Film

Robert De Niro wird 75

»Israelis sind warmherzig. Sie sind nette Menschen. Aggressiv, aber ich respektiere diese Aggressivität, die brauchen sie in ihrer Situation«: Robert De Niro 2013 in Jerusalem bei seinem Treffen mit Schimon Peres Foto: dpa

Robert De Niro zählt zu den einflussreichsten Charakterdarstellern Hollywoods. Berühmt ist er für seine ausgeprägte Mimik und seine intensive Spielweise. In rund 115 Filmen hat er mitgespielt, und viele hat er durch seine intensive Darstellung geprägt.

Heute feiert De Niro seinen 75. Geburtstag – und er ist vor der Kamera aktiver denn je. Neben der Großvater-Komödie War With Grandpa ist gerade The Irishman abgedreht, eine Geschichte krimineller Machenschaften zwischen Gewerkschaften und Mafia. De Niros starker Gegenpart ist, wie schon so oft, Al Pacino. Regie führte Martin Scorsese, es ist seine neunte Zusammenarbeit mit dem Schauspieler.

karriere Geboren wurde Robert Anthony De Niro Jr. 1943 in New York. Der junge Mann will Schauspieler werden. Er nimmt Unterricht, tingelt durch Provinztheater und geht zu allen offenen Castings: »Ich hatte nicht einmal einen Agenten.« Der Durchbruch kommt 1970: Roger Corman engagiert De Niro für den Gangsterfilm Bloody Mama als drogensüchtigen Sohn der Bandenchefin Ma Barker.

Bald darauf steht er in dem Großstadtdrama Hexenkessel neben seinem Freund Harvey Keitel vor der Kamera. Es folgen Klassiker wie Der Pate II, Taxi Driver, Raging Bull, Goodfellas, Heat, Wag the Dog oder Jackie Brown.

Und schließlich geht er auch unter die Restaurantbetreiber. 1994 gründet er gemeinsam mit dem japanischen Meisterkoch Nobu Matsuhisa und dem Filmproduzenten Meir Teper die Kette »Nobu Hospitality LLC«. Sie beginnen mit Restaurants, 2013 kommen auch Hotels dazu. Weltweit gibt es sieben davon, demnächst eröffnet eines mit 38 Gästezimmern in Tel Aviv, und zwar mitten auf dem schicken Rothschild-Boulevard.

Peres Anhänger der BDS-Bewegung in Hollywood und anderswo dürfte das ärgern, zumal De Niro aus seiner Sympathie für den jüdischen Staat auch sonst keinen Hehl macht. Vor fünf Jahren nahm er – wie auch Barbra Streisand und Sharon Stone – an der Feier zum 90. Geburtstag von Schimon Peres teil.

Bei dieser Gelegenheit sagte er, nach einem Besuch an der Kotel mit seinem 17-jährigen Sohn, in einer Rede: »Ich komme immer gern nach Israel. Israelis sind warmherzig. Sie sind voller Energie. Sie sind direkt. Sehr klug. Ich mag kluge Leute. Sie sind nette Menschen. Aggressiv, aber ich respektiere diese Aggressivität, die brauchen sie in ihrer Situation.«

Mit seiner zweiten Frau Grace Hightower lebt der Schauspieler, Vater von fünf Kindern aus drei Beziehungen, in New York. In seiner langen Karriere wurde er vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit zwei Oscars, für Wie ein wilder Stier und Der Pate II, einem Berlinale-Bären oder jüngst der Ehrendoktorwürde der Brown University.

Eine Auszeichnung fehlte ihm indes noch – ein Stern auf dem legendären Hollywood Walk of Fame. Im kommenden Jahr wird De Niro auch diese Ehre zuteil. ja/epd

Antisemitismus

Javier Bardem vergleicht Israels Armee mit den Nazis

Auch zieht der spanische Schauspieler einen Vergleich zwischen den IDF und dem KZ-Kommandanten Amon Göth. Es ist nicht das erste Mal

 22.08.2025

Raubkunst

Drei Millionen Franken für Bührle-Stiftung

Die Stadt Zürich beantragt Kredit für vertiefte Provenienzforschung der Sammlung Bührle

 22.08.2025

Medien

Fiktion statt Fakten

Matti Friedman hat viele Jahre für die Nachrichtenagentur AP berichtet. Der Journalist kennt die Probleme der Gaza-Berichterstattung aus erster Hand

von Gunda Trepp  22.08.2025

Camille Pissarro

Leidenschaft. Freiheit. Kunst

Das Potsdamer Museum Barberini zeigt mehr als 100 Gemälde des jüdischen Impressionisten

von Maria Ossowski  21.08.2025

Roman

Unter den Dächern von Paris

Fast 100 Jahre nach ihrem Entstehen erscheint Sebastian Haffners berührende Liebesgeschichte

von Alexander Kluy  21.08.2025

TV-Tipp

»Wonder Woman«: Von der Welt der griechischen Sagen in den Ersten Weltkrieg

Das Entree der Comic-Heroine Wonder Woman in die Welt des modernen Blockbuster-Kinos ist nach wie vor eine der besten unter den (Neu-)Verfilmungen von DC-Comics

von Jan Lehr  21.08.2025

Streaming

»Chabos« fährt mit Vollgas in die Nullerjahre

Die Serie führt Zuschauer mitten in eine verhängnisvolle Nacht mit einem illegalen Film-Download. Arkadij Khaet führte Co-Regie

von Simone Andrea Mayer  21.08.2025

Kulturkolumne

Verhandeln auf Tinder

Dating in Zeiten der Wassermelone

von Laura Cazés  21.08.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

von Imanuel Marcus, Katrin Richter  21.08.2025