Literatur

Trauer um Mirjam Pressler

Mirjam Pressler (1940–2019) Foto: dpa

Die Schriftstellerin und Übersetzerin Mirjam Pressler ist tot. Nach langer, schwerer Krankheit sei sie am Mittwoch im Alter von 78 Jahren in Landshut gestorben, teilte die Verlagsgruppe Beltz in Weinheim mit. Die Autorin schrieb mehr als 30 Kinder- und Jugendbücher wie Novemberkatzen oder Nathan und seine Kinder.

Zudem übersetzte sie mehr als 300 Werke, darunter Romane von Zeruya Shalev oder Amos Oz. Auch die Tagebücher von Anne Frank hat sie aus dem Niederländischen ins Deutsche übertragen. Ihre eigenen Geschichten handeln oft von unglücklicher Kindheit und Jugend, aber auch der Holocaust und jüdisches Leben in Deutschland waren für sie wichtige Themen.

KINDHEIT Pressler wurde am 18. Juni 1940 in Darmstadt geboren. Nach einer Kindheit in einer Pflegefamilie und im Heim studierte sie Malerei und Sprachen in Frankfurt am Main und in München.

Einige Zeit verbrachte sie in einem Kibbuz in Israel. In München war sie Taxifahrerin und Verkäuferin, bevor sie 1980 mit ihrem Romandebüt Bitterschokolade über ein Mädchen mit Bulimie einen großen Erfolg landete.

Für ihr Schaffen erhielt Pressler zahlreiche Auszeichnungen. Ende vergangenen Jahres hatte sie in ihrer Heimatstadt Landshut das Große Bundesverdienstkreuz bekommen, als Anerkennung für ihren herausragenden Einsatz für die Völkerverständigung insbesondere zwischen Israel und Deutschland sowie die Erinnerung an das nationalsozialistische Unrecht.

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Ihr letzter Roman erscheint im März. Dunkles Gold schlage einen Bogen von den Pestpogromen im Mittelalter zu aktuellen antisemitischen Entwicklungen in Deutschland, berichtete ihr Verlag.  dpa/ja

Lesen Sie einen ausführlichen Nachruf auf Mirjam Pressler in unserer nächsten Ausgabe kommende Woche.

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 28. August bis zum 4. September

 27.08.2025

Sachbuch

Die Gruppe 47, Günter Grass und die ersten »Shitbürger«

»WELT«-Herausgeber Ulf Poschardt rechnet in seinem neuen Bestseller »Shitbürgertum« auch mit der Kontinuität des deutschen Judenhasses ab. Ein exklusiver Auszug

von Ulf Poschardt  27.08.2025

Filmfestspiele

Gal Gadot wird zur Hassfigur in Venedig

In einem offenen Brief verlangen 1500 Unterzeichner die Ausladung der israelischen Schauspielerin von den Filmfestspielen. Doch die hatte offenbar nie die Absicht, nach Venedig zu kommen

von Nicole Dreyfus  27.08.2025

Atlanta

Woody Allen verteidigt Auftritt bei Moskauer Filmfestival

In einem CNN-Interview legt der Regisseur und Schauspieler dar, warum er an dem russischen Event teilnahm

 27.08.2025

Essay

Übermenschlich allzumenschlich

Künstliche Intelligenz kann Großartiges leisten. Doch nicht zuletzt die antisemitischen Ausfälle von Elon Musks Modell »Grok« zeigen: Sie ist nicht per se besser als ihre Schöpfer. Ein alter jüdischer Mythos wirft Licht auf dieses Dilemma

von Joshua Schultheis  27.08.2025

Archäologie

Vorform der Landwirtschaft: Steinsicheln für die Getreideernte

Funde aus einer Höhle in Zentralasien stellen Annahmen zur Entstehung der Landwirtschaft infrage. Offenbar liegen deren Ursprünge nicht nur in der Region Vorderasien, die auch das heutige Israel umfasst

von Walter Willems  26.08.2025

Digital

Initiative von Heidelberger Hochschule: Neuer Podcast zum Judentum

»Jüdische Studien Heute« als Podcast: Das neue Angebot der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg will alle zwei Wochen Forschungsthemen aufgreifen und Einblicke in die jüdische Lebenswelt bieten

von Norbert Demuth  26.08.2025

Zahl der Woche

1902

Fun Facts und Wissenswertes

 26.08.2025

TV-Tipp

»Barbie« als TV-Premiere bei RTL: Komödie um die legendäre Puppe

Im ersten Realfilm der 1959 von Ruth Handler erfundenen Puppe ist Barbieland eine vor Künstlichkeit nur so strotzende Fantasie

von Michael Kienzl  26.08.2025