Show

Stille war gestern

Immer auf dem Sprung: Zahi Patish (l.) und Danny Rachom von Sheketak Foto: Marco Limberg

Zahi trommelt mit den Fingern auf dem Tisch. Erst langsam, dann immer schneller, bis ein fast treibender Rhythmus entsteht. Irgendwie kann er nicht anders. Still sitzen ist nicht sein Ding. Auch nicht Dannys. Die beiden Gründer der israelischen Tanzcombo Sheketak sind mit weiteren fünf Tänzern und drei Musikern zu Gast in Berlin und werden mit ihrer Show »Rhythm in Motion« vom 8. bis zum 18. Mai im Tipi am Kanzleramt auftreten.

Wie schon bei ihrem Auftritt vor zwei Jahren tanzen, rappen, springen und trommeln sie auf allem herum, was ihnen gerade so in den Weg kommt. »In der Show steckt unser ganzes Herzblut«, sagt Danny, der seit seinen frühesten Lebensjahren tanzt und musiziert. Und auch, wenn sich das Programm nicht wesentlich von der »alten« Show unterscheidet, garantieren die beiden Tänzer, dass das Publikum nicht das Gleiche von damals zu sehen bekommen wird. »Wer uns mehrmals hintereinander besucht, der hat jeden Abend eine andere Show«, sagt Zahi.

Streetart Die Gruppe versucht, so viel wie möglich Spontanes mit einzubauen. »Wir haben sehr viel Platz zum Improvisieren, und manchmal beschließen wir kurzfristig, einen Teil der Show durch einen anderen zu ersetzen«, beschreibt Danny die Planung. Zu ihren Auftritten lassen sich die Musiker und Tänzer von Streetart, Comics oder Breakdance inspirieren.

Damit fing auch alles an. »Breakdance war in den 80er-Jahren eine große Sache. Und Mitte der 90er haben wir beide dann beschlossen, Sheketatk zu gründen.« Sheketak, das ein Wortspiel aus dem hebräischen Scheket (Stille) und Tak (Klang) ist, touren seitdem quer durch die Welt: Die USA, Frankreich und sogar China haben sie mit ihrem Programm schon besucht. »Der Auftritt in China war eine Herausforderung«, erzählt Zahi.

Denn das Publikum galt als besonders zurückhaltend. Und dabei leben die Auftritte der Combo auch von der Interaktion mit dem Publikum. Und mit ein wenig Stolz sagt Danny: »Nicht erst zum Schluss ist der Funke übergesprungen.« In Deutschland habe man damit kein Problem, denn das Publikum sei sehr offen und auch kooperativ. Und wenn den Zuschauern allein vom Betrachten der schnellen Schrittfolgen, Körperbewegungen und Drehungen der Atem wegbleibt, dann geht es bei Sheketak erst richtig los.

Mehr Informationen gibt es unter
www.sheketak.com

Informationen zum Gastspiel finden Sie unter
www.tipi-am-kanzleramt.de

Film

Künstlerischer Extremismus

Im Thriller »How to Blow Up a Pipeline« widmet sich Regisseur Daniel Goldhaber gewalttätigen Umweltaktivisten in Texas

von Jens Balkenborg  08.06.2023

Musik

Der Hyperaktive

Omer Meir Wellber wird Generalmusikdirektor der Hamburger Staatsoper. Ein Porträt

von Stephen Tree  08.06.2023

Glosse

Der Rest der Welt

Begegnungen der dritten Art oder Mit Israelis im Fitnessstudio

von Ayala Goldmann  08.06.2023

Studie

Hoffnung für Blutkrebspatienten

Israelischen Forschern gelingt bahnbrechender Durchbruch in der Behandlung des Multiplen Myeloms

von Lilly Wolter  08.06.2023

Hollywood

Harrison Ford am »Captain America«-Drehset

Er schlüpft in die Rolle des schnurrbärtigen Generals Thaddeus Ross

 07.06.2023

Zahl der Woche

Wie viel Liter Milch produziert eine Kuh in Israel durchschnittlich pro Jahr?

Fun Facts und Wissenswertes

 06.06.2023

Film

Mit Kälte beobachtet

In Cannes wurde »The Zone of Interest« über den Auschwitz-Kommandanten Rudolf Höß mit dem großen Preis der Jury ausgezeichnet

von Patrick Heidmann  06.06.2023

Dialog

Igor Levit wird mit Buber-Rosenzweig-Medaille geehrt

Gewürdigt wird sein Einsatz gegen Antisemitismus und Rassismus

 06.06.2023

Glosse

Der Rest der Welt

Warum ich Steven Spielbergs Entschuldigung annehme

von Joshua Schultheis  06.06.2023