Meinung

Am rechten Ufer der Seine

Im Jahr 2012 stimmt Frankreich darüber ab, wer Präsident werden soll. Die aktuellen Regionalwahlen lassen jedoch nichts Gutes erahnen: Die Rechtsradikalen, 2007 von Nicolas Sarkozy für tot erklärt, sind auf dem Vormarsch. Jean-Marie Le Pen, Chef der Front National (FN), hat in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur spektakuläre 20,3 Prozent eingefahren. In mehr als der Hälfte der Wahlkreise sprang die Partei über die Zehnprozenthürde. Auf die Frage nach dem Warum gibt es keine einfache Antwort. Klar ist aber: Sarkozys Partei UMP hat sich mit der Diskussion um nationale Identität, Immigration und »Islamisierung« selbst ein Bein gestellt. Diese Themen locken vor allem Sympathisanten der FN in die Wahllokale. Gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise haben es Rechtsextreme leicht, Einwanderer und Muslime zu Sündenböcken der Nation zu machen. Mit seinen schwachen 26 Prozent hat Sarkozy jetzt den Beweis, dass er von derartigen Kampagnen lieber die Finger lassen sollte. Es sei denn, er will Le Pen noch stärker machen.

Die Autorin ist Frankreich-Korrespondentin der Jüdischen Allgemeinen.

Wien

EBU: Boykott hat keine Folgen für Finanzierung des ESC 2026

Der Gesangswettbewerb steht unter Druck. Die Boykott-Welle hat laut der Europäischen Rundfunkunion aber keine Auswirkungen auf dessen Finanzierung. Es werden aktuell rund 35 Staaten erwartet

 05.12.2025

Offenbach

Synagoge beschmiert, Kinder durch Graffiti eingeschüchtert

Rabbiner Mendel Gurewitz: »Ich war der Meinung, dass wir hier in Offenbach mehr Toleranz zwischen den unterschiedlichen Kulturen und Religionen haben als etwa in Frankfurt oder in anderen Städten.«

 05.12.2025

Gaza

Wie die Hamas Hilfsorganisationen gefügig machte

Einer Auswertung von »NGO Monitor« zufolge konnten ausländische Organisationen in Gaza nur Hilsprojekte durchführen, wenn sie sich der Kontrolle durch die Hamas unterwarfen

von Michael Thaidigsmann  05.12.2025

Washington D.C.

Trump plant Übergang in Phase II des Gaza-Abkommens

Der nächste große Schritt erfolgt dem Präsidenten zufolge schon bald. Ein »Friedensrat« soll noch vor Weihnachten präsentiert werden

 05.12.2025

Berlin

Linken-Chef empört über Merz-Reise zu Netanjahu

Jan van Aken regt sich darüber auf, dass er Bundeskanzler Ministerpräsident Netanjahu treffen wird

 05.12.2025

Köln

Trotz Kritik: Sophie von der Tann erhält Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis

»Keine Auszeichnung für Propaganda und Antisemitismus« steht während der Preisvergabe auf einem Transparent, das Demonstranten vor dem WDR-Funkhaus tragen

 05.12.2025

Genf

Entscheidung gefällt: Israel bleibt im Eurovision Song Contest

Eine Mehrheit der 56 Mitgliedsländer in der European Broadcasting Union stellte sich am Donnerstag gegen den Ausschluss Israels. Nun wollen Länder wie Irland, Spanien und die Niederlande den Musikwettbewerb boykottieren

von Michael Thaidigsmann  04.12.2025

Medien

»Die Kritik trifft mich, entbehrt aber jeder Grundlage«

Sophie von der Tann schwieg bislang zur scharfen Kritik. Doch jetzt reagiert die ARD-Journalistin auf die Vorwürfe

 04.12.2025

Karlsruhe/München

Mutmaßlicher Huthi-Terrorist angeklagt

Ein Mann soll für die Terrororganisation im Jemen gekämpft haben. Deutschlands oberste Anklagebehörde will ihn vor Gericht sehen

 04.12.2025