Sicherheit

Attentäter im Hotel?

Als Reiseziel derzeit ungeeignet: Istanbul Foto: Getty Images

Die Attentäter warteten angeblich im Hotel. Am Montag seien mehrere Israelis von israelischen Sicherheitsbeamten aus der Türkei gebracht worden, um sie vor mutmaßlichen Mördern oder Entführern aus dem Iran zu retten. In den Tagen zuvor waren die Warnungen aus Jerusalem immer lauter geworden. Jetzt fordert das Außenministerium alle Israelis auf, die Türkei zu verlassen und von Reisen dorthin Abstand zu nehmen.

Israelische Medien berichteten am Dienstagmorgen, dass die Behörden auf Geheimdienstinformationen hin handelten, die zeigten, dass die Besucher einer unmittelbaren Gefahr durch iranische Attentäter ausgesetzt waren. Eine Frau, die einen Markt besuchte, erhielt einen Anruf von einem hochrangigen israelischen Beamten, der ihr sagte, sie solle auf keinen Fall in ihr Hotel zurückkehren, weil iranische Attentäter dort auf sie und ihren Ehepartner warteten.

sicherheitsleute Stattdessen brachte eine Gruppe von etwa zehn Sicherheitsleuten das Paar zum Flughafen, wo sie zurück in die Heimat geflogen wurden. Ihre Sachen mussten sie im Hotel zurücklassen. Es wurden keine weiteren Details über das Paar bekannt gegeben. Es ist auch nicht klar, ob es aus einem bestimmten Grund ins Visier gekommen war oder schlicht deshalb, weil es sich um israelische Staatsangehörige handelte. Auch nicht bekannt wurde, wie viele Personen insgesamt kontaktiert und außer Landes gebracht wurden.

Israelis wurde mitgeteilt, Istanbul sofort zu verlassen.

Laut Fernsehkanal 13 hatte die Regierung bis Montag gewartet, aus Rücksicht auf die lokalen Behörden, die Zeit brauchten, um sich mit der Situation zu befassen. Anschließend gab Israel seine strengste Reisewarnung für Istanbul wegen der Attentatsversuche heraus. Israelis wurde mitgeteilt, die Stadt sofort zu verlassen. Außenminister Yair Lapid fordert jetzt alle Israelis auf, sich ganz von der Türkei fernzuhalten. Bei den Reiseveranstaltern stapeln sich die Buchungsstornierungen.

Am Wochenbeginn berichtete zudem die »New York Times«, dass zwei iranische Wissenschaftler, die Anfang dieses Monats plötzlich krank wurden und starben, angeblich von Israel vergiftet worden seien. In den vergangenen Wochen gab es eine ganze Reihe mysteriöser Todesfälle von Militärangestellten im Iran. Jerusalem hat dazu keinen Kommentar abgegeben.

Extremismus

BSW-Chefin Wagenknecht will Brandmauer zur AfD einreißen 

Gespräche zwischen BSW und AfD? Landespolitiker in Thüringen haben es vorgemacht. Selbstverständlich sei das auch auf Bundesebene möglich, sagen beide Seiten

von Torsten Holtz  04.07.2025

Medien

Eurovision künftig ohne Israel?

Die Regierung droht mit der Schließung des öffentlich-rechtlichen Senders Kan. Das könnte das Aus für die Teilnahme am weltgrößten Gesangswettbewerb sein

von Sabine Brandes  04.07.2025

Berlin

Russland steuert Hetzkampagne gegen Nicholas Potter

Das Propaganda-Portal »Red« ist Treiber der Diffamierungskampagne gegen den Journalisten. Das Auswärtige Amt ist sich nun sicher, dass Russland hinter dem Portal steht

 04.07.2025

USA

Edan Alexander bedankt sich bei Donald Trump

Die freigelassene Geisel Edan Alexander trifft erstmals US-Präsident Trump. Um sich zu bedanken und auch, um darauf zu drängen, alle verbleibenden Geiseln so schnell wie möglich nach Hause zu holen

 04.07.2025

Rassistischer Polizist bleibt im Dienst

Gericht »nicht auf rechtem Auge blind«

Der Verwaltungsgerichtshof München steht in der Kritik, weil er einen ehemaligen Personenschützer von Charlotte Knobloch im Dienst belassen hat - obwohl dieser Juden in KZs wünschte. Jetzt wehrt sich das Gericht

 04.07.2025 Aktualisiert

Berlin

Wie viel Migration verträgt das Klassenzimmer – und sind Grenzen nötig?

Bundesbildungsministerin Prien hält eine Obergrenze für Schüler mit Migrationshintergrund für denkbar

 04.07.2025

Österreich

Hitler-Geburtsort Braunau benennt Straßennamen mit NS-Bezug um

Ausgerechnet in Adolf Hitlers Geburtsort gibt es bis dato nach Nationalsozialisten benannte Straßen. Das soll sich ändern - und trifft bei einigen Politikern auf Widerstand

 03.07.2025

Hamburg

Hamas-Anhänger tritt bei staatlich gefördertem Verein auf

Das Bündnis Islamischer Gemeinden in Norddeutschland wird durch das Programm »Demokratie leben« gefördert und lud einen Mann ein, der Sinwar als »Märtyrer« bezeichnet hat

 03.07.2025

«Stimme der verstummten Millionen»

Anita Lasker-Wallfisch blickt ernüchtert auf die Welt

Sie gehörte dem Mädchen-Orchester von Auschwitz an, überlebte das Lager und später das KZ Bergen-Belsen. Am 17. Juli wird die Cellistin Anita Lasker-Wallfisch 100. Und ist verzweifelt angesichts von Antisemitismus, Rechtsruck und Krieg, sagt ihre Tochter

von Karen Miether  03.07.2025