Terror

15 Anschlagsziele in Israel: Fast fünf Jahre Haft für Duisburger Islamist

Foto: imago images/opokupix

Ein 27 Jahre alter Islamist aus Duisburg ist zu vier Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Das Düsseldorfer Landgericht sprach den Mann am Freitag wegen Terrorfinanzierung und dem Versuch der Beteiligung an schweren Verbrechen schuldig, in dem er sich bereit erklärt habe, Terroranschläge zu begehen. »Sie haben 15 konkrete Anschlagsziele in Israel benannt und die Kosten genau kalkuliert«, betonte die Vorsitzende Richterin. »Sie haben den Tod von zahlreichen Menschen geplant und dabei Mordmerkmale wie Heimtücke erfüllt.«

Der Auslieferungsfahrer hatte gestanden, im Mai 2021 den Treueeid auf die Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) geleistet und diese mit 250 Euro finanziell unterstützt zu haben. Zudem gestand er, dass er zwischen April und Mai 2021 über den Telegram-Messengerdienst einem vermeintlichen Kontaktmann des IS zahlreiche Ideen zu Terroranschlägen an belebten Plätzen in Israel präsentiert habe, darunter Sprengstoff- und Gewehranschläge an Busstationen, Einkaufszentren und auf den Flughafen Ben Gurion. Bei diesem dürfte es sich aber um einen verdeckten Ermittler der US-Bundespolizei FBI gehandelt haben.

»Ich bereue das und möchte mich bei allen betroffenen Staaten wie den USA, der Türkei, Israel und Deutschland entschuldigen«, sagte der Deutsche nun. An die Realisierung seiner Terrorpläne habe er allerdings selbst kaum geglaubt. Schließlich hätten ihm doch die USA schon 2016 die Einreise verweigert. Damals habe er sich ein Flugticket besorgt, um in New York am neuen World Trade Center mit einem Auto in eine Menschenmenge zu fahren. Als Motiv nannte er, dass er sich wegen seiner Herkunft in Deutschland ausgegrenzt gefühlt habe. Seine Eltern stammen aus Kasachstan. 

Der Mann war nach einem Hinweis von US-Behörden am 27. Mai vergangenen Jahres festgenommen worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. dpa

Niedersachsen

Moscheen in Hannover mit »Israel«-Schriftzügen besprüht

Unbekannte haben »Israel«-Schriftzüge auf mehrere Moscheen in Hannover geschmiert. Niedersachsens Antisemitismus-Beauftragter und die jüdische Gemeinde reagieren entsetzt

 11.12.2025

Berlin

Erstmals Chanukka-Feier im Bundestag

Zur Feier werden unter anderem der Antisemitismusbeauftragte Felix Klein und Zentralrats-Geschäftsführer Daniel Botmann erwartet

 11.12.2025

Block-Prozess

Mutmaßlicher Entführer-Chef: Aussage gegen sicheres Geleit

Hat Christina Block den Auftrag erteilt, ihre Kinder aus Dänemark zu entführen? Der mutmaßliche Chef der Entführer äußert sich dazu als Zeuge vor Gericht

 11.12.2025

Brigitte Macrons Ausfall gegen Aktivistinnen entfacht eine landesweite Debatte.

Frankreich

First Lady an Abittans Seite – und gegen Feministinnen

Brigitte Macrons Ausfall gegen Feministinnen wirft ein Schlaglicht auf Frankreichs Umgang mit Protest, sexueller Gewalt und prominenten Beschuldigten.

von Nicole Dreyfus  11.12.2025

Parteien

Justiz prüft Äußerungen nach Neugründung von AfD-Jugend 

Nach einer Rede beim AfD-Jugendtreffen prüft die Staatsanwaltschaft Gießen mögliche Straftatbestände

von Janet Ben Hassin  10.12.2025

Debatte

Merz, Trump und die Kritik an der Migration

Deutschlands Bundeskanzler reagiert auf die Vorwürfe des US-Präsidenten

von Jörg Blank  10.12.2025

Debatte

Wie umgehen mit Xavier Naidoo?

Der Sänger kehrt auf die großen Bühnen zurück. Ausverkaufte Hallen treffen auf Antisemitismus-Vorfälle, anhängige Verfahren und eine umstrittene Entschuldigung - und auf die Frage, wie man heute dazu steht

von Stefanie Järkel, Jonas-Erik Schmidt  10.12.2025

Initiative

Bayerns Landtag will Yad-Vashem-Bildungszentrum in Freistaat holen

Die Idee hatte die Ampel-Koalition von Olaf Scholz: Eine Außenstelle der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Deutschland. Der Bayerische Landtag hat sich nun für einen Standort im Freistaat ausgesprochen

von Barbara Just  10.12.2025

Paris/Brüssel

EU-Gaza-Hilfe: Französischer Politiker hat »große Bedenken«

Benjamin Haddad, Frankreichs Staatssekretär für Europafragen, hat die Europäische Kommission aufgefordert, ihre Zahlungen an NGOs, die im Gazastreifen operieren, besser zu überwachen

 10.12.2025