Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

bernard madoff schließt cineastisch auf zu legendären Kriminellen wie Al Capone und Vito Corleone (Der Pate). Kein Geringerer als Robert de Niro wird den 65-Milliarden-Betrüger in einem Dokudrama darstellen, das der Schauspieler für den amerikanischen Kabelsender HBO selbst produziert. Eventuelle Befürchtungen, dass der Film antisemitische Stimmungen wecken könnte, sind unbegründet: Koproduzentin ist de Niros Geschäftspartnerin Jane Rosenthal.

rachel weisz empfiehlt als Therapie gegen Neurosen die Mutterschaft. »Bevor ich mein Kind bekam, habe ich mir den Luxus des Selbstzweifels erlaubt«, sagte die britische Schauspielerin der Zeitschrift Psychologies. »Als Mutter muss ich mich auf Grundlegendes konzentrieren, nämlich das Wohlergehen des Kindes. Das hilft, den anderen Blödsinn auszuschalten.« Weisz hat einen fünf Jahre alten Sohn aus ihrer Beziehung mit dem Regisseur Darren Aronofsky (Black Swan).

wladimir kaminer kommt zu Filmehren. Russendisko, das Buch, mit dem der russisch-jüdische Zuwanderer vor elf Jahren seinen Durchbruch als Schriftsteller hatte, ist verfilmt worden und wird im März 2012 Uraufführung haben. Kaminer wird auf der Leinwand von Matthias Schweighöfer dargestellt, der damit nach Marcel Reich-Ranicki bereits seinen zweiten jüdischen Schriftsteller verkörpert.

carolina raquel Duer bleibt Boxweltmeisterin im Superfliegenge-wicht. Die jüdische Argentinierin gewann am Wochenende gegen die Uruguayerin Maria Jose Nunez durch technischen K.o. in der dritten Runde. Nicht nur im Ring weiß die 33-Jährige ihre Fäuste einzusetzen. Vergangenes Jahr schlug sie einen Straßenräuber nieder, der ihre Handtasche entwenden wollte.

shalom Auslander ist pornosüchtig. Der amerikanische Schriftsteller (Eine Vorhaut klagt an) konsumiert seit frühes-ter Jugend Sexheftchen und -filme, wie er in der US-Zeitschrift GQ gestand. Die Leidenschaft für Schmuddelkram liegt bei Auslander in der – streng orthodoxen – Familie: »Mein Vater hatte Pornos unter der Matratze versteckt, mein Bruder unter dem Nachttisch. Pornos waren bei uns, wie Gott, allgegenwärtig.« ja

Hans-Jürgen Papier

»Es ist sehr viel Zeit verloren gegangen«

Der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts zieht eine Bilanz seiner Arbeit an der Spitze der »Beratenden Kommission NS-Raubgut«, die jetzt abgewickelt und durch Schiedsgerichte ersetzt wird

von Michael Thaidigsmann  26.11.2025

Hommage

Pionier des Erinnerns

Der Filmemacher und Journalist Claude Lanzmann wäre diese Woche 100 Jahre alt geworden. Unser Autor ist ihm mehrmals persönlich begegnet

von Vincent von Wroblewsky  26.11.2025

Zahl der Woche

6500 Rabbiner

Funfacts & Wissenswertes

 26.11.2025

Glosse

Der Rest der Welt

Coole Nichten, coole Tanten

von Katrin Richter  26.11.2025

Kulturkolumne

Lob der Anwesenheit

Lahav Shani und Jason Stanley: Warum unser Autor nicht nur in der Westend-Synagoge vor Ort ist

von Eugen El  26.11.2025

Film

Shira Haas ist Teil der Netflix-Serie »The Boys from Brazil«

Die israelische Schauspielerin ist aus »Shtisel« und »Unorthodox« bekannt

 26.11.2025

Zwischenruf

Was bleibt von uns?

Was bleibt eigentlich von uns, wenn Apple mal wieder ein Update schickt, das alles löscht? Jede Höhlenmalerei erzählt mehr als eine nicht mehr lesbare Floppy Disk

von Sophie Albers Ben Chamo  25.11.2025

Kultur

André Heller fühlte sich jahrzehntelang fremd

Der Wiener André Heller ist bekannt für Projekte wie »Flic Flac«, »Begnadete Körper« und poetische Feuerwerke. Auch als Sänger feierte er Erfolge, trotzdem konnte er sich selbst lange nicht leiden

von Barbara Just  25.11.2025

Jüdische Kulturtage

Musikfestival folgt Spuren jüdischen Lebens

Nach dem Festival-Eröffnungskonzert »Stimmen aus Theresienstadt« am 14. Dezember im Seebad Heringsdorf folgen weitere Konzerte in Berlin, Essen und Chemnitz

 25.11.2025