Wuppertal

16-jähriger wegen Terrorabsichten auf jüdische Einrichtung verurteilt

Ort der Verhandlung: das Landgericht Wuppertal Foto: picture alliance/dpa

Ein 16-Jähriger aus Wuppertal ist für seine islamistischen Terrorabsichten zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Wuppertaler Landgericht sprach ihn wegen des Sich-Bereiterklärens zu einem Mord schuldig, wie eine Gerichtssprecherin mitteilte. 

Zur Tatzeit war er 15 Jahre alt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass sich der Jugendliche in einem Messenger-Dienst gegenüber seinem Chatpartner bereiterklärt hatte, einen islamistisch motivierten Anschlag auf jüdische Einrichtungen zu begehen. 

Umfassendes Geständnis

Der Angeklagte habe bereits zum Prozessbeginn ein umfassendes Geständnis abgelegt und sich zu seiner Radikalisierung bekannt. Strafmildernd wertete das Gericht, dass sich der Jugendliche in einer persönlichen Ausnahmesituation befunden habe und er einem perfiden Vorgehen der professionell agierenden Anwerber aufgesessen sei. 

In der Untersuchungshaft habe er Kontakt zu einem Aussteigerprogramm aufgenommen. Die Hauptverhandlung war nicht öffentlich. Das Urteil ist nicht rechtskräftig und kann noch mit der Revision am Bundesgerichtshof angegriffen werden. 

Erste Hinweise auf den Jugendlichen, die zu einem Präventivgewahrsam geführt hatten, waren nach dem Anschlag im benachbarten Solingen von August 2024 eingegangen, wo bei einer Messerattacke drei Menschen starben. Die spätere Auswertung seines Handys ergab einen dringenden Tatverdacht, woraufhin Haftbefehl erlassen wurde. Die Behörden sehen aber keinen Zusammenhang zum Solinger Terroranschlag. dpa

Dialog

Besondere Beziehungen

Warum die kurdische Gemeinschaft an der Seite Israels und der Juden weltweit steht

von Ali Ertan Toprak  06.09.2025

Essay

Das Gerücht über Israel

Die Geschichte des Antisemitismus ist eine Geschichte der Lüge. Was früher dem Juden als Individuum unterstellt wurde, wird nun Israel als Nation vorgeworfen

von Daniel Neumann  06.09.2025 Aktualisiert

Brüssel

Genozid-Debatte: EU-Kommission distanziert sich von Ribera

Die Europäische Kommission will sich die Einschätzung ihrer spanischen Vizepräsidentin nicht zu eigen machen, wonach Israel einen Genozid an den Palästinensern verübe

 05.09.2025

Schweden

Jazz-Musiker David Hermlin wirft Festival Cancelling vor

Der Musiker habe auf einem Swing-Festival propalästinensischen Aktivisten Fragen gestellt. Plötzlich sei ihm »Einschüchterung« vorgeworfen worden

 05.09.2025

Besuch

Neue Schulpartnerschaften zwischen Israel und Hessen

Solidarität in schwierigen Zeiten: Hessens Bildungsminister Schwarz besucht Israel und vereinbart mit seinem dortigen Amtskollegen eine neue Kooperation

von Matthias Jöran Berntsen  05.09.2025

Bericht

Senat: Rund 200 Personen werden der Hamas zugrechnet

Der ebenfalls als terroristische Organisation eingestuften »Volksfront zur Befreiung Palästinas« (PFLP) würden rund 30 Personen zugerechnet

 06.09.2025 Aktualisiert

München

Israelische Konsulin warnt vor wachsendem Judenhass

»Da wünsche ich mir mehr Haltung«, sagt Talya Lador-Fresher

 05.09.2025

Frankfurt am Main

Vor 80 Jahren: Erster Gottesdienst in Westendsynagoge

Ein Besuch in der größten Synagoge der Stadt und ein Gespräch über Verbundenheit sowie den 7. Oktober

von Leticia Witte  05.09.2025

Paris

EU-Kommissionsvize greift Israel scharf an

Teresa Ribera spricht bei einem Votrag in Zusammenhang mit dem Vorgehen des jüdischen Staates gegen den Terror in Gaza von einem »Genozid«

 05.09.2025