Film

Streaming hat in der Krise geholfen

Martin Moszkowicz Foto: imago images/Photopress Müller

Martin Moszkowicz, Filmproduzent und Chef von Constantin Film, beobachtet in der Corona-Krise eine Sehnsucht nach dem Kinobesuch.

»Es gibt doch einen riesigen Bedarf, die Menschen wollen unbedingt wieder ins Kino«, sagte er im Interview der »Süddeutschen Zeitung« vom Dienstag. 2021 werde ein »sehr, sehr volles Kinojahr« werden.

Momentan verlören die deutschen Kinos 20 Millionen Euro pro Woche, fügte Moszkowicz hinzu. Insofern brauche es staatliche Unterstützung für die Häuser und die Produktionswirtschaft.

KULTUR »Aber die Kultur kommt ja gerade als Letztes dran, noch hinter dem Fußball und den Biergärten«, kritisierte der Experte. Mit fünf Milliarden Euro Umsatz und 40.000 Mitarbeitern sei die Branche indes »ziemlich relevant, dass sollte man nicht vergessen. Und die Menschen brauchen Kultur.«

2021 könne ein »sehr, sehr volles Kinojahr« werden.

In den vergangenen Jahren habe es mit bis zu 800 jährlichen Filmstarts ein Überangebot gegeben, sagte der Produzent weiter. Künftig sei »das eine oder andere Projekt« vielleicht besser im Streaming- oder Fernsehbereich aufgehoben. »Klar ist auch: Streaming hat uns in der Krise sehr geholfen«, betonte Moszkowicz. Studien zeigten zudem, dass diejenigen, die viel streamten, auch häufig ins Kino gingen.

Der Besuch im Kino werde immer mehr zu einem Event. Zugleich sei er »durch nichts zu ersetzen«, so der Produzent: »Das Kinoerlebnis auf der großen Leinwand, mit perfektem Ton und mit anderen zusammen ohne Ablenkung in einem Saal ist wie eine emotionale Reise, das bietet der Fernseher nicht.« kna

Österreich

Neue Direktorin für das Jüdische Museum Hohenems

Historikerin Irene Aue-Ben-David übernimmt die Leitung und bringt internationale Erfahrung aus Jerusalem mit

von Nicole Dreyfus  16.12.2025

Basel

Mann wollte Juden während des ESC angreifen

Kurz vor dem »Eurovision Song Contest« in der Schweiz wurde ein 25-Jähriger wegen konkreter Gewaltdrohungen festgenommen und ausgewiesen

von Nicole Dreyfus  16.12.2025

Berlin

Umstrittene 88: Der schwierige Umgang mit rechten Codes

Im Berliner Fußball sorgt die Debatte um die Rückennummer 88 und dem Hitler-Bezug für Kontroversen. Warum das Verbot erneut scheiterte und wie der Fußball insgesamt mit rechtsextremen Codes umgeht

von David Langenbein, Gerald Fritsche, Jana Glose  16.12.2025

Wien

ESC 2026: ORF will israelfeindliche Proteste nicht ausblenden

Die Debatte und der Boykott einzelner Länder wegen der Teilnahme Israels haben den ESC 2026 bisher überschattet. Auch beim Event im Mai selbst drohen Proteste. Wie geht der ORF damit um?

 16.12.2025

Washington D.C.

Trump sorgt mit Angriffen auf ermordeten Rob Reiner für Empörung

Der jüdische Regisseur sei an einem »Trump-Verblendungssyndrom« gestorben, schreibt der Präsident. Dafür erntet er seltene Kritik aus den eigenen Reihen

 16.12.2025

Nachruf

Filmproduzent mit Werten

Respektvoll, geduldig, präzise: eine Würdigung des sechsfachen Oscar-Preisträgers Arthur Cohn

von Pierre Rothschild  15.12.2025

Meinung

Xavier Naidoos antisemitische Aussagen? Haken dran!

Der Mannheimer Sänger füllt wieder Konzertsäle. Seine Verschwörungserzählungen über Juden und holocaustrelativierenden Thesen scheinen kaum noch jemanden zu stören

von Ralf Fischer  15.12.2025

Los Angeles

Bestürzung über Tod von Rob Reiner und Ehefrau Michele

Der jüdische Regisseur und seine Frau wurden tot in ihrem Haus aufgefunden. Die Polizei behandelt den Fall als mögliches Tötungsdelikt

 15.12.2025

Justiz

Gericht: Melanie Müller zeigte mehrmals den Hitlergruß

Melanie Müller steht erneut vor Gericht: Die Schlagersängerin wehrt sich gegen das Urteil wegen Zeigens des Hitlergrußes und Drogenbesitzes. Was im Berufungsverfahren zur Debatte steht

von André Jahnke  14.12.2025