Ariel Schlesinger

Skulptur vor Jüdischem Museum Frankfurt eingeweiht

Die Skulptur »Untitled« von Ariel Schlesinger steht vor dem Jüdischen Museum Frankfurt. Foto: dpa

Ariel Schlesinger

Skulptur vor Jüdischem Museum Frankfurt eingeweiht

Das Werk des israelischen Künstlers besteht aus zwei in Aluminium gegossenen Bäumen mit Edelstahlkern

 18.09.2019 20:43 Uhr

Auf dem Vorplatz des Jüdischen Museums in Frankfurt am Main ist am Mittwoch eine Skulptur des israelischen Künstlers Ariel Schlesinger (39) eingeweiht worden. Die elf Meter hohe und 1,8 Tonnen schwere Skulptur mit dem Titel Untitled sei »beinahe organisch eingefügt in das Ensemble des Museums mit dem historischen Rothschildpalais aus dem 19. Jahrhundert und dem Neubau von ‚Staab Architekten‘, der 2020 eröffnet wird«, sagte die Frankfurter Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD).

Die Skulptur bestehe aus zwei in Aluminium gegossenen Bäumen mit einem Edelstahlkern, von denen einer im Boden verpflanzt ist, sagte Hartwig. Der andere scheine sich kopfüber an den Ästen des unteren zu halten und strecke seine Wurzeln gegen den Himmel. Inspiriert worden sei Schlesinger einerseits von der Geschichte der Frankfurter Juden, sagte Hartwig: dem Gefühl gleichzeitiger Verbundenheit und Entwurzelung.

Inspiriert worden ist das Werk Schlesingers auch von der Geschichte der Frankfurter Juden.

Zugleich gehe die Idee auf verschiedene jüdische Quellen zurück, etwa den kabbalistischen Lebensbaum, der die göttliche Schöpfung widerspiegelt, und die hebräische Bibel, wo im Buch Hesekiel die besondere Verbindung von Gott zum Volk Israel mit der Metaphorik des Baums beschrieben werde. Dort heißt es: »Ich lasse den grünenden Baum verdorren, den verdorrten Baum lasse ich erblühen« (17,24).

Er habe für den Lichthof des Museums mit den ineinander verschränkten Bäumen etwas Lebendiges schaffen wollen, das aber auch»die Zerstörung und das Trauma« in sich trage, erläuterte Schlesinger.

Außerdem habe er mit der Doppelstruktur ausdrücken wollen, dass alles Leben auf Beziehung angelegt sei, in »angenehmer oder spannungsgeladener Weise«. Das Kunstwerk sei die erste Arbeit von Ariel Schlesinger im öffentlichen Raum, sagte die Direktorin des Jüdischen Museums, Mirjam Wenzel.

Sie hoffe, dass die Skulptur zum neuen Wahrzeichen des Museums werde. Ermöglicht worden sei die Skulptur durch eine Spende des Bankhauses Rothschild und des Unternehmers Klaus Mangold in Höhe von 350.000 Euro.  epd

Computerspiel

Lenny Kravitz wird James-Bond-Bösewicht

Als fieser Schurke will der Musiker im kommenden Jahr dem Agenten 007 das Leben schwer machen – allerdings nicht auf der Kinoleinwand

 12.12.2025

Berlin

Jüdisches Museum bekommt zusätzliche Förderung

Das Jüdische Museum in Berlin gehört zu den Publikumsmagneten. Im kommenden Jahr feiert es sein 25. Jubiläum und bekommt dafür zusätzliche Mittel vom Bund

 12.12.2025

Aufgegabelt

Latkes aus Dillgürkchen

Rezepte und Leckeres

 12.12.2025

Kulturkolumne

Lieber Chanukka als Weihnachtsstress?

Warum Juden es auch nicht besser haben – was sich spätestens an Pessach zeigen wird

von Maria Ossowski  12.12.2025

Kommerz

Geld oder Schokolade?

Der Brauch, an den Feiertagen um Münzen zu spielen, hat wenig mit den Makkabäern oder dem traditionellen Chanukkagelt zu tun. Der Ursprung liegt woanders

von Ayala Goldmann  12.12.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Singend durch Paris oder Warum unser Chanukka-Song der beste ist

von Nicole Dreyfus  12.12.2025

Literatur

Deutsch-Hebräischer Übersetzerpreis für Helene Seidler

Die Schriftstellerin wurde für die Übersetzung des Romans »Unter Freunden stirbt man nicht« von Noa Yedlin ausgezeichnet

 12.12.2025

Zürich

Protest gegen ESC-Teilnahme Israels: Nemo gibt Pokal zurück

Mit der Zulassung Israels verrate der Gesangswettbewerb seine Werte von »Einheit, Inklusion und Würde für aller Menschen«, so Nemo

 12.12.2025

Meinung

Nemo unverbesserlich

Nemo gibt mit Rückgabe der ESC-Siegertrophäe auch Haltung ab. Statt Rückgrat zu zeigen, schwimmt das Schweizer Gesangswunder von 2024 im postkolonialen Strom mit

von Nicole Dreyfus  12.12.2025