UNESCO

Talmud-Handschrift zu Weltdokument ernannt

Die Münchner Handschrift des Babylonischen Talmuds von 1342 Foto: picture alliance/dpa

Der Exekutivrat der UN-Kulturorganisation Unesco hat 74 Dokumente in sein Weltdokumentenregister »Memory of the World« neu aufgenommen. Darunter befinden sich auch drei Dokumente, die von Deutschland vorgeschlagen wurden, wie die Deutsche Unesco-Kommission am Freitag in Bonn mitteilte. Zum Weltdokumentenerbe zählen nun die ersten Röntgen-Aufnahmen der Geschichte und die Münchner Handschrift des Babylonischen Talmuds.

Überdies wurde gemeinsam mit der Schweiz der literarische Nachlass Friedrich Nietzsches nominiert. Sein Nachlass wird in Deutschland und der Schweiz von der Klassik-Stiftung Weimar, der Universitätsbibliothek Basel, dem Staatsarchiv Basel-Stadt und dem Nietzsche-Haus in Sils Maria (Schweiz) aufbewahrt.

»Die Neuaufnahmen zeugen vom technischen Fortschritt ebenso wie von Glauben und Geistesgeschichte«, sagte der Vorsitzende des deutschen Nominierungskomitees für das Weltdokumentenerbe, Konrad Elmshäuser. Die Aufnahmen von Wilhelm Conrad Röntgen seien zwei Serien aus den Jahren 1895 und 1896, die in herausragender Weise die Revolution deutlich machten, die das Röntgen ausgelöst habe. Die Aufnahmen aus dem Deutschen Röntgen-Museum in Remscheid zeigen unter anderem Aufnahmen von Röntgens eigenen Händen und seiner Frau.

Die Münchner Handschrift des Babylonischen Talmuds ist die einzige weltweit, in der der gesamte Text des Werks enthalten ist

Auch eine Münchner Handschrift des Babylonischen Talmud wurde in das Register aufgenommen. Der Talmud gehört zu den bedeutendsten Schriften des Judentums und enthält Kommentare zur Auslegung der biblischen Gesetze. Die Münchner Handschrift des Babylonischen Talmuds ist den Angaben zufolge die einzige weltweit, in der der gesamte Text des Werks enthalten ist. 1342 in Frankreich entstanden, befindet sich das Manuskript seit 1803 im Besitz der Bayerischen Staatsbibliothek.

Zudem wurden auf Vorschlag Frankreichs Zeichnungen und Schriften von Kindern und Jugendlichen aus Kriegszeiten aufgenommen, die zwischen 1914 und 1950 in Europa entstanden sind, wie es hieß. Deutschland hatte sich an dieser Nominierung beteiligt. Die Zeichnungen stammen unter anderem aus Beständen des Düsseldorfer Stadtmuseums.

Das Weltdokumentenerbe vereint Buchbestände, Handschriften, Partituren, Bild-, Ton- und Filmaufnahmen von außergewöhnlichem Wert für die Menschheitsgeschichte. Das internationale Unesco-Register »Memory of the World« zählt über 500 Einträge. Darunter befinden sich 35 Beiträge aus Deutschland. epd 

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Katrin Richter  24.06.2025

Kolumne

Diasporajuden, löscht die Warn-App!

Was das jüdische Volk jetzt wirklich braucht: Wenigstens einer pro Familie sollte durchschlafen

von Ayala Goldmann  24.06.2025

Berlin

Ehrung für zwei Meister: »The Simon and Garfunkel Story« auf 18 deutschen Bühnen

Selbst Art Garfunkel selbst kennt die Show. Was hält er davon?

von Imanuel Marcus  24.06.2025

Berlin

»Manchmal war ich einfach nur erschöpft«

Schon als Kind war Scarlett Johansson von »Jurassic Park« begeistert. Nun erfüllt sich ihr Traum, selbst Teil des Franchise zu sein – doch die Dreharbeiten waren anstrengender als gedacht

 23.06.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Reif, reifer, Reifeprüfung: Warum ich jedes Jahr Abitur mache

von Nicole Dreyfus  22.06.2025

Lesen!

Menahem Pressler

Ein Jugendbuch schildert das Jahrhundertleben des jüdischen Pianisten

von Maria Ossowski  22.06.2025

Aufgegabelt

Schoko-Babka

Rezepte und Leckeres

 22.06.2025

Literatur

Die Kunst, das Opfer und die Ministerin

In seinem Schlüsselroman nimmt Jonathan Guggenberger den Antisemitismus im Kulturbetrieb aufs Korn

von Ralf Balke  22.06.2025

Justiz

Dieter Hallervorden und Diether Dehm zeigen Kanzler Friedrich Merz wegen »Drecksarbeit«-Aussage an

Mit seiner Bemerkung zu Israels Angriff auf den Iran hat Kanzler Merz für viel Zustimmung und Ablehnung gesorgt. Nun sollte sich die Justiz damit beschäftigen, meinen einige

 20.06.2025