Hören!

»Sounds No Walls«

In dieser Woche zu sehen und zu hören Foto: JMB

Hören!

»Sounds No Walls«

Konzerte der jüdischen Jazz-Avantgarde in Berlin

von Jonathan Scheiner  20.06.2011 16:25 Uhr

Vom 23. bis 26. Juni wird Berlin drei Tage lang die Hauptstadt des jüdischen Jazz sein. Im Rahmen der Ausstellung Radical Jewish Culture veranstaltet das Jüdische Museum eine Reihe von Konzerten mit den wichtigsten Vertretern der musikalischen Avantgarde. Nur der Berühmteste, John Zorn, fehlt. Der Erfinder der »Radical Jewish Culture« wurde nicht eingeladen.

»Ein Abend mit Zorn wäre so teuer gewesen wie alle anderen Konzerte zusammen«, sagt Bert Noglik, der das Festival Sounds No Walls organisiert hat. Dafür kommen wichtige Mitstreiter Zorns, wie die Sängerin Shelley Hirsch, der Vokal-Akrobat David Moss oder der Bassist Greg Cohen, der ebenso wie der Geiger Mark Feldman zum inneren Zirkel der Masada-Band des New Yorker Meisters zählt. Dazu gesellen sich Musiker, die auf John Zorns Tzadik-Label veröffentlicht wurden, wie David Krakauer oder der in Berlin lebende Trompeter Paul Brody.

hotspots Auch aus Israel reisen Interpreten an die Spree. Denn, so Noglik: »Israel ist neben Berlin und New York der dritte Hotspot jüdischer Musik weltweit.« Erwartet werden die Pianistin Anat Fort aus Tel Aviv, die im Duett mit dem Perkussionisten Zohar Fresco auftritt, sowie der Bassist Avishai Cohen, in dessen Jazz Elemente sefardischer Lieder einfließen.

Neben den unterschiedlichen Klangfarben wird es auch einen Grenzgang zwischen dem New Yorker Gitarristen Elliott Sharp und dem Sprecher Christian Brückner zu hören geben, den die meisten als Stimme Robert de Niros im Ohr haben. Und wem dann immer noch nicht dämmert, was jüdischer Jazz ist, der kann zur Veranstaltung Jazz & Jewish Culture-Talk gehen. Dort wollen Musiker und Kritiker ergründen, warum ausgerechnet diese Musikrichtung ein so wichtiges Spielfeld für jüdische Identität ist.

www.sounds-no-walls.de

Kulturkolumne

Was bleibt von uns?

Lernen von John Oglander

von Sophie Albers Ben Chamo  25.11.2025

Kultur

André Heller fühlte sich jahrzehntelang fremd

Der Wiener André Heller ist bekannt für Projekte wie »Flic Flac«, »Begnadete Körper« und poetische Feuerwerke. Auch als Sänger feierte er Erfolge, trotzdem konnte er sich selbst lange nicht leiden

von Barbara Just  25.11.2025

Jüdische Kulturtage

Musikfestival folgt Spuren jüdischen Lebens

Nach dem Festival-Eröffnungskonzert »Stimmen aus Theresienstadt« am 14. Dezember im Seebad Heringsdorf folgen weitere Konzerte in Berlin, Essen und Chemnitz

 25.11.2025

Hollywood

Scarlett Johansson macht bei »Exorzist«-Verfilmung mit

Sie mimte die Marvel-Heldin »Black Widow« und nahm es in »Jurassic World: Die Wiedergeburt« mit Dinos auf. Nun lässt sich Scarlett Johansson auf den vielleicht düstersten Filmstoff ihrer Laufbahn ein

 25.11.2025

TV-Tipp

Sie ging über Leichen: Doku »Riefenstahl« zeigt eine überzeugte Nationalsozialistin

Das Erste zeigt Andres Veiels vielschichtigen Dokumentarfilm über Leben und Wirken von Hitlers Lieblingsregisseurin Leni Riefenstahl. Der Film geht auch der Frage nach, wie ihre Filme bis in die Gegenwart ausstrahlen

von Jens Hinrichsen  24.11.2025

Nachruf

Das unvergessliche Gesicht des Udo Kier

Er ritt im Weltall auf einem T-Rex, spielte für Warhol Dracula und prägte mit einem einzigen Blick ganze Filme. Udo Kier, Meister der Nebenrolle und Arthouse-Legende, ist tot. In seinem letzten Film, dem Thriller »The Secret Agent«, verkörpert er einen deutschen Juden

von Christina Tscharnke, Lisa Forster  24.11.2025

TV-Kritik

Viel Krawall und wenig Erkenntnis: Jan Fleischhauer moderiert im ZDF den Kurzzeitknast der Meinungen

Mit »Keine Talkshow - Eingesperrt mit Jan Fleischhauer« setzt das ZDF auf Clash-TV: ein klaustrophobisches Studio, schnelle Schnitte, Big-Brother-Momente und kontroverse Gäste - viel Krawall, wenig Erkenntnis

von Steffen Grimberg  24.11.2025

Holzstörche zur Geburt in Niederösterreich. Noch immer werden neben den klassischen Namen viele biblische Namen den Kindern gegeben.

Statistik

Diese hebräischen Vornamen in Österreich sind am beliebtesten

Österreichische Eltern wählen gern Klassiker. Unter den Top Ten sind auch viele Namen biblischen Ursprungs

von Nicole Dreyfus  24.11.2025

Nürnberg

»Tribunal 45«: Ein interaktives Spiel über die Nürnberger Prozesse

Darf man die Nürnberger Prozesse als Computerspiel aufarbeiten? Dieses Spiel lässt User in die Rolle der französischen Juristin Aline Chalufour schlüpfen und bietet eine neue Perspektive auf die Geschichte

von Steffen Grimberg  24.11.2025