Ehrung

Orchester und Historikerin erhalten Hosenfeld-Szpilman-Preis

Bewahren Werke von jüdischen Komponisten vor dem Vergessen: die Neue Jüdische Kammerphilharmonie Dresden Foto: Ralf U. Heinrich

Die Neue Jüdische Kammerphilharmonie Dresden und die Wissenschaftlerin Miriam Schulz sind am Freitag mit dem Hosenfeld-Szpilman-Gedenkpreis der Leuphana Universität Lüneburg ausgezeichnet worden. Mit dem in diesem Jahr über 10.000 Euro dotierten Preis will die Universität den Widerstand gegen das NS-Regime ins Gedächtnis rufen, wie eine Sprecherin der Universität mitteilte.

Die zum siebten Mal vergebene Auszeichnung erinnert an die Rettung des polnischen Komponisten und Schriftsteller Wladyslaw Szpilman (1911–2000) durch den Wehrmachtsoffizier Wilm Hosenfeld im Jahr 1944.

erinnerung Die Neue Jüdische Kammerphilharmonie Dresden trägt nach Ansicht der Jury zu einem vielfältigen und weltoffenen Kulturerleben in Sachsen bei. Das 2007 gegründete Ensemble hat es sich zur Aufgabe gemacht, Werke von jüdischen Komponisten, die in den Jahren 1933 bis 1945 verfolgt, vertrieben oder in KZs ermordet wurden, vor dem Vergessen zu bewahren.

Die aus Berlin stammende Historikerin Miriam Schulz setzt sich den Angaben zufolge als Doktorandin an der Columbia University in New York mit der Zerstörung der jüdischen Gemeinden in Polen auseinander. Bereits 1939 hatten sich 60 jüdische Schriftsteller und Journalisten im »Wilnaer Komitee« zusammengeschlossen, um die Zerstörung des polnischen Judentums zu dokumentieren. Schulz erforscht deren Vermächtnis.

Wladyslaw Szpilman, ein polnischer Jude, wurde in den letzten Kriegstagen von dem Katholiken und Wehrmachtsoffizier Wilm Hosenfeld (1895–1952) vor der Deportation und Ermordung durch die Nazis gerettet. Seine Geschichte brachte der Musiker später zu Papier und veröffentlichte sie unter dem Titel Der Pianist. Weltberühmt wurde die Geschichte 2003 mit der Verfilmung durch den polnischen Regisseur Roman Polanski. epd

TV-Tipp

Sie ging über Leichen: Doku »Riefenstahl« zeigt eine überzeugte Nationalsozialistin

Das Erste zeigt Andres Veiels vielschichtigen Dokumentarfilm über Leben und Wirken von Hitlers Lieblingsregisseurin Leni Riefenstahl. Der Film geht auch der Frage nach, wie ihre Filme bis in die Gegenwart ausstrahlen

von Jens Hinrichsen  15.11.2025

Kunst

Illustrationen und Israel-Hass

Wie sich Rama Duwaji, die zukünftige »First Lady von New York«, auf Social Media positioniert

von Jana Talke  13.11.2025

Kino

Zwischen »Oceans Eleven« und Houdini-Inszenierung

»Die Unfassbaren 3« von Ruben Fleischer ist eine rasante wie präzise choreografierte filmische Zaubershow

von Chris Schinke  13.11.2025

Geheimnisse & Geständnisse

Plotkes

Klatsch und Tratsch aus der jüdischen Welt

 13.11.2025

Film

Dekadenz, Krieg und Wahnsinn

»Yes« von Nadav Lapid ist provokativ und einseitig, enthält aber auch eine tiefere Wahrheit über Israel nach dem 7. Oktober

von Sascha Westphal  13.11.2025

Kolumne

Hineni!

Unsere Autorin trennt sich von alten Dingen und bereitet sich auf den Winter vor

von Laura Cazés  13.11.2025

Zahl der Woche

-430,5 Meter

Fun Facts und Wissenswertes

 12.11.2025

Programm

Termine und TV-Tipps

Termine und Tipps für den Zeitraum vom 13. November bis zum 20. November

 12.11.2025

Interview

»Niemand hat Jason Stanley von der Bühne gejagt«

Benjamin Graumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, weist die Vorwürfe des amerikanischen Philosophen zurück und beschuldigt ihn, Unwahrheiten über den Abend in der Synagoge zu verbreiten

von Michael Thaidigsmann  12.11.2025