Berlin

»Richards jüdischer Albtraum«

Das Deutsche Historische Museum widmet Richard Wagner eine Ausstellung, die auch den Antisemitismus des Komponisten beleuchtet

 12.01.2022 14:48 Uhr

Der Komponist Richard Wagner (1813-1883) Foto: imago images/Heinz Gebhardt

Das Deutsche Historische Museum widmet Richard Wagner eine Ausstellung, die auch den Antisemitismus des Komponisten beleuchtet

 12.01.2022 14:48 Uhr

Das Deutsche Historische Museum (DHM) in Berlin widmet von 8. Februar an dem Komponisten Richard Wagner (1813-1883) eine Ausstellung. Unter dem Motto »Richard Wagner und das deutsche Gefühl« werde Wagners Leben und Werk in Bezug zu den Strömungen und Stimmungen seiner Epoche gesetzt, teilte das Museum am Mittwoch in Berlin mit.

Wagners künstlerisches Schaffen stehe dabei besonders im Kontext der damals allgegenwärtigen Suche nach einer deutschen Identität nach der Reichsgründung 1871, hieß es. Die Ausstellung der Kuratoren Michael Steinberg und Katharina Schneider präsentiere unter anderem persönliche Aufzeichnungen und Gegenstände des Komponisten wie etwa Gemälde, Zeichnungen, Manuskripte, Briefe und Fotografien. Zudem gebe es Inszenierungsausschnitte, Hörstationen und Kurzinterviews mit Wagner-Interpreten.

ANTISEMITISMUS Auch der Antisemitismus Wagners wird den Angaben zufolge thematisiert. Dazu gebe es unter anderem eine vom Intendanten der Komischen Oper, Barrie Kosky, geschaffene Installation mit dem Titel »Richards jüdischer Albtraum«.

Parallel zur Wagner-Ausstellung, die bis zum 11. September zu sehen ist, soll die Schau »Karl Marx und der Kapitalismus« im Deutschen Historischen Museum gezeigt werden. Sie ist vom 10. Februar an bis zum 21. August zu sehen. Sie zeige Wagners Zeitgenossen Marx (1818-1883) als scharfen Kritiker der Moderne und des Kapitalismus, hieß es. Beide, Marx und Wagner, hätten enorme Wirkung auf das 19. und 20. Jahrhundert gehabt, aber auch anhaltend auf das 21. Jahrhundert, hieß es. epd

Streaming

»Bros«: Zwei Trottel, eine Bar

Die erste rein hebräischsprachige und israelische Original-Produktion für Netflix startet heute weltweit

von Ayala Goldmann  18.04.2024

Interview

»Deutschland ist eine neurotische Nation«

Bassam Tibi über verfehlte Migrationspolitik, Kritik an den Moscheeverbänden und Ansätze für islamische Aufklärung

von Christoph Schmidt  18.04.2024

Verschwörungstheorien

Nach viel kritisiertem Israel-Hass-Video: Jetzt spricht Dieter Hallervorden

Der Schauspieler weist die Kritik an seiner Veröffentlichung zurück

 18.04.2024

Venedig

Israelhasser demonstrieren bei Kunstbiennale

Die Demonstranten forderten einen Boykott israelischer Künstler

 18.04.2024

Klassik

Eine Liebeserklärung an die Mandoline

Der israelische Musiker Avi Avital verleiht Komponisten wie Bach oder Vivaldi einen unverwechselbaren neuen Touch

von Christine Schmitt  18.04.2024

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

 18.04.2024

Restitution

Bundesregierung will Herausgabe von NS-Raubkunst erleichtern

Gesetzentwurf sieht unter anderem einen Auskunftsanspruch gegenüber Personen vor, die NS-Raubkunst in Verkehr bringen

 17.04.2024

Berlin

Wenn aus Projektionen Projektile werden

Experten diskutierten bei einer Tagung der Bildungsabteilung im Zentralrat, wie anti-israelische Obsessionen wirken

von Mascha Malburg  17.04.2024

Philosophie

Mit Sartre gegen die Enge

Vincent von Wroblewskys Autobiografie »Vermutlich Deutscher« ist ein kleines Meisterwerk

von Marko Martin  17.04.2024