Berlin

34 Prozent mehr antisemitische Vorfälle

Ein Hakenkreuz und ein durchgestrichener Davidstern sind am 09.06.2013 an einer Gedenkstätte am Nordbahnhof in Berlin zu sehen. Foto: dpa

Die Berliner Beratungsstelle für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt, ReachOut, hat im vergangenen Jahr einen deutlichen Anstieg von Gewalttaten in der Bundeshauptstadt festgestellt. 320 Angriffe seien registriert worden, teilte die Opferberatungsstelle am Dienstag in Berlin mit.

Das entspreche einer Zunahme von fast 80 Prozent der Gewalttaten und massiven Bedrohungen im Vergleich zu 2014 mit 179 Angriffen. Bei den antisemitisch motivierten Übergriffen sei ein Anstieg von 18 Fällen im Jahr 2014 auf 25 im vergangenen Jahr festgestellt worden.

RIAS Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) teilte mit, dass 2015 insgesamt 34 Prozent mehr antisemitische Vorfälle bekannt geworden seien als 2014. Es seien 401 Übergriffe und Anfeindungen im Jahr 2015 registriert worden, wovon lediglich 183 in der offiziellen Polizeistatistik erfasst sind. Besonders dramatisch: 151 Personen waren direkt von Bedrohungen und aggressiven Pöbeleien (darunter fallen auch gezielte Zuschriften gegen Einzelpersonen und Institutionen) und Angriffen betroffen. Dabei wurden 31 Personen verletzt. Die meisten Betroffenen waren als Juden erkennbar.

Berlins Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) sagte, es sei wichtig, »das Ausmaß von rassistischen und antisemitischen Vorfällen in Berlin klar zu benennen«. Dies sei Ausgangspunkt für die Prävention.

Der Berliner Senat habe seine Ausgaben für das Landesprogramm gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus im laufenden Doppelhaushalt nochmals auf 800.000 Euro erhöht, sagte Kolat. epd/ja

Berlin

Nietzard entschuldigt sich für Israel-Video

Erst vor wenigen Tagen sorgte die Grüne-Jugend-Chefin für Empörung. Der Beitrag wurde überarbeitet

 07.06.2025

Glosse

Gretas Törn

Wird es den zwölf Aktivisten, unter ihnen die Klima- und Palästina-Ikone Greta Thunberg, gelingen, Israels Seeblockade zu durchbrechen? Die Welt wartet gespannt

von Michael Thaidigsmann  06.06.2025

Bundestag

SPD-Rufe nach Prüfung von Waffenlieferungen an Israel lauter

Unterschiedliche Positionen zwischen Sozialdemokraten und Union werden immer deutlicher

 06.06.2025

Colorado

Angreifer von Boulder wollte »alle zionistischen Menschen töten«

Mohamed Sabry Soliman wird in 118 Punkten angeklagt

 06.06.2025

Rheinland-Pfalz

»Aus Beutebeständen« - NS-Raubgut in rheinland-pfälzischen Museen

Viele kleine Museen in Rheinland-Pfalz haben bisher nicht danach geforscht, ob NS-Raubgut in ihrem Besitz ist. In den Sammlungen von vier dieser mehr als 400 Museen sah eine Kunsthistorikerin nun genauer nach

von Norbert Demuth  06.06.2025

Washington D.C.

US-Regierung sanktioniert Richterinnen des Strafgerichtshofs

Amerika geht gegen den IStGH vor. Hintergrund ist auch der wegen angeblicher Kriegsverbrechen Israels ausgestellte Haftbefehl gegen Ministerpräsident Netanjahu

 06.06.2025

Berlin

Grüne-Jugend-Chefin nennt Hamas-Massaker »militärische Operation«

Jette Nietzard verharmlost den Terror der Hamas und verbreitet Verschwörungstheorien über Israel. Die JSUD verlangt ihren Rücktritt

von Imanuel Marcus  06.06.2025 Aktualisiert

Washington D.C.

Bundeskanzler Merz kritisiert Antisemitismus unter Migranten

Bei seinem Antrittsbesuch in Washington wird der Kanzler auf verschiedenste Themen angesprochen. Auch der Judenhass in der Bundesrepublik ist darunter

 06.06.2025

Interview

»Es findet ein Genozid statt« – »Israel muss sich wehren«

Henryk M. Broder und Hamed Abdel-Samad über ihre langjährige Freundschaft, was sie verbindet – und was sie nach dem 7. Oktober 2023 trennt

von Philipp Peyman Engel  06.06.2025 Aktualisiert