Kurzmeldungen

Abgrenzung, Las Vegas, Diplomatie

Der Ost-Beauftragte Marco Wanderwitz (CDU) Foto: imago images/Christian Spicker

Abgrenzung einhalten
Der designierte Ostbeauftragte der Bundesregierung, Marco Wanderwitz, fordert, den CDU-Beschluss über die Abgrenzung von AfD und Linken auch in den Bundesländern einzuhalten. »Wir können natürlich nicht die Landesebene und die Bundesebene unterschiedlich behandeln«, sagte der CDU-Politiker am Mittwoch im ZDF-»Morgenmagazin«. Der Unvereinbarkeitsbeschluss gelte auch auf Landesebene und damit auch für Thüringen. Einschränkungen machte er aber für die kommunale Ebene: »Im Stadtrat beispielsweise oder im Gemeinderat da ist das alles noch mal ein Stück weit unpolitischer«, sagte Wanderwitz. dpa

Sanders gewinnt New Hampshire
Bernie Sanders hat die zweite Vorwahl im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten knapp gewonnen. Nach Auszählung fast aller Stimmen lag der linke Senator bei der Abstimmung im Bundesstaat New Hampshire bei rund 26 Prozent. Der gemäßigte frühere Bürgermeister Pete Buttigieg lag mit gut 24 Prozent der Stimmen dicht hinter Sanders. Sanders ist der erste jüdische Präsidentschaftskandidat, der eine Vorwahl in New Hampshire gewinnen konnte – und das gleich zwei Mal hintereinander. dpa

Telegramm an den Iran
Das Bundespräsidialamt hat eine Kommunikationspanne eingeräumt: Obwohl Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier diesmal auf ein Glückwunschtelegramm an die iranische Führung zum Jahrestag der islamischen Revolution verzichten wollte, wurde dennoch ein Schreiben versandt. Das sagte eine Sprecherin des Bundespräsidenten der »Jüdischen Allgemeinen« und bestätigte damit einen Bericht des Berliner »Tagesspiegel«. »Im Lichte der aktuellen Entwicklungen der vergangenen Monate im Iran wird es in diesem Jahr kein Grußtelegramm des Bundespräsidenten geben«, hatte eine Sprecherin des Bundespräsidialamts zuvor auf Anfrage der »Welt am Sonntag« erklärt. Im vergangenen Jahr, zum 40. Jahrestag des Umsturzes im Iran am 11. Februar, hatte der Bundespräsident der Führung in Teheran »herzliche Glückwünsche« »auch im Namen meiner Landsleute« übermittelt. Unter anderem beim Zentralrat der Juden in Deutschland war dies auf Kritik gestoßen. ag

Terror in Las Vegas
In den USA hat ein Rechtsextremist zu Beginn seines Strafprozesses gestanden, einen Brandanschlag auf eine Synagoge in Las Vegas geplant zu haben. Conor Climo ist Mitglied der »Feuerkrieg Division«, ein Ableger der militanten Neonazi-Gruppe »Atomwaffen Division«, die bereits in der Vergangenheit durch Gewalttaten auf sich aufmerksam gemacht hatte. Im August 2019 war Climo verhaftet worden. Als Teil eines sogenannten Plea Deals zwischen ihm und der Staatsanwaltschaft bekannte sich der 24-Jährige am Montag vor dem Bundesgericht in Nevada schuldig. Er gab zu, geplant zu haben, ein jüdisches Gotteshaus sowie das örtliche Büro der Anti-Defamation League (ADL) in Las Vegas in Brand zu stecken und ein Massaker anzurichten. Weitere potenzielle Anschlagsziele seien ein McDonalds-Restaurant und eine Bar gewesen, die vor allem von homo- und transsexuellen Menschen besucht werde. Neben dem Besitz von Material zum Bau einer Brandbombe gab der Angeklagte auch zu, eine nicht registrierte Waffe zu besitzen. mth

Diplomatischer Streit
In den diplomatischen Beziehungen zwischen Belgien und Israel herrscht dicke Luft. In der vergangenen Woche bestellte das Außenministerium in Jerusalem den stellvertretenden belgischen Botschafter Pascal Buffin ein. Der Grund für die ungewöhnliche Aktion zwischen befreundeten Staaten: Belgien, das wie Israel seit gut einem Jahr nur eine geschäftsführende Regierung hat, aktuell aber den Vorsitz im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen führt, soll mehrere Israelkritiker in das wichtigste UN-Gremium eingeladen haben. Laut einem Bericht der »Times of Israel« halten die Israelis das Vorgehen der Belgier für eine »systematische Kampagne, den jüdischen Staat bei den Vereinten Nationen zu dämonisieren« und warnen davor, dass sich Belgien als das Israel am feindlichsten gesinnte Mitgliedsland im Sicherheitsrat positioniere. mth

Medien

Exklusiv: »Die Zeit« nimmt Stellung, warum sie Maxim Billers Text gelöscht hat

Warum hat die Wochenzeitung einen Beitrag des Schriftstellers zum Verhältnis der Deutschen zu Israel depubliziert? Eine Sprecherin des Verlags gibt jetzt Antworten

von Michael Thaidigsmann  27.06.2025

Meinung

Francesca Albaneses Horrorshow

Die UN-Berichterstatterin verharmlost den Hamas-Terror und setzt die Israelis mit den Nazis gleich. Mit ihren Ansichten tourt sie nun durch die Schweiz

von Nicole Dreyfus  27.06.2025

Iran

Berichte über Festnahmen und Hinrichtungen iranischer Juden

Der Konflikt mit Israel sorgt im Iran für mehr Verfolgung durch die Behörden. Auch die jüdische Gemeinschaft des Landes gerät offenbar in den Fokus des Regimes

 27.06.2025

Diplomatie

Wadephul zu Iran-Verhandlungen: »Wir haben einen echten Trumpf«

Nach Ansicht von Außenminister Wadephul könnten die Europäer mit dem sogenannten Snapback-Mechanismus Sanktionen gegen Teheran auslösen

 27.06.2025

Meinung

Wenn Nächstenliebe zynisch wird

In einer Erklärung überzieht der Weltkirchenrat Israel mit Vorwürfen, erwähnt die Hamas aber mit keinem Wort. Eine Einseitigkeit, die zum Himmel schreit

von Tobias Kühn  26.06.2025

Iran

Ajatollah Chamenei droht den USA für den Fall weiterer Angriffe

Nach rund einer Woche ohne Lebenszeichen von Irans Staatsoberhaupt meldet sich dieses nun zurück. Unklarheiten gibt es weiter über die Schäden an Irans Atomanlagen

 26.06.2025

Interview

Nuklearforscher: »Das iranische Atomprogramm neu aufzubauen wird Jahre dauern«

Georg Steinhauser über die israelischen und amerikanischen Schläge gegen Atomanlagen im Iran, die Eigenschaften von Uran-235 und mögliche Szenarien für die Zukunft

von Michael Thaidigsmann  26.06.2025

Luftfahrt

Irans Luftraum bleibt weitgehend gesperrt

Seit Dienstag herrscht eine Waffenruhe zwischen Israel und dem Iran. Eine komplette Entwarnung für den Flugverkehr gibt es jedoch noch nicht

 26.06.2025

Asyl

Protest gegen drohende Abschiebung von Hamza Howidy

Der Gazaner soll nach Griechenland zurückgeschickt werden, wo er erstmals Asyl beantragte. Er hat namhafte Unterstützer, die sich für seinen Verbleib in Deutschland einsetzen

von Imanuel Marcus  26.06.2025