Berlin

300 Wissenschaftler fordern Boykott israelischer Universitäten

Allein 19 Wissenschaftler oder Mitarbeiter der Humboldt-Universität unterzeichneten den Brief, in dem Israel ein angeblicher Völkermord vorgeworfen und der palästinensische Terror komplett verschwiegen wird. Foto: picture alliance / imageBROKER

Über 300 Wissenschaftler in Deutschland und deutsche Wissenschaftler im Ausland haben einen offenen Brief ohne Adressat unterschrieben, in dem sie einen Boykott israelischer Universitäten fordern. Zur Begründung führen sie eine angebliche »Apartheid« in Israel und einen angeblichen »Völkermord« an. Diese Vorhaltungen werden auch in der Szene der israelfeindlichen Aktivisten immer wieder gegen Israel erhoben.

In dem Schreiben werden weder die Massaker palästinensischer Terroristen vom 7. Oktober 2023, noch deren Geiselnahmen oder der seit 2007 anhaltende Terror der Hamas erwähnt. Die Kritik am Krieg im Gazastreifen richtet sich allein an Israel.

»Wir erklären, dass wir es aus Gewissensgründen ablehnen, mit dem israelischen Staat und mit israelischen Institutionen zusammenzuarbeiten, die an illegaler Besatzung, Apartheid, Völkermord und anderen Verstößen gegen das Völkerrecht beteiligt sind«, heißt es in dem Brief. Dieser basiert auf der schwedischen »Uppsala Declaration« mit 2000 Unterschriften.

Lesen Sie auch

Die Hamas hat weiterhin 50 Geiseln in ihrer Gewalt, von denen 30 bereits tot sind. Seit dem 7. Oktober 2023 wurden zahlreiche Verschleppte von den Terroristen ermordet, ausgehungert und gefoltert. Dies geht aus Videos hervor, die von der Hamas selbst veröffentlicht wurden, sowie aus Berichten ehemaliger Geiseln der Hamas.

»Verstöße gegen zwingendes Völkerrecht«

Trotz allem heißt es in dem offenen Brief, die institutionelle Zusammenarbeit mit israelischen Universitäten komme »einer Beihilfe und Unterstützung bei Verstößen gegen zwingendes Völkerrecht« gleich.

Zu den Unterzeichnern des Briefes zählen allein 19 Wissenschaftler oder andere Mitarbeiter der Berliner Humboldt-Universität und umso mehr Angestellte zahlreicher anderer Hochschulen in ganz Deutschland sowie im Ausland. ja

Meinung

Warum die Netanjahu-Hasser die ganze Zeit falsch lagen

Wir sollten jenen danken, die eine Rückkehr der restlichen Hamas-Geiseln ermöglicht haben – egal wie unpopulär dies im Fall des israelischen Ministerpräsidenten sein mag

von Imanuel Marcus  10.10.2025

Genf

IKRK bietet bei Rückführung der Geiseln Hilfe an

Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz will Verschleppte nach Hause fahren und sich um die Hilfsgüterverteilung kümmern

 10.10.2025

Meinung

Das peinliche Schweigen der Linkspartei zu Trumps Gazadeal

Die Reaktion der Linken auf das absehbare Ende des Kriegs ist ein Offenbarungseid. Es drängt sich der Verdacht auf, dass die Partei den Konflikt mehr braucht als den Frieden

von Jessica Ramczik  10.10.2025

Hamburg

»Die Davidsterne sind eingepackt«

Der Antisemitismusbeauftragte Stefan Hensel gibt auf. Der Grund: Er fühlt sich von der Politik zunehmend alleingelassen

 10.10.2025

Rom

Vor Israel-Spiel in Norwegen: Infantino appelliert an Fans

Die WM-Qualifikation führt Israels Fußballer nach Norwegen und Italien. In beiden Ländern gibt es Kritik am Krieg gegen den Terror. Auch der FIFA-Präsident äußert sich

 10.10.2025

München

Söder fordert Ende des Waffenembargos gegen Israel

Deutschland müsse wieder seinen Beitrag leisten, sagte der bayerische Ministerpräsident

 10.10.2025

Berlin

Merz: Es gibt keinen Grund mehr, jetzt für Palästinenser in Deutschland zu demonstrieren

Der Gaza-Krieg hat auch die politische Stimmung in Deutschland belastet. Der Kanzler hofft nach dem Durchbruch bei den Friedensverhandlungen auch auf einen Rückgang antisemitischer Vorfälle

 09.10.2025

Verhandlungen

Hamas erklärt Gaza-Krieg für beendet

Terror-Chef Chalil al-Haja wendet sich in einer Fernsehansprache an alle Palästinenser

von Eva Krafczyk  09.10.2025

Washington

Trump: Die Geiseln werden am Montag oder Dienstag zurückkommen

Israel und die Hamas haben der ersten Phase des Friedensplans von Trump zugestimmt. Die Geiseln aus dem Gazastreifen sollen dann freikommen. Und der US-Präsident will selbst in die Region reisen

 09.10.2025