Berlin

Abraham-Geiger-Preis für Angela Merkel

Angela Merkel Foto: dpa

Für ihre Verdienste um das Judentum wird Bundeskanzlerin Angela Merkel am heutigen Mittwoch in Berlin mit dem Abraham-Geiger-Preis ausgezeichnet. »In Zeiten des zunehmenden Antisemitismus in Deutschland und Europa ist Angela Merkels unverbrüchliche Solidarität Rückgrat des Vertrauens für die jüdische Gemeinschaft«, teilte die Jury des Abraham Geiger Kollegs vorab mit. »Sie steht mit ihrem politischen Wirken über viele Jahre dafür ein, dass demokratische Grundwerte in unserer Gesellschaft und europaweit Schutz erfahren.«

Die Laudatio auf Bundeskanzlerin Merkel hält der spanisch-amerikanische Religionssoziologe José Casanova. Die Rede des Forschers vom Berkley Center for Religion, Peace, and World Affairs trägt den Titel »Zwischen religiösem Pluralismus und postnationaler europäischer Demokratie. Überlegungen zum Westfälischen Frieden und zur jüdischen Frage«. An der Verleihung im Jüdischen Museum Berlin nimmt unter anderem auch Zentralratspräsident Josef Schuster teil, der ebenfalls eine Rede auf Merkel halten wird.

ELES Nach der Bekanntgabe des diesjährigen Preisträgers Ende Oktober hatte die Bundeskanzlerin erklärt, den Betrag der mit 10.000 Euro dotierten Auszeichnung dem jüdischen Studienwerk ELES für dessen Projekte im interreligiösen Dialog zu spenden. Aus diesem Grund werden auch einige Stipendiaten an diesem Abend eine kurze Rede halten.

Der Abraham-Geiger-Preis würdigt Verdienste um das Judentum und wurde im Jahr 2000 anlässlich der Eröffnung des Abraham Geiger Kollegs ins Leben gerufen. Mit ihm werden Menschen geehrt, die sich um den Pluralismus verdient gemacht haben. Offenheit, Mut, Toleranz und Freiheit jüdischen Denkens als Ertrag der Aufklärung sollen damit als Grundlage für den Umgang von Juden miteinander ebenso gewürdigt werden wie in den Beziehungen mit dem nichtjüdischen Umfeld.

Das Abraham Geiger Kolleg an der Universität Potsdam wurde 1999 gegründet und ist die erste akademische Ausbildungsstätte für Rabbiner und Kantoren in Deutschland seit der Schoa. Mit Abraham Geiger (1810–1874) ist es nach einem der bedeutendsten Vertreter des liberalen Judentums in Deutschland benannt. Gegründet wurde das Kolleg von den Rabbinern Walter Jacob und Walter Homolka.

Bulletin

Terrorangriff in Sydney: 20 Verletzte weiter im Krankenhaus

Fünf Patienten befinden sich nach Angaben der Gesundheitsbehörden in kritischem Zustand

 17.12.2025

Bondi Beach

Sydney-Attentäter wegen 15-fachen Mordes angeklagt

15-facher Mord, Terrorismus, Sprengstoffeinsatz - dem überlebenden Sydney-Attentäter werden 59 Tatbestände zur Last gelegt

 17.12.2025

Meinung

Die Empörung über Antisemitismus muss lauter werden

Der Anschlag von Sydney war in einem weltweiten Klima des Juden- und Israelhasses erwartbar. Nun ist es an der Zeit, endlich Haltung zu zeigen

von Claire Schaub-Moore  17.12.2025

Washington D.C.

Trump ruft zu Vorgehen gegen islamistischen Terror auf

Bei einer Chanukka-Feier im Weißen Haus spricht der Präsident den Hinterbliebenen der Opfer vom Anschlag in Sydney sei Beileid aus

 17.12.2025

Washington D.C.

USA verhängen Einreisestopp für Inhaber palästinensischer Dokumente

Zur Begründung heißt es, in den palästinensischen Gebieten seien mehrere von den USA als Terrororganisationen eingestufte Gruppen aktiv, die auch US-Bürger getötet hätten

 17.12.2025

Interview

»Die Genozid-Rhetorik hat eine unglaubliche Sprengkraft«

Der Terrorismusforscher Peter Neumann über die Bedrohungslage für Juden nach dem Massaker von Sydney und die potenziellen Auswirkungen extremer Israel-Kritik

von Michael Thaidigsmann  16.12.2025

Wirtschaft

Hightech-Land Israel: Reiche sieht Potenzial für Kooperation

Deutschland hat eine starke Industrie, Israel viele junge Start-ups. Wie lassen sich beide Seiten noch besser zusammenbringen? Darum geht es bei der Reise der Bundeswirtschaftsministerin

 16.12.2025

Meinung

Der Stolz der australischen Juden ist ungebrochen

Der Terroranschlag von Sydney hat die jüdische Gemeinschaft des Landes erschüttert, aber resigniert oder verbittert ist sie nicht. Es bleibt zu hoffen, dass die Regierung künftig mehr für ihren Schutz tut

von Daniel Botmann  16.12.2025

IS-Gruppen

Attentäter von Sydney sollen auf den Philippinen trainiert worden sein

Die Hintergründe

 16.12.2025