Show

Von der Lindenstraße ins Dschungelcamp

»Baruch Haschem!«: Dschungelcamp-Teilnehmerin Rebecca Siemoneit-Barum Foto: RTL

Mehr als 20 Jahre war sie jeden Sonntagabend als Iphigenie »Iffi« Zenker in der Lindenstraße zu sehen. Doch in letzter Zeit war es ruhig geworden um Rebecca Siemoneit-Barum. Ende 2011 entschied sich die Schauspielerin, die Seifenoper zu verlassen. »Ich wollte nach über 20 Jahren mal etwas anderes machen«, sagt Siemoneit-Barum. »Es war Zeit – auch auf die Gefahr hin, dass ich danach vielleicht keine anderen Rollen mehr bekomme.«

Der Abschied von der Lindenstraße fiel der gebürtigen Ulmerin nicht leicht. Bereits mit zwölf Jahren spielte sie zum ersten Mal in der Serie mit. Seitdem sah das Publikum zu, wie sie als Iffi erwachsen wurde – und dabei etliche Katastrophen durchlebte.

C-Promis Nun ist die 37-Jährige nach drei Jahren TV-Abstinenz wieder auf den Bildschirm zurückkehrt. Zurzeit ist sie jeden Abend bei RTL in der Show Ich bin ein Star – Holt mich hier raus! zu sehen. Zusammen mit zehn anderen C-Promis kämpft Siemoneit-Barum in Australien um die Dschungel-Krone. Rund acht Millionen Zuschauer sehen die Sendung täglich.

Bisher verhielt sich Siemoneit-Barum dort allerdings eher unauffällig. Im Mittelpunkt stand sie bisher nur zweimal: Am vergangenen Wochenende entdeckte sie auf ihrem Kopf mehrere harte Stellen – und war fest davon überzeugt, dass eine Spinne ihre Eier in ihren Haaren abgelegt hat. Zum Glück konnte ihr geholfen werden: Es handelte sich nicht um Insekteneier, sondern um gewöhnliches Baumharz.

»Hardcore-Zionistin« Für Aufmerksamkeit sorgt auch ihr wiederkehrender Ausruf »Baruch Haschem!«, als sie mit einigen ihrer Mitstreiter im australischen Nirgendwo ausgesetzt wurde. Für viele Zuschauer dürfte es überraschend sein zu erfahren, dass Siemoneit-Barum Jüdin ist. In der Öffentlichkeit hat sie sich selbst bisher nur ganz selten dazu geäußert.

Auf ihrer privaten Facebook-Seite schreibt sie fast täglich zu ihrem Judentum und zu politischen Themen rund um Israel. Gern auch mal deftig und polemisch. Sich selbst beschreibt Siemoneit-Barum als »Hardcore-Zionistin«. Mehrmals im Jahr seien ihre beste Freundin und sie in Israel. »Ohne Israel fehlt mir etwas«. »Meine Jüdischkeit ist immer da. Allein schon die vielen Meschigassen, die ich von meiner Familie geerbt habe.«

Zirkus Wie groß ihre Chancen sind, das Dschungelcamp zu gewinnen, könne sie nicht abschätzen, gesteht Siemoneit-Barum. »Hauptsache, es macht Spaß – und ich werde nicht von wilden Tieren gefressen!« Dabei kennt sie sich mit wilden Tieren aus, denn sie wuchs in einer Zirkusfamilie auf. Ihr Vater ist der ehemalige Zirkusdirektor Gerd Siemoneit-Barum. Schon mit vier Jahren stand sie zum ersten Mal vor Publikum. »Eine Zwergziegen-Dressurnummer«, erinnert sie sich noch heute.

Siemoneit-Barum kennt auch die andere Seite der Manege: Im Jahr 2000 wurde sie Geschäftsführerin des Betriebs, wenig später übernahm sie auch die künstlerische Leitung. Seit 2012 produziert sie in Göttingen das »Circus Barum Weihnachtsspektakel«.

Am 21. Februar wird sie in einer ganz neuen Rolle, weder hinter noch auf der Bühne zu sehen sein, denn Rebecca Siemoneit-Barum wird Jurorin bei der Jewrovision. Als der Zentralrat der Juden, der den Musik- und Tanzwettbewerb in Köln veranstaltet, die Schauspielerin fragte, ob sie diese Aufgabe übernehmen wolle, sagte sie direkt zu: »Für mich als Jüdin und langjährige Wahl-Kölnerin Ehrensache!« Als Musicaldarstellerin und Sängerin bringt sie die notwendige Erfahrung allemal mit.

Karl Kraus

»Als ob man zum ersten und zum letzten Mal schriebe«

Zum 150. Geburtstag des großen Literaten und Satirikers

von Vladimir Vertlib  26.04.2024

Bonn

Beethoven-Haus zeigt Ausstellung zu Leonard Bernstein

Die lebenslange Beschäftigung des Ausnahmetalents mit Beethoven wird dokumentiert

 25.04.2024

Potsdam

Chronist der neuen Weiblichkeit

Das Museum Barberini zeigt Modiglianis Menschenbilder in neuem Licht

von Sigrid Hoff  25.04.2024

München

Ausstellung zeigt Münchner Juden im Porträt

Bilder von Franz von Lenbach und anderen sind zu sehen

 25.04.2024

Wien

Spätwerk von Gustav Klimt für 30 Millionen Euro versteigert

Der Künstler malte das »Bildnis Fräulein Lieser« kurz vor seinem Tod

 25.04.2024

Los Angeles

Barbra Streisand: Lovesong als Zeichen gegen Antisemitismus

Für die Serie »The Tattooist of Auschwitz« singt sie das Lied »Love Will Survive«

 25.04.2024

Kommentar

AfD in Talkshows: So jedenfalls nicht!

Die jüngsten Auftritte von AfD-Spitzenpolitikern in bekannten Talk-Formaten zeigen: Deutsche Medien haben im Umgang mit der Rechtsaußen-Partei noch viel zu lernen. Tiefpunkt war das Interview mit Maximilian Krah bei »Jung & Naiv«

von Joshua Schultheis  24.04.2024

Meinung

Der Fall Samir

Der Regisseur möchte über seine wirren Thesen diskutieren. Doch bei Menschenhass hört der Dialog auf

von Philipp Peyman Engel  22.04.2024

Essay

Was der Satz »Nächstes Jahr in Jerusalem« bedeutet

Eine Erklärung von Alfred Bodenheimer

von Alfred Bodenheimer  22.04.2024