Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos) will noch im Herbst ein neues Gedenkstättenkonzept vorlegen. Das kündigte er im Interview der Woche im Deutschlandfunk an. »Die Singularität des Holocaust muss gesehen werden«, so Weimer. Der Entwurf für ein Konzept der alten Bundesregierung habe die Thematik relativiert und mit anderen Geschichtsthemen, etwa dem deutschen Kolonialismus, vermengt.
In der vergangenen Legislaturperiode wurde ein Konzept von Weimers Vorgängerin, Claudia Roth (Grüne), kontrovers diskutiert. Weimer betonte, eine Vermengung von Kolonialismus und Holocaust dürfe nicht sein. Deswegen sei das Erinnerungskonzept der alten Regierung so gescheitert, »weil man da eben Kolonialismus und das andere Gedenken in eins geschrieben hat«. Das wolle er ändern. Er wolle zurückkehren »zu dieser vollkommen klaren Haltung, was unsere Erinnerungskultur anbetrifft«. kna