr zu dem Thema in unserer Ausgabe am 11. Juli.

Brüssel

»Gegen EU-Grundwerte«: Kommission verurteilt Festival

Eine Sprecherin der Europäischen Kommission hat den Boykott der Münchner Philharmoniker und ihres Dirigenten Lahav Shani in die Nähe von Antisemitismus gerückt und scharf verurteilt

von Michael Thaidigsmann  12.09.2025

Belgien

»Ruf unseres Landes beschmutzt«: Premier rügt Gent-Festival

Premier Bart de Wever kritisiert die Leiter eines belgischen Festivals dafür, die Münchner Philharmoniker und ihren Dirigent Lahav Shani ausgeladen zu haben

 12.09.2025

Berlin

Humboldt-Universität will gegen Antisemitismus vorgehen

Präsidentin Julia von Blumenthal sieht ihre Hochschule für künftige Auseinandersetzungen rund um den Nahost-Konflikt gut vorbereitet

von Lukas Philippi  12.09.2025

Gaza

Die Genozid-Lüge

Wie die Hamas nach dem 7. Oktober vom Täter zum Opfer wurde – und Israel zur Verkörperung des Bösen schlechthin

von Stephan Lehnstaedt  12.09.2025

Nachkriegsjustiz

Verhandlung über Massenmord: Vor 80 Jahren begann der Belsen-Prozess

Fünf Monate nach der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen-Belsen erhob ein britisches Militärgericht in Lüneburg Anklage gegen die Täter. In einer Turnhalle begann damit vor 80 Jahren der erste große NS-Kriegsverbrecherprozess in Deutschland

von Karen Miether  12.09.2025

Belgien

Deutsche Botschaft beendet Partnerschaft mit Gent-Festival

Die Deutsche Botschaft in Brüssel hat nach der Ausladung der Münchner Philharmoniker ihre Zusammenarbeit mit dem Flandern-Festival in Gent eingestellt

von Michael Thaidigsmann  11.09.2025

Debatte

Zentralrat nennt Ausladung Shanis »fatales Signal«

Wer einen Künstler aufgrund seiner Staatsangehörigkeit oder seiner jüdischen Religion ausgrenzt und diskreditiert, trete die Demokratie mit Füßen

 11.09.2025

Berlin

Soziale Medien: »TikTok-Intifada« und andere Probleme

Denkfabrik Schalom Aleikum beschäftigt sich auf einer Fachtagung mit Hass im Netz: »Digitale Brücken, digitale Brüche: Dialog in Krisenzeiten«

 11.09.2025

Urteil

Bundesgerichtshof bestätigt Geldstrafen gegen Höcke

Das Landgericht Halle habe in nicht zu beanstandender Weise festgestellt, dass der AfD-Politiker die verbotene SA-Parole »Alles für Deutschland« und »Alles für« gerufen hat

 11.09.2025