Geheimnisse und Geständnisse

Plotkes

Theodor Herzl könnte vielleicht bald Netflix-Star werden. Denn das Leben des Österreichers (1860–1904) soll verfilmt werden. Das hat das Branchen-Portal Deadline.com auf seiner Webseite angekündigt. Als Produzent ist Ori Elon genannt. Elon ist vor allem als Erfinder und Autor der Erfolgsserie »Shtisel« bekannt geworden. Und weil Biopics so schön sind, soll auch das Leben eines anderen Großen verfilmt werden, nämlich das des jüdisch-italienischen Bildhauers Amedeo (1884–1920). Als Produzenten-Trio werden Johnny Depp, Al Pacino und Barry Navidi genannt.

Shia LaBeouf Hollywood-Schauspieler Shia LaBeouf (»Transformers«) hat sich nach eigenen Worten während seiner Vorbereitung für die Rolle als Pater Pio dem katholischen Glauben angenähert. »Ich wollte kein Schauspieler mehr sein, und mein Leben war ein Chaos, ein einziges Chaos«, sagte der 36-Jährige in einem 90-minütigen Youtube-Interview mit dem Bischof Robert Barron. Er habe eine Menge Leute verletzt und tiefe Scham und Schuld gefühlt. »Ich hatte eine Sehnsucht, nicht mehr hier zu sein«, sagte der jüdische Schauspieler. In der Phase habe ihm Regisseur Abel Ferrara die Rolle angeboten, woraufhin er sich mit Pater Pio und der christlichen Lehre auseinandergesetzt habe. »Ich weiß jetzt, dass Gott mein Ego benutzte, um mich zu sich zu ziehen, um mich von weltlichen Begierden wegzuziehen«, sagte LaBeouf. Sein ursprünglicher Antrieb für all das sei aber schon gewesen, seine Karriere zu retten. Der Film »Padre Pio« soll im September bei den Internationalen Filmfestspielen in Venedig gezeigt werden. Der Kapuzinermönch Pater Pio (1887-1968) ist einer der beliebtesten Nationalheiligen Italiens.

Gal Gadot hat offenbar ein Herz für Süßes und Fettiges. Denn die israelische Schauspielerin (Wonder Woman) biss in einem ihrer jüngsten TikTok-Videos voller Genuss in ein Croissant. Musik lief in dem Clip natürlich auch. Wie könnte es anders sein: »Today I wanted to eat a Croissant« von Laura Gouillon. Gadot bewegte dazu im weißen Bademantel sitzend mit großer, dunkler Sonnenbrille ihre Lippen. Bislang haben sieben Millionen Menschen den Clip gesehen. Und jetzt schnell zur Boulangerie!

Lior Raz hat sich ans Klavier gesetzt und gespielt – und sogar richtig gut. Das hat der Schauspieler aus der bekannten israelischen Serie »Fauda« auf seinem Instagram-Account veröffentlicht. Zuvor war er offenbar etwas erstaunt, dass es in dieser Jahreszeit in New York regnet, denn zu Stings »Englishman In New York« filmte er die regennassen Straßen des Big Apple.

Igor Levit wird ausgezeichnet. Der Pianist erhält am 19. September den »Ludwig-Landmann-Preis für Mut und Haltung« der Gesellschaft der Freunde und Förderer des Jüdischen Museums. Er werde für sein konsequentes Eintreten gegen Antisemitismus, Rassismus und Demokratiefeindlichkeit geehrt, hieß es in der Begründung. Die Laudatio auf Igor Levit soll die Publizistin Carolin Emcke halten, die auch schon beim Paul-Spiegel-Preis die Laudatio auf die »Omas gegen Rechts« und »Tennis Borussia Berlin« hielt.

Bochum

Peter-Weiss-Preis geht an Regisseurin Yael Ronen

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Die Schoa-Überlebenden Emmie Arbel gewährte Zeichnerin Barbara Yelin vier Jahre lang Einblicke in ihr Leben

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Judaistin kuratiert Bildungsort zur Schmähplastik

Die Darstellung der sogenannten »Judensau« an der Wittenberger Stadtkirche, der früheren Predigtkirche des Reformators Martin Luther (1483-1546), gehört in Deutschland zu den bekanntesten antisemitischen Darstellungen des Mittelalters

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DAVO: Feindbild und Ausschluss

Die Ausrichtung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Vorderer Orient unter dem neuen Vorstand legitimiert antiisraelische, antizionistische und in der Konsequenz antisemitische Narrative

von Julia Bernstein  29.10.2025