Herxheim

Anzeige wegen »Hitlerglocke«

Die sogenannte Hitlerglocke in der Kirche von Herxheim Foto: dpa

Herxheim

Anzeige wegen »Hitlerglocke«

Bürgermeister des pfälzischen Ortes wird auf Unterlassung seiner umstrittenen Äußerungen verklagt

von Martin Krauss  29.01.2018 11:59 Uhr

Der Bürgermeister von Herxheim am Berg, Georg Welker (parteilos), wird auf Unterlassung verklagt. Am Dienstag, 6. Februar, findet vor dem Amtsgericht Bad Dürkheim eine mündliche Verhandlung statt. Kläger ist Gilbert Kallenborn, ein Jude, der im benachbarten Saarland lebt.

In der evangelischen Kirche von Herxheim hängt die sogenannte Hitlerglocke, die aus dem Jahr 1934 stammt. In sie ist eingraviert: »Alles fuer‘s Vaterland. Adolf Hitler«. Nach Protesten gegen Pläne, die Glocke wieder in den kirchlichen Dienst zu nehmen, hatte Bürgermeister Welker, der auch pensionierter Pfarrer ist, im ARD-Magazin Kontraste gesagt, er höre im Läuten die Menschen, die unter der NS-Zeit gelitten hätten. Auf Kritik an diesem Satz hatte er geantwortet: »Ich sage nur, ich höre die Opfer, das waren auch deutsche Bürger, also nicht nur die jüdischen.«

zentralrat Wegen dieser Äußerungen wird Welker jetzt verklagt. Diese Äußerung hatte schon deutliche Kritik des Zentralrats der Juden in Deutschland auf sich gezogen: Welkers Äußerungen kämen »einer Verhöhnung dieser Menschen gleich«, so der Präsident des Zentralrats, Josef Schuster. »Will er damit andeuten, die Juden damals seien keine deutschen Bürger gewesen?«

Bei der Verhandlung im Amtsgericht Bad Dürkheim geht es zunächst um den Erlass einer Einstweiligen Verfügung gegen Welker, seine Aussagen nicht mehr zu wiederholen.

Be'eri

Nach dem 7. Oktober

Daniel Neumann hat den Kibbuz Be’eri besucht und fragt sich, wie es nach all dem Hass und Horror weitergehen kann. Er weiß, wenn überhaupt, dann nur in Israel

von Daniel Neumann  31.12.2025

Terror

Warum?

Die nichtjüdische Deutsche Carolin Bohl wurde am 7. Oktober 2023 von der Hamas brutal ermordet. Hier nimmt ihre Mutter Abschied von der geliebten Tochter

von Sonja Bohl-Dencker  31.12.2025

Deutschland

Bildungszentrum von Yad Vashem soll Leerstelle füllen

Das in Deutschland geplante Bildungszentrum der Gedenkstätte Yad Vashem soll ein größeres Bild in den Dialog der Erinnerungskultur bringen

 31.12.2025

Rohstoffe

Wandel durch Handel

Der Erdgasdeal zwischen Israel und Ägypten hat auch eine sicherheitspolitische Dimension

von Sabine Brandes  31.12.2025

Arlington (Virginia)

USA genehmigen Milliardenauftrag: Neue F-15-Kampfjets für Israel

Der Vertrag umfasst die Entwicklung, Integration, Erprobung, Produktion und Lieferung von zunächst 25 neuen Maschinen

 30.12.2025

Einspruch

Solidarität mit Somaliland

Sabine Brandes findet Israels Anerkennung der Demokratie am Horn von Afrika nicht nur verblüffend, sondern erfrischend

von Sabine Brandes  30.12.2025

Meinung

Für mich heißt Neujahr Nowy God

Das Neujahrsfest hat mit dem Judentum eigentlich nichts zu tun. Trotzdem habe ich warme Erinnerungen an diesen Feiertag

von Jan Feldmann  30.12.2025

London

Vorwurf gegen Facebook: Beiträge feiern Mord an Juden und bleiben online

»Die Beiträge, die den Anschlag von Bondi feiern, sind schlicht widerwärtig«, sagt Dave Rich von der jüdischen Organisation CST in England

 30.12.2025

Berlin

Tagung »Digitale Horizonte«: Wie sich Erinnerungskultur im digitalen Zeitalter wandelt

Wie verändert die Digitalisierung das kollektive Erinnern? Welche Chancen eröffnen neue Technologien – und wo liegen ihre Grenzen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Konferenz

 30.12.2025