Archäologie

Zweigstelle

3000 Jahre alte Fundstücke aus dem Tempel in Tel Motza Foto: Flash 90

Für die Archäologen war es eine große Überraschung, nur wenige Kilometer westlich von Jerusalem einen Tempel mitsamt Opferaltar aus biblischer Zeit zu finden. Grabungsleiterin Ana Erish von der israelischen Antikenbehörde schätzt das Alter der Fundstätte in der biblischen Provinz Judäa auf 2750 Jahre – es stammt also aus einer Zeit, als im nahe gelegenen Jerusalem schon der erste (Salomonische) Tempel als zentrales Heiligtum der biblischen Israeliten in Betrieb war.

Genau deshalb hat man anderswo im Gebiet von Judäa kaum jemals zeitgenössische Tempel gefunden. Bisher ging man davon aus, dass es neben dem Jerusalemer Tempel keine weitere jüdische Kultstätte gegeben hat. Mehrere Indizien deuten allerdings den Archäologen zufolge genau darauf hin: der große Eingang der massiven Struktur, der sich nach Osten hin öffnet, die kleinen Tonfiguren, möglicherweise Ritualobjekte, sowie Knochen von Opfertieren.

Unter den Kleinfunden gab es Abbildungen menschlicher Figuren, teilweise mit Bart. Deren Bedeutung ist noch unklar. Die Archäologen vermuten, dass der Ort mit dem biblischen Motza identisch ist, eine Stadt im Stammesgebiet des Benjamin, erwähnt im biblischen Buch Josua.

Notgrabung Die Entdeckung wurde im Rahmen einer Notgrabung vor der Erweiterung der Autobahn 1 zwischen Tel Aviv und Jerusalem gemacht. Die scharfe Autobahnkurve des heutigen Motza gilt als eine der gefährlichsten Stellen im Straßennetz Israels. Beim ersten Regen, wenn sich der Straßenbelag in eine Rutschbahn verwandelt, haben sich Kamerateams früher in Position gebracht, um Lastwagen und Autos zu filmen, wie sie wegen zu schnellen Fahrens aus der Kurve fliegen und in den Abgrund stürzen. Jetzt soll die Autobahn mit Brücken und Tunnels begradigt werden. Deshalb wurde die Notgrabung notwendig.

Schon vor 20 Jahren wurden bei der Autobahnkurve von Motza Ausgrabungen durchgeführt. Der deutsche Historiker Carsten Peter Thiede entdeckte dabei nach eigenen Angaben eine 2000 Jahre alte Burg.

Be'eri

Nach dem 7. Oktober

Daniel Neumann hat den Kibbuz Be’eri besucht und fragt sich, wie es nach all dem Hass und Horror weitergehen kann. Er weiß, wenn überhaupt, dann nur in Israel

von Daniel Neumann  31.12.2025

Sehen!

Fast alles über Johann Strauss

Eine Ausstellung im Jüdischen Museum Wien

von Tobias Kühn  31.12.2025

Shkoyach! Die Kulturkolumne

Der »Seinfeld«-Effekt oder: Curb your Antisemitism!

2026 kann ja heiter werden

von Sophie Albers Ben Chamo  31.12.2025

Sprachgeschichte

Rutsch, Rosch und Rausch

Hat der deutsche Neujahrsglückwunsch wirklich hebräische Wurzeln?

von Christoph Gutknecht  31.12.2025 Aktualisiert

Erhebung

Dieser hebräische Babyname ist in Deutschland am beliebtesten

Welche Namen geben Eltern ihren Sprösslingen in diesem Jahr am liebsten? In welchen Bundesländern gibt es Abweichungen?

 31.12.2025

Programm

Götter, Märchen und Le Chaim: Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 31. Dezember bis zum 13. Januar

 31.12.2025

Forum

Leserbriefe

Kommentare und Meinungen zu aktuellen Themen der Jüdischen Allgemeinen

 28.12.2025

Film

Spannend, sinnlich, anspruchsvoll: »Der Medicus 2«

Nach zwölf Jahren kommt nun die Fortsetzung des Weltbestsellers ins Kino

von Peter Claus  25.12.2025

ANU-Museum Tel Aviv

Jüdische Kultobjekte unterm Hammer

Stan Lees Autogramm, Herzls Foto, das Programm von Bernsteins erstem Israel-Konzert und viele andere Originale werden in diesen Tagen versteigert

von Sabine Brandes  25.12.2025