Frankfurt am Main

Warum spenden wir?

Doron Kiesel, wissenschaftlicher Direktor der Bildungsabteilung (l.), und Thomas Kreuzer, Direktor der Fundraising Akademie Foto: Rafael Herlich

»Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.« So lautet der zweite Absatz des Artikels 14 im deutschen Grundgesetz. »Verpflichtet uns also unsere Verfassung zum Spenden?«, fragte Daniel Botmann, Geschäftsführer des Zentralrats der Juden in Deutschland, zum Auftakt der Fachtagung »Geld oder Leben?!«.

Die von der Bildungsabteilung im Zentralrat der Juden in Kooperation mit der Fundraising Akademie ausgerichtete Tagung findet vom 27. bis 29. Oktober in Frankfurt am Main statt. In Vorträgen und Podiumsgesprächen möchte sie die Traditionen des Gebens, Schenkens und Stiftens in Religion und Gesellschaft untersuchen, aber auch auf die Gegenwart blicken.

ETHIK »Das jüdische Leben war schon immer geprägt von einer sozialethischen Agenda«, betonte Doron Kiesel, wissenschaftlicher Direktor der Bildungsabteilung, zur Einführung in die Tagungsthematik. Die Konferenz sei auch von dem Wunsch geprägt, »die Grundlagen unserer eigenen, sozial handelnden Existenz zu reflektieren«, so Kiesel.

Die Tagung betrachtet ihren Gegenstand aus unterschiedlichen Perspektiven. Während der Frankfurter Gemeinderabbiner Julian-Chaim Soussan auf das Spenden und Stiften im Judentum blickt, betrachtet Thomas Kreuzer, Direktor der Fundraising Akademie, die Thematik aus christlicher Perspektive.

Mit »Zedakah, Gemeinschaft und Gesellschaft« ist der Vortrag von Aron Schuster, Direktor des Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST), überschrieben. Rachel Heuberger referiert zur Entstehung und Voraussetzung der jüdischen Philanthropie, während der lokale Aspekt dieses Themas im Mittelpunkt eines Gesprächs steht, an dem unter anderem Mirjam Wenzel, Direktorin des Jüdischen Museums Frankfurt, teilnimmt. el

Lesen Sie mehr zu diesem Thema in unserer nächsten Printausgabe in der kommenden Woche.

Kino

Für Hermann Göring lernte Russell Crowe Deutsch

Crowe spielt den Nazi-Verbrecher in »Nuremberg«, einem packenden Thriller über die Nürnberger Prozesse

von Manuela Imre  14.09.2025

Nach Antisemitismus-Eklat

Lahav Shani wird im Ruhrgebiet begeistert empfangen

Den Auftritt in Essen besuchte auch Belgiens Premier Bart De Wever

 14.09.2025 Aktualisiert

Aufgegabelt

»Schnitzel« aus dem AirFryer

Rezepte und Leckeres

 13.09.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

 13.09.2025

Ernährung

Kein Gramm weniger, aber trotzdem gesünder

Wie eine Studie dazu beiträgt, den Erfolg einer Diät nicht nur anhand des Gewichts auf der Waage zu bewerten

von Sabine Brandes  13.09.2025

Kulturkolumne

Immer diese verflixten Zahlen

Wann war Puschkins Geburtsjahr? Und welche historischen Ereignisse können wir nicht vergessen?

von Maria Ossowski  13.09.2025

Brüssel

»Gegen EU-Grundwerte«: Kommission verurteilt Festival

Eine Sprecherin der Europäischen Kommission hat den Boykott der Münchner Philharmoniker und ihres Dirigenten Lahav Shani in die Nähe von Antisemitismus gerückt und scharf verurteilt

von Michael Thaidigsmann  12.09.2025

Sachbuch

Aus dem Leben einer Rebellin

Gerhard J. Rekel hat der jüdischen Sozialaktivistin Lina Morgenstern eine lesenswerte Biografie gewidmet

von Gerhard Haase-Hindenberg  12.09.2025

TV

Auch Niederlande drohen mit ESC-Boykott, wenn Israel teilnimmt

Gastgeber Österreich hat sich bereits eindeutig für eine Teilnahme Israels ausgesprochen

 12.09.2025