Judenhass

AJC Berlin: »Pro-palästinensische« Demos erinnern an Querdenker

AJC-Direktor Remko Leemhuis Foto: imago images/Reiner Zensen

Die »propalästinensischen« Proteste in Deutschland weisen aus Sicht von Remko Leemhuis Parallelen zur Anti-Corona-Bewegung vor einigen Jahren auf. »Ich erinnere mich bei diesen Demonstrationen manchmal an Querdenker – nämlich von der Schnelligkeit der Radikalisierung her«, sagte der Direktor des American Jewish Committee (AJC) in Berlin der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Dienstag).

Gerade an Universitäten könnten die Proteste eher eine Art Modeerscheinung seien, so Leemhuis. «Ich vermute, da sind viele Leute, die das erste Mal bei einer Demonstration sind. Und die in der Tat nicht einmal wissen, welcher Fluss (Jordan) und welches Meer (Mittelmeer) bei der Parole ‚From the River to the See» überhaupt gemeint sind.«

Gleichzeitig warf Leemhuis der Gesellschaft im Land vor, sich nicht entschlossen genug gegen Antisemitismus zu positionieren. Es gebe in dieser Frage einen größer werdenen Graben zwischen politischen Verantwortlichen und der Mehrheitsgesellschaft, wodurch manche Teile der Bevölkerung nicht mehr erreicht werden könnten, so der AJC-Direktor.

»Die Bekämpfung des Antisemitismus ist vornehmlich eine Aufgabe der nichtjüdischen Bevölkerung.« Insbesondere von Menschen in Führungspositionen an Universitäten und Kulturbetrieben erwarte er eine klare Haltung, »und die haben wir nicht erst seit dem 7. Oktober, aber insbesondere nach dem 7. Oktober oft vermisst«.

Sicherheit

»Keine jüdische Veranstaltung soll je abgesagt werden müssen«

Nach dem Massaker von Sydney wendet sich Zentralratspräsident Josef Schuster in einer persönlichen Botschaft an alle Juden in Deutschland: Lasst euch die Freude an Chanukka nicht nehmen!

von Josef Schuster  17.12.2025

Faktencheck

Berichte über israelischen Pass Selenskyjs sind Fälschung

Ukrainische Behörden ermitteln wegen hochrangiger Korruption. Doch unter diesen Fakten mischen sich Fälschungen: So ist erfunden, dass bei einer Razzia ein israelischer Pass Selenskyjs gefunden wurde

 17.12.2025

Berlin

Klöckner zu Attentat: »Sydney hätte auch in Deutschland liegen können«

Bei einem antisemitischen Anschlag in Australien starben 15 Menschen. Die Bundestagspräsidentin warnt, dass sich Judenhass auch in Deutschland immer weiter ausbreite

 17.12.2025

Faktencheck

Bei den Sydney-Attentätern führt die Spur zum IS

Nach dem Blutbad am Bondi Beach werden auch Verschwörungsmythen verbreitet. Dass der jüngere Attentäter ein israelischer Soldat sei, der im Gazastreifen eingesetzt wurde, entspricht nicht der Wahrheit

 17.12.2025

Analyse

Rückkehr des Dschihadismus?

Wer steckt hinter den Anschlägen von Sydney – und was bedeuten sie für Deutschland und Europa? Terrorexperten warnen

von Michael Thaidigsmann  17.12.2025

Bulletin

Terrorangriff in Sydney: 20 Verletzte weiter im Krankenhaus

Fünf Patienten befinden sich nach Angaben der Gesundheitsbehörden in kritischem Zustand

 17.12.2025

Bondi Beach

Sydney-Attentäter wegen 15-fachen Mordes angeklagt

15-facher Mord, Terrorismus, Sprengstoffeinsatz - dem überlebenden Sydney-Attentäter werden 59 Tatbestände zur Last gelegt

 17.12.2025

Meinung

Die Empörung über Antisemitismus muss lauter werden

Der Anschlag von Sydney war in einem weltweiten Klima des Juden- und Israelhasses erwartbar. Nun ist es an der Zeit, endlich Haltung zu zeigen

von Claire Schaub-Moore  17.12.2025

Washington D.C.

Trump ruft zu Vorgehen gegen islamistischen Terror auf

Bei einer Chanukka-Feier im Weißen Haus spricht der Präsident den Hinterbliebenen der Opfer vom Anschlag in Sydney sei Beileid aus

 17.12.2025