Interview mit Oz Ben David

»Wir halten zusammen«

Herr Ben David, am Wochenende ist Ihr Restaurant »Kanaan«, das Sie gemeinsam mit Jalil Dabit im Prenzlauer Berg betreiben, verwüstet worden. Was ist passiert?
Wir sind alle sehr schockiert. Ich erhielt am Sonntagmorgen einen Anruf der Restaurant-Managerin, die mir unter Tränen schilderte, dass Gläser zerbrochen, Weinflaschen zerschmissen und Stühle beschädigt wurden. Wir haben direkt die Polizei gerufen, und als sie weg war, fingen wir an, alles aufzuräumen. Wir haben neue Stühle aus unserem Keller geholt, und fünf Stunden später hatten wir wieder geöffnet.

Wurde Ihr Restaurant bereits früher bedroht oder bei Ihnen eingebrochen?
Wie jedes Restaurant in Berlin hatten auch wir schon Einbrüche, aber nicht dieser Art. Dieses Mal wurde nichts gestohlen. Es war pure Verwüstung. Uns wird auch vorgeworfen, Pinkwashing zu betreiben – es gibt immer irgendetwas. Ich will auf niemanden mit dem Finger zeigen, nur sagen, dass wir einiges bei Leuten zu triggern scheinen. Es ist auch nicht wichtig, ob es aus der linksextremen oder rechtsextremen Ecke kam.

Wie gehen Sie mit der Situation jetzt um?
Was Jalil und mir wichtig ist: dass wir handeln, dass wir noch aktiver werden, dass wir zusammenhalten. In der vergangenen Woche hatten wir einen wundervollen jüdisch-muslimischen Brunch. Wir arbeiten hier alle zusammen, Palästinenser, Muslime, Juden, Christen, Buddhisten, einfach alle. Wir haben eine Vision, unsere Vision – und wir glauben an das Zusammen, dass das, was wir machen, der richtige Weg ist. Trotzdem sind wir natürlich alle schockiert.

Mit Oz Ben David sprach Katrin Richter.

Das Restaurant hat eine »GoFundMe«-Unterstützungskampagne ins Leben gerufen.

Gaza

»Gebt mir mein Mädchen zurück!«

Ifat Hayman fleht, dass ihre Tochter Inbar, die letzte weibliche Geisel der Hamas, zur Bestattung zurückgebracht wird

von Ifat Hayman  17.09.2025

Europäische Union

Wie die EU-Kommission Israel sanktionieren will

Ursula von der Leyens Kommission will Israel alle Handelsvergünstigungen streichen. Doch eine Mehrheit der Mitgliedsstaaten ist (noch) nicht in Sicht. Die Hintergründe

von Michael Thaidigsmann  17.09.2025

Israel

»The Sea« erhält wichtigsten israelischen Filmpreis

In Reaktion auf die Prämierung des Spielfilms über einen palästinensischen Jungen strich das Kulturministerium das Budget für künftige »Ophir«-Verleihungen

von Ayala Goldmann  17.09.2025

Politik

»Geradeaus« mit Gadi Eizenkot

Zu den Gründungsmitgliedern der neuen Partei des früheren Stabschefs gehört auch die Tochter einstiger Hamas-Geiseln

von Sabine Brandes  17.09.2025

Meinung

Die Tränen des Kanzlers

Bei seiner Rede in München gab Friedrich Merz ein hochemotionales Bekenntnis zur Sicherheit jüdischen Lebens ab. Doch zum »Nie wieder dürfen Juden Opfer werden!« gehört auch, den jüdischen Staat nicht im Stich zu lassen

von Philipp Peyman Engel  17.09.2025

Jerusalem

Netanjahu kündigt Treffen mit Trump an, warnt Hamas und kritisiert Katar

Vor seinem Besuch im Weißen Haus will der Ministerpräsident vor den Vereinten Nationen sprechen

 17.09.2025

Nahost

Israelische Armee weitet Offensive aus

Laut Armeesprecher Effie Defrin hat eine Befreiung der in der Gewalt der Hamas befindlichen Geiseln höchste Priorität: »Ihre sichere Rückkehr ist der Kern unserer Mission. Sie sind der Grund, warum wir weiterkämpfen.«

 17.09.2025

Luftfahrt

Schlägerei während Flugs von Tel Aviv nach Bukarest

Israelische Passagiere prügeln sich. Anschließend gibt es Bußgelder. Medien berichten über mutmaßlich religiöse Motive

 16.09.2025 Aktualisiert

Nahost

Israel greift Huthi-Anlagen im Jemen an

Die Huthi-Miliz im Jemen feuert immer wieder Raketen in Richtung Israel. Der jüdische Staat reagiert mit eigenen Schlägen - auch jetzt wieder

 16.09.2025