Berlin

Universalgenie und Visionär

Das Werk des Architekten Friedrich Kiesler (1890–1965) inspiriert bis heute alle Genres der Kunst. Foto: Irving Penn © The Irving Penn Foundation, Condé Nast Publications, Inc.

Der Berliner Martin-Gropius-Bau zeigt ab dieser Woche erstmals in Deutschland eine umfangreiche Ausstellung zum Werk des österreich-amerikanischen Künstlers Friedrich Kiesler (1890–1965). Präsentiert wird eine umfassende Retrospektive mit mehr als 400 Modellen, Skizzen, Gemälden, Skulpturen und Fotos. Die Schau mit dem Titel Friedrich Kiesler: Architekt, Künstler, Visionär entstand in Zusammenarbeit mit der Friedrich und Lilian Kiesler-Privatstiftung in Wien.

Kiesler gilt als Universalgenie und Visionär, dessen Werk bis heute alle Genres der Kunst inspiriert. Anhand zentraler Projekte, wichtiger Künstlerfreundschaften und Gemeinschaftsarbeiten werde das Umfeld des Künstlers skizziert und seine Bedeutung für die Architektur- und Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts aufgezeigt, teilten die Ausstellungsmacher bei der Präsentation der Schau am vergangenen Samstag mit.

»Raumstadt« Berühmt wurde Kiesler 1923 in Berlin mit einem elektro-mechanischen Bühnenbild für das Roboter-Drama R.U.R. – Rossum’s Universal Robots von Karel Capek. In Wien baute Kiesler 1924 das Modell einer spiralförmigen Raumbühne, für Paris entwarf er eine schwebende Stadt, die »Raumstadt«.

1926 ging er nach New York, arbeitete weiter an Raumexperimenten, entwarf Möbel, gestaltete Bilder und Skulpturen und entwickelte mit der Galerie »Art of This Century« für die Sammlerin Peggy Guggenheim ein neuartiges Konzept zur Präsentation von Kunst. Sein einziger realisierter Bau entstand 1965 in Jerusalem, das Museum »Shrine of the Book« für die Qumran-Schriftrollen.

Das symbolisch stark aufgeladene Bauwerk – es beherbergt alttestamentarische Schriftrollen, die am Toten Meer gefunden wurden – sowie die nicht ausgeführte »Grotto for Meditation« in New Harmony, Indiana, zeugen vom großen Interesse an sakralen Räumen in Kieslers Spätwerk. epd

Die Ausstellung im Gropius-Bau ist bis zum 11. Juni zu sehen.

Aufgegabelt

Plätzchen mit Halva

Rezepte und Leckeres

 05.12.2025

Kulturkolumne

Bestseller sind Zeitverschwendung

Meine Lektüre-Empfehlung: Lesen Sie lieber Thomas Mann als Florian Illies!

von Ayala Goldmann  05.12.2025

TV-Tipp

»Eigentlich besitzen sie eine Katzenfarm« - Arte-Doku blickt zurück auf das Filmschaffen von Joel und Ethan Coen

Die Coen-Brüder haben das US-Kino geprägt und mit vielen Stars zusammengearbeitet. Eine Dokumentation versucht nun, das Geheimnis ihres Erfolges zu entschlüsseln - und stößt vor allem auf interessante Frauen

von Manfred Riepe  05.12.2025

Köln

Andrea Kiewel fürchtete in Israel um ihr Leben

Während des Krieges zwischen dem Iran und Israel saß Andrea Kiewel in Tel Aviv fest und verpasste ihr 25. Jubiläum beim »ZDF-Fernsehgarten«. Nun sprach sie darüber, wie sie diese Zeit erlebte

 05.12.2025

Genf

Entscheidung gefällt: Israel bleibt im Eurovision Song Contest

Eine Mehrheit der 56 Mitgliedsländer in der European Broadcasting Union stellte sich am Donnerstag gegen den Ausschluss Israels. Nun wollen Länder wie Irland, Spanien und die Niederlande den Musikwettbewerb boykottieren

von Michael Thaidigsmann  04.12.2025

Medien

»Die Kritik trifft mich, entbehrt aber jeder Grundlage«

Sophie von der Tann schwieg bislang zur scharfen Kritik. Doch jetzt reagiert die ARD-Journalistin auf die Vorwürfe

 04.12.2025

Antisemitismus

Schlechtes Zeugnis für deutsche Schulen

Rapper Ben Salomo schreibt über seine Erfahrungen mit judenfeindlichen Einstellungen im Bildungsbereich

von Eva M. Grünewald  04.12.2025

Literatur

Königin Esther beim Mossad

John Irvings neuer Roman dreht sich um eine Jüdin mit komplexer Geschichte

von Alexander Kluy  04.12.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Katrin Richter, Imanuel Marcus  04.12.2025