Geheimnisse und Geständnisse

Plotkes

ben stiller leidet nicht unter der Wirtschaftskrise. Der Hollywoodschauspieler hat 2009 rund 40 Millionen Dollar verdient, die Hälfte davon als Honorar für seine Hauptrolle in dem Film Little Fockers, der dieses Jahr im Juli in die Kinos kommt. Gut im Geschäft waren auch Adam Sandler (31,5 Millionen) und Sarah Jessica Parker (24 Millionen). Topverdiener der Filmindustrie war 2009 allerdings kein Star, sondern der Produzent Michael Bay, der mit 125 Millionen Jahreseinkommen sogar Steven Spielberg (85 Millionen) überrundete.

ron perelman hält sich seinen eigenen Minjan. Der New Yorker Multimilliardär, der sein Vermögen mit feindlichen Übernahmen in Not geratener Firmen machte, besitzt nicht nur in der Upper East Side eine eigene Synagoge. Auf seinen zahlreichen Dienst- und Privatreisen ins In- und Ausland nimmt Perelman in seinem Privatjet auch stets neun New Yorker Juden mit, um beim Beten nicht auf Fremde angewiesen zu sein.

shahar peer hat das Finale beim Damen-Tennis-Turnier in Dubai verpasst und den Organisatoren damit ein politisch hoch brisantes Endspiel erspart. Schon die Teilnahme an dem Wettkampf war für die Nummer 22 der WTA-Weltrangliste mit Kom- plikationen verbunden. Die israelische Spielerin wurde nach ihrer Ankunft durch einen Seitenausgang des Flughafens direkt zu ihrem Hotel gebracht, wo eine gesamte Etage für sie geräumt worden war. 20 Sicherheitskräfte wachten vor ihrem Zimmer. Israelis haben üblicherweise in dem Emirat Einreiseverbot. Seit der Ermordung eines Hamasführers vorige Woche ist die Stimmung gegenüber dem jüdischen Staat auch nicht besser geworden.

Shai Miedzinski freut sich über seinen ersten Kinopreis. Bei der Berlinale erhielt der 30-jährige Absolvent der Jerusalemer Sam-Spiegel-Filmakademie einen Silbernen Bären für seinen Kurzfilm Hayerida (Der Abstieg). Das Roadmovie erzählt von einer israelischen Familie, die in der Negevwüste einen Grabstein für ihren verstorbenen Sohn sucht.

Erinnerungskultur

»Algorithmus als Chance«

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von Therese Klein  07.11.2025

Erinnerung

Stimmen, die bleiben

Die Filmemacherin Loretta Walz hat mit Überlebenden des KZ Ravensbrück gesprochen – um ihre Erzählungen für die Zukunft zu bewahren

von Sören Kittel  07.11.2025

New York

Kanye West bittet Rabbi um Vergebung

Der gefallene Rapstar Kanye West hat sich bei einem umstrittenen Rabbiner für seine antisemitischen Ausfälle entschuldigt

 07.11.2025

Rezension

Mischung aus Angst, alptraumhaften Erinnerungen und Langeweile

Das Doku-Drama »Nürnberg 45« fängt die Vielschichtigkeit der Nürnberger Prozesse ein, erzählt weitgehend unbekannte Geschichten und ist unbedingt sehenswert

von Maria Ossowski  07.11.2025

Interview

Schauspieler Jonathan Berlin über seine Rolle als Schoa-Überlebender und Mengele-Straßen

Schauspieler Jonathan Berlin will Straßen, die in seiner Heimat Günzburg nach Verwandten des KZ-Arztes Mengele benannt sind, in »Ernst-Michel-Straße« umbenennen. Er spielt in der ARD die Rolle des Auschwitz-Überlebenden

von Jan Freitag  07.11.2025

Paris

Beethoven, Beifall und Bengalos

Bei einem Konzert des Israel Philharmonic unter Leitung von Lahav Shani kam es in der Pariser Philharmonie zu schweren Zwischenfällen. Doch das Orchester will sich nicht einschüchtern lassen - und bekommt Solidarität von prominenter Seite

von Michael Thaidigsmann  07.11.2025

TV-Tipp

Ein Überlebenskünstler zwischen Hallodri und Held

»Der Passfälscher« ist eine wahre und sehenswerte Geschichte des Juden Cioma Schönhaus, der 1942 noch immer in Berlin lebt

von Michael Ranze  07.11.2025

Provenienzforschung

Alltagsgegenstände aus jüdischem Besitz »noch überall« in Haushalten

Ein Sessel, ein Kaffeeservice, ein Leuchter: Nach Einschätzung einer Expertin sind Alltagsgegenstände aus NS-Enteignungen noch in vielen Haushalten vorhanden. Die Provenienzforscherin mahnt zu einem bewussten Umgang

von Nina Schmedding  07.11.2025

Interview

»Mascha Kaléko hätte für Deutschland eine Brücke sein können«

In seinem neuen Buch widmet sich der Literaturkritiker Volker Weidermann Mascha Kalékos erster Deutschlandreise nach dem Krieg. Ein Gespräch über verlorene Heimat und die blinden Flecken der deutschen Nachkriegsliteratur

von Nicole Dreyfus  07.11.2025