Rückblende

2001: Jüdisches Museum Berlin eröffnet

Ein wahrzeichen Berlins: Daniel Libeskinds Museumsbau in derr Kreuzberger Lindenstraße Foto: jmb

Es war ein langer und schwieriger Weg bis zum 9. September 2001, als das Jüdische Museum Berlin seine Tore öffnete. Im Januar 1933, ein paar Tage vor Hitlers Ernennung zum Reichkanzler, war das erste Jüdische Museum in Berlin eröffnet worden. Nach 1945 schien für Jahrzehnte der Gedanke an ein neues Haus dieser Art unvorstellbar. Zunächst war auch nur eine jüdische Abteilung des Berlin-Museums vorgesehen.

Dann sollte ein eigenes Gebäude kommen, doch auf dem Weg wurde so manches politische Porzellan zerschlagen. Als schließlich Daniel Libeskind seinen beeindruckenden Bau beendet hatte, meinten manche, es wäre am besten, das Gebäude als Architekturdenkmal leer stehen zu lassen.

Es war vor allem dem genialen Schachzug zu verdanken, den früheren amerikanischen Finanzminister Michael Blumenthal in seine Heimat zurückzuholen, dass nicht nur das Gebäude, sondern ein Konzept und eine Dauerausstellung, die sich sehen lassen kann, im September 2001 standen.

hofzirkular Doch das Jüdische Museum Berlin war von Anfang an mehr als nur architektonisches Prunkstück und Ausstellungsgebäude. Alan Posener schrieb am Tag nach der Eröffnung in der Welt: »Die Gästeliste für die feierliche Eröffnung des Jüdischen Museums in Berlin wurde in so manchem deutschen Haushalt dieser Tage studiert wie früher ein Hofzirkular aus Buckingham Palace oder die Einladungsliste zum berühmten Ball der Lady Astor in New York: Wer darauf stand, gehörte zur ›Gesellschaft‹, zu jener erlauchten Schicht, die keine Kameras und Schlagzeilen braucht, um sich ihrer Bedeutung bewusst zu sein.«

In der Tat gehörte neben Bundespräsident Rau und Bundeskanzler Schröder das halbe Bundeskabinett zu den Gästen, ebenso Henry Kissinger und Daniel Barenboim, der am Abend Gustav Mahlers Siebte Symphonie speziell für diese Gelegenheit dirigierte.

Heute, zwölf Jahre nach der Eröffnung, kommen durchschnittlich 2000 Besucher täglich ins Museum, insgesamt waren es bereits über acht Millionen Gäste. In der Planungsphase hatte niemand mit einem solch durchschlagenden Erfolg gerechnet. Dass das Museum nicht nur Touristen anzieht, sondern auch für die Berliner ein Magnet ist, verdankt sich den zahlreichen abwechslungsreichen und mitunter provokativen Ausstellungen unter der Programmdirektorin Cilly Kugelmann.

Der Eröffnung 2001 folgte allerdings zunächst einmal die Ernüchterung. Zwei Tage später, als die Ausstellung für die Allgemeinheit eröffnet werden sollte, gingen die Twin Towers in New York in Flammen auf. Damit waren auch die Ideale, für die das Jüdische Museum steht, in Gefahr.

Sicherheit

»Keine jüdische Veranstaltung soll je abgesagt werden müssen«

Nach dem Massaker von Sydney wendet sich Zentralratspräsident Josef Schuster in einer persönlichen Botschaft an alle Juden in Deutschland: Lasst euch die Freude an Chanukka nicht nehmen!

von Josef Schuster  17.12.2025

Faktencheck

Berichte über israelischen Pass Selenskyjs sind Fälschung

Ukrainische Behörden ermitteln wegen hochrangiger Korruption. Doch unter diesen Fakten mischen sich Fälschungen: So ist erfunden, dass bei einer Razzia ein israelischer Pass Selenskyjs gefunden wurde

 17.12.2025

Berlin

Klöckner zu Attentat: »Sydney hätte auch in Deutschland liegen können«

Bei einem antisemitischen Anschlag in Australien starben 15 Menschen. Die Bundestagspräsidentin warnt, dass sich Judenhass auch in Deutschland immer weiter ausbreite

 17.12.2025

Faktencheck

Bei den Sydney-Attentätern führt die Spur zum IS

Nach dem Blutbad am Bondi Beach werden auch Verschwörungsmythen verbreitet. Dass der jüngere Attentäter ein israelischer Soldat sei, der im Gazastreifen eingesetzt wurde, entspricht nicht der Wahrheit

 17.12.2025

Analyse

Rückkehr des Dschihadismus?

Wer steckt hinter den Anschlägen von Sydney – und was bedeuten sie für Deutschland und Europa? Terrorexperten warnen

von Michael Thaidigsman  17.12.2025

Bulletin

Terrorangriff in Sydney: 20 Verletzte weiter im Krankenhaus

Fünf Patienten befinden sich nach Angaben der Gesundheitsbehörden in kritischem Zustand

 17.12.2025

Bondi Beach

Sydney-Attentäter wegen 15-fachen Mordes angeklagt

15-facher Mord, Terrorismus, Sprengstoffeinsatz - dem überlebenden Sydney-Attentäter werden 59 Tatbestände zur Last gelegt

 17.12.2025

Meinung

Die Empörung über Antisemitismus muss lauter werden

Der Anschlag von Sydney war in einem weltweiten Klima des Juden- und Israelhasses erwartbar. Nun ist es an der Zeit, endlich Haltung zu zeigen

von Claire Schaub-Moore  17.12.2025

Washington D.C.

Trump ruft zu Vorgehen gegen islamistischen Terror auf

Bei einer Chanukka-Feier im Weißen Haus spricht der Präsident den Hinterbliebenen der Opfer vom Anschlag in Sydney sei Beileid aus

 17.12.2025