Hören!

Rock aus Israel

Asaf Avidan rockt Foto: Promo

Kein Zweifel: Asaf Avidan ist ein Star. Der israelische Sänger, der mit seiner Band The Mojos am vergangenen Donnerstag im gut gefüllten Berliner Frannz Club seine Deutschlandtournee begann, brachte bei seinem fast eineinhalbstündigen Auftritt mit einer Mischung aus Jazz, Rock und Folk das anfangs eher ruhige Berliner Publikum schnell zum Toben. Auch wenn die Stimme des 29-Jährigen für den ein oder anderen etwas gewöhnungsbedürftig war. Die klingt fast wie die von Janis Joplin und ergänzt mit ihren Höhen und manchmal auch mit Schreien die fiependen Gitarrenparts und die dunklen Drumsoli der Band.

Avidan spielt mit dem Bassisten Ran Nir um die Wette und singt mit solcher Leidenschaft, dass die Adern an seinem Hals sichtbar werden. Zwischen den Liedern unterhält er das Publikum mit Anekdoten, wie über das eisige Berliner Wetter. Extra für die Auftritte im kalten Europa habe er sich dicke Schuhe gekauft, erzählt er, doch jetzt auf der Bühne sei ihm zu warm. Zum Ende des Konzerts zeigt der Schlagzeuger der Mojos, Yoni »Joni Snow« Sheleg, noch sein Können und trommelt das Publikum in Richtung Zugabe. Asaf klettert auf das Schlagzeugpodest und stimmt mit einem Schrei die Zugabe an. Bis zum 5. Februar tourt die Band noch durch Deutschland. Das nächste Konzert gibt es heute abend im Bielefelder »Forum«. Am 1.Februar treten Avidan und The Mojos im Freiburger Jazzhaus auf, am 2. Februar im »Nachtleben« in Frankfurt. Am 4. Februar. gibt es ein Konzert im Tübinger Sudhaus und am 5. Februar kann man in München die fünf Musiker sehen und hören. Wer es nicht zu einem der Konzerte schafft, kann sich zu Hause die CD anhören. Die ist zwar nicht ganz so kraftvoll wie der Live-Auftritt, macht aber Lust auf mehr.
Asaf Avidan & the Mojos: The Reckoning, Columbia/Sony.

Weitere Informationen zur Band unter: www.myspace.com/findlovenow

Rachel Aviv

Recht auf eigene Realität

Erstmals erscheinen Texte der amerikanischen Kolumnistin zu ethischen Fragen der Psychiatrie gesammelt auf Deutsch

von Katrin Diehl  27.03.2025

Todestag

Wenn Worte überleben - Vor 80 Jahren starb Anne Frank

Gesicht der Schoa, berühmteste Tagebuch-Schreiberin der Welt und zugleich eine Teenagerin mit alterstypischen Sorgen: Die Geschichte der Anne Frank geht noch heute Menschen weltweit unter die Haut

von Michael Grau, Michaela Hütig  27.03.2025

Leon de Winter

Plötzlich Jude

Im neuen Roman verliert der Protagonist den Glauben an alles Rationale – auch weil er auf einen Hund trifft

von Ralf Balke  27.03.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Auf das Innere kommt es an: Warum ich auf Buchumschläge verzichte

von Katrin Richter  27.03.2025

Dmitrij Kapitelman

Kitt der Diaspora

Die Liebe zur russischen Sprache nimmt im neuen Roman eine zentrale Rolle ein – der Angriff auf die Ukraine ist stets als dunkler Schatten präsent

von Eugen El  27.03.2025

Slata Roschal

Lyrik oder Prosa?

Warum nicht beides, dachte die Autorin – und erweist sich als geschickte Wanderin zwischen den Welten

von Frank Keil  27.03.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 27. März bis zum 2. April

 27.03.2025

Berlin

Hans Rosenthal entdeckte Show-Ideen in Fabriken

Zum 100. Geburtstag des jüdischen Entertainers erzählen seine Kinder über die Pläne, die er vor seinem Tod noch hatte. Ein »Dalli Dalli«-Nachfolger lag schon in der Schublade

von Christof Bock  27.03.2025

Imanuels Interpreten (7)

Peter Herbolzheimer: Der Bigband-Held

Der jüdische Posaunist, Komponist, Arrangeur, Bandleader und Produzent rettete Bigbands, gründete seine eigene und wurde Jazz-Rock-Pionier. Heute ist sein 15. Todestag

von Imanuel Marcus  27.03.2025