EILMELDUNG! Jerusalem Post: Terroranschlag in Australien bei Chanukka-Feier

Michael Thaidigsmann

Deutschland am Pranger

Michael Thaidigsmann Foto: privat

Fünf renommierte Völkerrechtler, darunter einen Italiener und einen Briten, hatte das Auswärtige Amt diese Woche nach Den Haag gebeten, um im Namen Deutschlands vor dem Internationalen Gerichtshof (IGH) die Klage Nicaraguas gegen die Bundesrepublik zu zerpflücken.

Es war eine Aufgabe, die sie sehr effizient erledigten. Am Ende ihres Vortrags blieb von den Vorwürfen der Klägerin nicht viel übrig. »Böswillig« und »unzutreffend« sei die Unterstellung Nicaraguas, Deutschland leiste Beihilfe zu einem angeblichen Völkermord Israels an den Palästinensern in Gaza, argumentierten die von Deutschland beauftragten Vertreter vor den 16 Richtern. Zwar sei die Lage im Gazastreifen »katastrophal«, man tue aber alles, um den Menschen humanitäre Hilfe zukommen zu lassen, betonten sie.

Dass ausgerechnet das Regime des Präsidenten Daniel Ortega, das selbst wegen schwerer Menschenrechtsverletzungen und undemokratischer Machenschaften am Pranger steht, das höchste UN-Gericht angerufen hatte, um Deutschland wegen seiner Unterstützung Israels nach dem 7. Oktober anzuprangern, zeigt, welche Schlagseite die Vereinten Nationen haben.

Die Vertreter Nicaraguas bezeichneten die Massaker der Hamas vom 7. Oktober sogar als einen Angriff auf »Siedlungen in den besetzten palästinensischen Gebieten«. Dabei liegen – das dürfte auch in Managua bekannt sein – die Kibbuzim Beeri, Kfar Aza und  Nir Oz auf international anerkanntem israelischem Territorium.

Lesen Sie auch

Es war wichtig, dass Deutschland vor dem IGH klar Stellung bezog gegen solche Propaganda, die im Gewand des Völkerrechts daherkommt, und dass Berlin dabei nicht nur mit formaljuristischen, sondern mit inhaltlichen Argumenten aufwartete. Da der IGH bislang nicht über die Frage geurteilt hat, ob Israel tatsächlich gegen die Völkermordkonvention von 1948 verstößt und der jüdische Staat in dem Verfahren gegen Deutschland gar nicht Verfahrenspartei ist, dürfte die Klage Nicaraguas wenig Aussicht auf Erfolg haben. Aber sicher sein sollte sich niemand. Schon gar nicht bei den Vereinten Nationen.

Meinung

Die Schweiz als Ausweichort: Ein Lehrstück über den Umgang mit kontroversen Positionen

Linke Intellektuelle verbreiteten auf einer Tagung anti-israelische Verschwörungstheorien. Die Veranstaltung zeigt, warum wir den offenen, präzisen Diskurs gegen jene verteidigen müssen, die Wissenschaftlichkeit als Tarnkappe missbrauchen

von Zsolt Balkanyi-Guery  12.12.2025

Meinung

Nemo unverbesserlich

Nemo gibt mit Rückgabe der ESC-Siegertrophäe auch Haltung ab. Statt Rückgrat zu zeigen, schwimmt das Schweizer Gesangswunder von 2024 im postkolonialen Strom mit

von Nicole Dreyfus  12.12.2025

Andrea Kiewel

Ein Weltwunder namens Regen

Jedes Jahr im Dezember versetzt der Regen die Menschen in Israel in Panik - dabei ist er so vorhersehbar wie Chanukka

von Andrea Kiewel  11.12.2025 Aktualisiert

Meinung

Eurovision: Mobbing statt Musik

Eigentlich versteht jeder, dass Musiker nicht mit ihren Regierungen identisch sind. Wenn es um den jüdischen Staat geht, scheint diese Logik jedoch nicht zu gelten

von Sabine Brandes  07.12.2025

Zwischenruf

Die außerirdische Logik der Eurovision

Was würden wohl Aliens über die absurden Vorgänge rund um die Teilnahme des jüdischen Staates an dem Musikwettbewerb denken?

von Imanuel Marcus  07.12.2025

Meinung

Zurück ins Mittelalter?

Die israelische Regierung will die Todesstrafe wieder einführen. Das ist geschichtsvergessen und verblendet

von Sophie Albers Ben Chamo  04.12.2025

Meinung

Wagenknechts Schiffbruch

Nur etwa zwei Jahre nach seiner Gründung steht das BSW vorm endgültigen Scheitern – eine gute Nachricht! Dennoch bleibt ein übler Nachgeschmack

von Ralf Balke  04.12.2025

Meinung

Gratulation!

Warum die Ehrung der ARD-Israelkorrespondentin Sophie von der Tann mit dem renommierten Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis nicht nur grundfalsch, sondern auch aberwitzig ist

von Lorenz Beckhardt  03.12.2025 Aktualisiert

Meinung

Die neue AfD-Jugendpartei ist kein bisschen weniger extrem

Die »Junge Alternative« wurde durch die »Generation Deutschland« abgelöst. Doch die Neuordnung der AfD-Jugendorganisation diente keineswegs ihrer Entradikalisierung

von Ruben Gerczikow  02.12.2025